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Lena Häcki-Gross und Gregor Deschwanden so stark wie noch nie

Just vor den Heim-Weltcups von dieser Woche in Lenzerheide und Engelberg lenken die Biathletin Lena Häcki-Gross und der Skispringer Gregor Deschwanden die Aufmerksamkeit auf ihre Disziplinen.

Agentur
sda
12.12.23 - 05:00 Uhr
Schneesport

Die Podestplätze am vergangenen Wochenende lassen aufhorchen. Die zweiten Plätze der Engelbergerin in der Verfolgung in Hochfilzen und des Horwers in Klingenthal haben einige Gemeinsamkeiten. Sie stammen von routinierten Kräften, von einer Athletin und einem Athleten, die schon zu Saisonbeginn von einem tollen Sommer geschwärmt haben, von einer Sportlerin und einem Sportler, die im Weltcup so stark unterwegs sind wie noch nie - und sie werden zum idealen Zeitpunkt errungen, um die bevorstehenden Heim-Weltcups medial zu lancieren.

Ein Sommer ohne Probleme

«Ich habe eine starke Form aufgebaut. Ich freue mich riesig auf den Winter», sagte Gregor Deschwanden Anfang November in Davos, als Swiss-Ski zum Medientag für die Kader der nordischen Disziplinen und des Biathlon lud. «Wenn ich technisch derart saubere Sprünge zeigen kann wie im Sommer, kann ich vorne angreifen.» Am Sonntag war es nun soweit. Ausgerechnet in Klingenthal, wo Deschwanden vor zehn Jahren mit einem 10. Rang überraschend das Olympia-Ticket für Sotschi 2014 gelöst hatte, gelang ihm mit Platz 2 der Coup.

Auch Lena Häcki-Gross hatte vor anderthalb Monaten über ihren Formstand geschwärmt. «Ich war weder krank noch verletzt, ich musste im Sommertraining nie improvisieren.» Die verlängerte Rollski-Bahn in Lenzerheide habe zudem geholfen, das Training zu optimieren. «Wir mussten weniger reisen.» An den deutschen Meisterschaften in Ruhpolding - dem Wohnort von Lena Häcki-Gross, die mit dem Deutschen Biathleten Marco Gross verheiratet ist - erhielt sie die Bestätigung. «Dort habe ich im Vergleich mit den Besten gemerkt, dass ich in der Ausdauer Fortschritte gemacht habe.» Die Stärke in der Loipe trug ihr in Hochfilzen im Sprint und in der Verfolgung die Plätze 4 und 2 ein, obwohl sie im Schiessen nicht alle Scheiben traf.

Fokus auf ein spezifisches Element

Deschwanden und Lena Häcki-Gross zählen mit 32 beziehungsweise 28 Jahren zu den routinierten Kräften im Team. Die beiden setzten im vergangenen Sommer je einen Schwerpunkt, der seine Wirkung nicht verfehlte.

Die Skispringer erhielten mit Rune Velta einen neuen Trainer, der dem Team klar zu verstehen gab, was er unter dem modernen Skisprung-Stil versteht. Der Norweger fordert mehr Geschwindigkeit in der Luft. Salopp ausgedrückt heisst dies: Beim Absprung geht es nicht primär darum, Höhe zu gewinnen, sondern um die Fähigkeit, möglichst viel Geschwindigkeit in den Flug mitzunehmen, die den Athleten dann nach unten trägt.

«Das hat für mich sehr gut gepasst. Ich konnte genau dort Fortschritte machen, wo ich früher etwas Probleme hatte», sagte Deschwanden. Der Übergang vom Absprung in die Flugphase als Segler verläuft nun harmonischer. Deschwanden ist über dem Vorbau schneller unterwegs als früher. Trifft sein Speed noch auf einen leichten Aufwind wie am Sonntag in Klingenthal, dann liegt sogar der Schanzenrekord drin. 146,5 m bescherten ihm den ersten Weltcup-Podestplatz der Karriere.

Lena Häcki-Gross fokussierte sich während der Vorbereitung aufs Ausdauer-Training. «Wir legten mit mehr Umfängen eine solidere Basis in der Ausdauer, damit ich bei harten Trainings belastungsfähiger bin», erläuterte sie ihre Arbeit. «Das hat funktioniert. Ich habe läuferisch einen Schritt nach vorne gemacht.»

Noch nie so gut

Das routinierte Duo aus der Zentralschweiz ist im Weltcup so gut unterwegs wie noch nie. Die Resultate vom Samstag und Sonntag sind keine Ausreisser nach oben aus dem Nichts. Deschwanden hat den Sommer-Grand-Prix überaus erfolgreich abgeschlossen und ist im Winter in bislang allen Springen in den Top 15 gelandet. Wäre er wegen des Anzugs nicht einmal disqualifiziert worden, würde er im Gesamtweltcup weiter vorne auftauchen als im 10. Rang.

Auch Lena Häcki-Gross beendete alle fünf Einsätze in den ersten 15. Dies ergibt in der Gesamtwertung Platz 7 und vor allem die Sicherheit für das Ticket bei Massenstart-Rennen, zu denen jeweils nur die besten 30 zugelassen werden.

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