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Etappensieg und Maillot jaune für Weltmeister Alaphilippe

Julian Alaphilippe ist zurück in Gelb. Der Weltmeister verzückt die einheimischen Radfans in der Bretagne mit dem Sieg in der 1. Etappe der 108. Tour de France über 197,8 km von Brest nach Landerneau.

Agentur
sda
26.06.21 - 18:40 Uhr
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Julian Alaphilippe gewann in Landerneau nach einer Attacke gut 2 km vor dem Ziel mit acht Sekunden Vorsprung vor den ersten Verfolgern. Mit dem Daumen im Mund als Gruss an seinen erst wenige Tage alten Sohn Nino rollte der Liebling der Franzosen über die Ziellinie.

Zweiter wurde der Australier Michael Matthews, Dritter der Slowene Primoz Roglic. Dessen Landsmann und Vorjahressieger Tadej Pogacar überquerte die Ziellinie als Sechster.

Bester der sechs in Brest gestarteten Schweizer war Stefan Küng mit 1:49 Minuten Rückstand als 49. In der gleichen Zeit klassierte sich mit Stefan Bissegger (53.) ein weiterer Thurgauer.

Alaphilippe mit sechstem Tour-Tagessieg

Mit seinem sechsten Tour-Etappensieg sicherte sich Neo-Vater Alaphilippe einmal mehr das Maillot jaune, welches er schon 2020 an drei und 2019 gar an 14 Tagen getragen hatte.

«Das hätte ich mir nicht vorstellen können. Es ist ein grossartiges Gefühl, meine Teamkollegen haben mich den ganzen Tag unterstützt. Sie sind auch nach den ganzen Stürzen ruhig geblieben und haben das Finale so hart wie möglich gemacht», sagte Alaphilippe.

In der Gesamtwertung führt der 29-Jährige vom belgischen Team Deceuninck-Quick Step dank Bonifikationen mit zwölf Sekunden Vorsprung vor Matthews. Dritter ist Roglic (0:14 zurück).

Die 2. Etappe am Sonntag wird ebenfalls in der Bretagne durchgeführt. Sie startet in Perros-Guirec und endet 183,5 km später oben auf der Mûr-de-Bretagne. Auf den letzten 2 km beträgt die durchschnittliche Steigung 6,9 Prozent. Genau das Terrain also, welches Alaphilippes Fähigkeiten perfekt entspricht.

Zwei schlimme Massenstürze

Der erste Tour-Tag wurde überschattet von zwei Massenstürzen. Der erste Zwischenfall 45 km vor dem Ziel war von einem Fan verursacht worden, der am Strassenrand stand und mit einem Plakat Tony Martin zu Fall brachte. Mit dem ganz vorne im Feld fahrenden Deutschen stürzten auch dessen Jumbo-Visma-Teamkollegen Primoz Roglic und Wout van Aert.

Über ein Dutzend weitere Fahrer landeten teils hart auf der Strasse, zu ihnen gehörten auch der Berner Marc Hirschi und Julian Alaphilippe. Während fast alle der Gestürzten wieder Anschluss fanden, musste der Deutsche Jasha Sütterlin als erster Fahrer die 108. Frankreich-Rundfahrt aufgeben.

Favoriten büssen bereits viel Zeit ein

Weniger als 8 km vor dem Ziel ereignete sich der zweite Massen-Crash wiederum weit vorne im Feld. Wohl an die 40 Fahrer waren involviert, unter ihnen auch Mitfavoriten auf den Gesamtsieg wie Richie Porte und Miguel Angel Lopez, die dadurch rund zwei Minuten auf die Topfahrer einbüssten.

Auch den Briten Chris Froome und den Thurgauer Reto Hollenstein erwischte es bei diesem Crash bei Tempo 60 bis 70. Der vierfache Sieger der Grande Boucle sass mit schmerzverzerrtem Gesicht lange auf dem Boden, ehe er - begleitet von Hollenstein und einem weiteren Teamkollegen - gemächlich Richtung Landerneau fuhr und das Ziel mit einer Viertelstunde Rückstand erreichte.

Noch später, alleine und mit Schmerzen beendete Marc Hirschi die Etappe als 180. und Vorletzter. Der 22-jährige Berner war ebenfalls ein Sturzopfer.

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