Im Biathlon-Tross und Swiss-Ski-Team geht die Seuche um
Ausgerechnet zum Heimweltcup in Lenzerheide wird das Biathlon-Team von Swiss-Ski von einer Grippe- und Corona-Viruswelle erfasst. Topfit sind eigentlich nur Lena Häcki-Gross und Sebastian Stalder.
Ausgerechnet zum Heimweltcup in Lenzerheide wird das Biathlon-Team von Swiss-Ski von einer Grippe- und Corona-Viruswelle erfasst. Topfit sind eigentlich nur Lena Häcki-Gross und Sebastian Stalder.
Mit den beiden Gasparin-Schwestern Aita und Elisa, Lea Meier, dem Team-Leader Niklas Hartweg und Dajan Danuser logieren nicht weniger als fünf der elf für den Weltcup aufgebotenen Athletinnen und Athleten als Vorsichtsmassnahme ausserhalb des Team-Hotels. Und auch in der Mannschafts-Unterkunft sind nicht alle gesund oder wieder vollständig genesen. Der Grossteil des Teams dürfte am Donnerstag und Freitag in den Sprints gleichwohl an den Start gehen, aber eben nicht im Vollbesitz der Kräfte.
Die Schweizer Equipe steht mit diesen Problemen nicht alleine da. Die Seuche hat den ganzen Biathlon-Tross erwischt. Die Gründe sind vielfältig. Die ersten zwei Weltcup-Wochen bei klirrender Kälte in Östersund reizten zahlreiche Bronchien, in Europa geht eine Grippewelle um, oder die etwas weniger strengen Corona-Massnahmen ermöglichten einige Ansteckungen mehr als üblich. Insgesamt wird vermutet, dass ein Drittel des Biathlon-Trosses schon krank oder angeschlagen war oder noch ist.
Hartweg nahe am Startverzicht
Der Start in Lenzerheide von Niklas Hartweg, dem Aufsteiger der vergangenen Saison, stand bis am Dienstag noch auf der Kippe. Er hatte wegen einer Corona-Erkrankung das vergangene Weltcup-Wochenende in Hochfilzen verpasst. «Wäre es nicht der Heim-Weltcup, würde ich nicht am Start stehen», sagt der 23-Jährige. «Ich bin nicht wirklich fit, aber ich will mit Blick auf die Heim-WM im kommenden Winter die Abläufe und den Einfluss der zahlreichen Fans gleichwohl testen.» Gesundheitlich gehe er nicht ein allzu grosses Risiko ein, hätte man ihm versichert.
Andere Töne schlägt Lena Häcki-Gross an, die in Hochfilzen auf dem Podest stand und diesen Winter bislang stets in den Top 15 klassiert war. «Ich bin die Letzte im Team, die es noch nicht erwischt hat», betont sie und schwärmt über ihre robuste Gesundheit. «Ich bin sehr selten krank. In den nunmehr zehn Jahren im Weltcup musste ich erst an einer Station wegen Corona passen.»
Sebastian Stalder ist derzeit die Nummer 1 bei den Männern. «Ich bin fit und habe auch keine Anzeichen, dass etwas im Anmarsch sein sollte», sagt der Zürcher Oberländer. Nach dem tollen Saisonstart, der ihm unter anderem einen 5. Rang eintrug, blickt er auch den Wettkämpfen in Lenzerheide zuversichtlich und sogar etwas ehrfürchtig entgegen. «Ich erachte es als Ehre, beim ersten Biathlon-Weltcup auf Schweizer Boden im Team zu sein.»
Stalder und seine Kollegen starten am Freitag zum Sprint, die Frauen lancieren das Weltcup-Wochenende bereits am Donnerstag in derselben Disziplin. Für die Verfolgungsrennen vom Samstag sind je die Top 60 zugelassen, im Massenstart umfassen die Felder noch 30 Aktive.