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Unfall: Schwingerkönig Glarner schwer verletzt

Der Schwingerkönig Matthias Glarner zog sich bei einem Sturz von einer Gondel in Hasliberg schwere Verletzungen zu. Er musste an Hüfte und Fuss operiert werden.

Agentur
sda
27.06.17 - 15:13 Uhr
Schwingen
Matthias Glarner musste mit der Rega ins Spital
Matthias Glarner musste mit der Rega ins Spital
KEYSTONE/URS FLUEELER

Der 31-jährige Berner Oberländer stürzte am Dienstagmorgen bei einem Arbeitsunfall von einer Gondel in Hasliberg zwölf Meter in die Tiefe. Kurz nach 8.00 Uhr wurde die Kantonspolizei alarmiert. Mit einem Rega-Helikopter wurde Glarner ins Berner Inselspital gebracht. Im Notfallzentrum wurde eine vordere Beckenringsprengung und eine schwere Sprunggelenksverletzung diagnostiziert. Die Verletzungen seien zwar schwer, Glarner befinde sich aber in einem stabilen und allgemein guten Zustand, teilte das Inselspital mit.

Der Schwingerkönig 2016 wurde noch am Dienstag operiert. Der Hüftspezialist Klaus Siebenrock, Direktor und Chefarzt der Universitätsklinik für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie am Inselspital, stabilisierte die Verletzung am Beckenring. Fuss-Experte Fabian Krause versorgte mittels einer Gelenkspiegelung und Schrauben die Sprunggelenksverletzung.

Zum Unfallhergang hat die Kantonspolizei Bern Ermittlungen aufgenommen. Der Unfall ereignete sich im Rahmen eines Fotoshootings für die "Schweizer Illustrierte", die im Hinblick auf das Unspunnenfest in Interlaken den Arbeitsalltag von Glarner dokumentierte. Bei den Aufnahmen auf der Linie Twing - Käserstatt ereignete sich der Sturz. Glarner, der zu 80 Prozent bei den Bergbahnen Meiringen-Hasliberg arbeitet, fiel vom Dach einer Gondel.

Saison lief nicht rund

Für Glarner, dessen Saison zu Ende sein dürfte, wären die drei Highlights alle noch bevorgestanden: das Berner Kantonalfest am 9. Juli in Affoltern im Emmental, der Brünig-Schwinget am 30. Juli und das Unspunnenfest in Interlaken am 27. August als absoluter Höhepunkt. Jetzt bekommt der Meiringer keine Gelegenheit, sein Können zu zeigen wie am Eidgenössischen Fest vom letzten August in Estavayer, wo er sich zum Schwingerkönig krönen liess.

In der aktuellen Saison war für Glarner nichts rund gelaufen. Bis zum vergangenen Wochenende startete er an drei Berner Gauverbandsfesten sowie an einem Bergkranzfest (Schwarzsee). Er holte an allen vier Anlässen den Kranz, tauchte aber nie in einem Schlussgang auf und klassierte sich bestenfalls im 4. Rang.

In einem Interview mit der Nachrichtenagentur sda vor dem Beginn der Kranzfestsaison hatte Glarner vorweggenommen, dass er mit schwächeren Phasen rechne. Er kenne seinen Körper - auch als Sportwissenschaftler und Sportlehrer - gut genug, um zu wissen, dass er mit seinen mehr als 31 Jahren nicht mehr mehrere Monate am Stück mit vollem Engagement schwingen könne. Deshalb werde er sich persönliche Höhepunkte aussuchen, auf die er sich umso gezielter vorbereiten werde und vor denen er von sich eine gute Form erwarte.

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