Viktorija Golubic hat nach dem Aus in Australien grosse Pläne
Viktorija Golubic blickt trotz dem Ausscheiden in der 3. Runde gegen eine starke Jelina Switolina auf einen guten Saisonstart in Australien zurück. Der Hunger ist aber bei Weitem nicht gestillt.
Viktorija Golubic blickt trotz dem Ausscheiden in der 3. Runde gegen eine starke Jelina Switolina auf einen guten Saisonstart in Australien zurück. Der Hunger ist aber bei Weitem nicht gestillt.
Auch im etwas gesetzteren Tennisalter von 31 Jahren hat man noch Träume. «Das Ziel ist es, in diesem Jahr bei den grossen Turnieren mal einen rauszuhauen», zeigt sich die in der Regel zurückhaltende Viktorija Golubic hochmotiviert. «Einmal zwei Wochen durchmarschieren und fertig.» Das sind hohe Ambitionen, denn die Grand-Slam-Turniere waren bisher nicht Golubics Paradedisziplin.
Beim US Open hat die Zürcherin noch nie eine Partie im Hauptfeld gewonnen, in Melbourne bis zu diesem Jahr auch nicht und in Paris bei bisher neun Versuchen eine vor acht Jahren. Einzig in Wimbledon ist die Bilanz mit dem Viertelfinal 2021 und der 3. Runde 2019 einigermassen erfreulich. Insofern war der Auftakt in Australien nun ein klarer Schritt nach vorne.
Chancen nicht genutzt
Unmittelbar nach dem klaren 3:6, 2:6 gegen die als Nummer 19 gesetzte Jelina Switolina in der Margaret Court Arena überwiegt bei Golubic allerdings der Ärger. «Ich bin logisch etwas genervt, weil ich das Gefühl habe, ich hätte einen besseren Match zeigen können», gibt sie zu. Sie sei überzeugt, eigentlich Mittel zu haben, auch eine starke und solide Gegnerin wie Switolina unter Druck zu setzen. «Aber heute habe ich diese einfach nicht gefunden und meine Chancen nicht nutzen können.»
Dennoch zog auch sie eine positive Bilanz aus dem Start ins Jahr. In Hobart überstand sie die stark besetzte Qualifikation und in Melbourne kam sie zu ihrem ersten Sieg überhaupt und liess diesem einen zweiten folgen - beide Male gegen höher klassierte Gegnerinnen. «Ich kann mega viel Gutes aus Australien mitnehmen», stellte die Team-Weltmeisterin von 2022 fest.
Magere Schweizer Bilanz
Golubic rettete damit auch eine magere Schweizer Bilanz, die allerdings nicht überrascht. Ohne die schwangere Belinda Bencic und den verletzten Dominic Stricker waren gerade mal drei Profis von Swiss Tennis im Hauptfeld, Stan Wawrinka und Lulu Sun schieden in der Startrunde aus.
Damit findet die zweite Woche des Australian Open zum dritten Mal in den letzten vier Jahren ohne Schweizer Beteiligung statt. Zuvor gab es dies in diesem Jahrhundert - dank Roger Federer, Stan Wawrinka, Martina Hingis und Patty Schnyder - nie. Im letzten Jahr erreichte Bencic immerhin die Achtelfinals, wo sie an der übermächtigen späteren Siegerin Aryna Sabalenka scheiterte. Zum trüben Bild passt, dass auch bei den Junioren kein Schweizer am Start ist.
Olympia im Visier
Viktorija Golubic muss dies nicht kümmern. Neben einem Check über rund 145'000 Franken nimmt sie genügend WTA-Punkte nach Hause, um sich von Platz 85 um knapp fünfzehn Ränge zu verbessern. Da sie im kommenden Halbjahr kaum etwas zu verteidigen hat, steht sie bereits praktisch fix im Hauptfeld von Roland Garros und Wimbledon. «Das gibt schon etwas Sicherheit», freut sich die Zürcherin.
Zudem belegt sie im Olympiaranking aktuell Platz 40, um ganz sicher in Paris dabei zu sein, braucht es mindestens Position 56. Weiter geht es für die Doppel-Silbermedaillengewinnerin von Tokio in einer Woche beim WTA-Turnier im thailändischen Hua Hin.