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Cup-Aus für Näfels

Nach dem Sieg in der Meisterschaft am Samstag über Amriswil muss Näfels gestern Abend in Luzern nach einer 2:0-Satzführung eine bittere Cuppleite hinnehmen.

Südostschweiz
03.02.20 - 04:30 Uhr
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Oskar Kaczmarczyk  Trainer Volley Näfels
Oskar Kaczmarczyk Trainer Volley Näfels

von Paul Hösli und Köbi Hefti

Mit Luzern und Näfels trafen am Sonntagabend im Viertelfinale des Schweizer Cups die erfolgreichsten Schweizer Volleyballmannschaften bei den Männern im Jahr 2020 aufeinander. Näfels gewann am Samstag überraschend gegen Tabellenführer Amriswil in der Meisterschaft. Die Glarner konnten im ersten Satz in Luzern nahtlos an diese Partie anknüpfen. Unterstützt durch die Näfelser Schlachtenbummler, die mit Pauken und Trompeten für eine Bombenstimmung in der Halle sorgten, ging Näfels mit 8:7 in Führung. Drei ungenügende Näfelser Angriffe liessen Luzern aber ins Spiel kommen und die Innerschweizer gingen erstmals in Führung. Näfels blieb in der Folge hellwach, verteidigte weiterhin hervorragend und nutzte seine Chancen. Luzern fand kein Mittel, um zu punkten. Am Ende ging der Satz diskussionslos mit 25:16 an die Glarner.

Zu viele Fehler

Der zweite Satz entwickelte sich zu einem wahren Krimi. Die Führung wechselte immer wieder, Näfels bekundete mit dem cleveren Spiel der unbändig kämpfenden Luzerner grosse Mühe. Beim Stand von 26:25 kam Luzern zu einem Satzball, welchen Nikolas Papangelopoulos mit einem Mitteangriff abwehrte. Danach war Näfels mit den Satzbällen an der Reihe, doch Luzern wehrte vier davon ab, ehe beim fünften Luzerns Topscorer den Ball zum 2:0 für Näfels ins Aus schlug.

Der dritte Satz konnte nicht mehr an das Spektakel des zweiten Durchgangs anknüpfen. Das Spiel beider Teams verlief harzig mit Fehlern hüben wie drüben. Dank der Mittelblocker und -angreifer schaffte Näfels den Ausgleich zum 19:19. Doch die Glarner Angreifer bekundeten grösste Mühe zu punkten. Die Quittung: zwei Satzbälle für Luzern. Den zweiten nutzten die Gastgeber.

Angeschlagenes Näfels

Luzern war nun im Hoch und konnte auch den vierten Satz für sich entscheiden. Die Nervosität war jedoch auf beiden Seiten spürbar. Beim Stand von 13:8 wechselte Näfels-Trainer Oskar Kaczmarczyk ausser Papangelopoulos und Etienne Hagenbuch die ganze Mannschaft aus. Ohne Erfolg, Luzern entschied den Satz mit 25:21 für sich.

Diese beiden Satzverluste brachen Biogas Volley Näfels das Genick. Luzern war nun hellwach, verteidigte hervorragend und nutzte die Gegenangriffe sehr clever zum Punktgewinn. Die Angriffe von Näfels hingegen waren weiterhin meist zu harmlos, vor allem über die Aussenpositionen. Wenig verwunderlich, dass die Innerschweizer so auch den letzten Satz gegen ein nun sichtlich angeschlagenes Näfels für sich entschieden und in den Cup-Halbfinal einziehen können.

Gefühlschaos beim Trainer

Es war eine nicht zwingend nötige Niederlage für Volley Näfels. Aber die Glarner konnten nach der 2:0-Führung das Niveau nicht mehr halten. Der Service war nicht mehr gleich druckvoll, Annahmen wurden schwächer, während Luzern einen Steigerungslauf hinlegte.

Auch für Oskar Kaczmarczyk eine Achterbahnfahrt der Gefühle: «Es war ein hartes Spiel. Ich bin glücklich, aber auch traurig. Es war unser bestes Spiel gegen Luzern. Wir zeigten sehr gutes Volleyball, doch leider fehlte uns mit Fortdauer des Spiels die Energie. Trotzdem bin ich stolz auf die Leistung des ganzen Teams», so der Näfels-Trainer.

Luzern – Näfels 3:2

(16:25, 30:32, 25:23, 25:21, 15:7)

Bahnhofhalle, Luzern. – 400 Zuschauer. – Spieldauer: 125 Minuten. – SR: Wiederkehr/Auricht

Näfels: Aebli (Passeur, Captain, 2 Punkte), Hagenbuch (Libero), Nõmmistu (17), Süess (4), Hudzik (13), Plizga (8), Papangelopoulos (17). Einwechslungen: Maroulis (0), Küng (0), Godlewski (5), Fraser (3), Dimitrov (0).

Headcoach: Oskar Kaczmarczyk.

Luzern: Jucker (Passeur, 2 Punkte), Amstutz (Captain, 9), Gautschi (Libero), Köpfli (15), Fořt (20), Hepburn (9), Buivids (21). Einwechslungen: Döös Traagstad (0), Widmer (0). Headcoach: Liam Sketcher.

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