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Spitzenschwinger lassen sich nicht in die Karten schauen

Die am Sonntag beginnende Schwingsaison 2019 wird vom Eidgenössischen Fest in Zug überstrahlt und abgeschlossen. Welcher Spitzenschwinger wie gut in Form ist, wird sich selbst dann nicht leicht sagen lassen. Denn die Cracks gehen sich vorher weitgehend aus dem Weg.

Südostschweiz
03.05.19 - 04:30 Uhr
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Armon Orlik wartet noch auf einen Festsieg mit eidgenössischem Charakter. Gelingt im heuer der grosse Wurf?
Armon Orlik wartet noch auf einen Festsieg mit eidgenössischem Charakter. Gelingt im heuer der grosse Wurf?
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In Zug organisieren sie ein Fest, das alles Bisherige in fast jeder Beziehung übertreffen wird. Das Interesse der Öffentlichkeit ist riesig. An den beiden Wettkampftagen vom 24. und 25. August werden insgesamt 113'000 Zuschauer in der Arena Platz nehmen können. Die Arena hat mit 56'500 Plätzen eine Grenze erreicht. Eine grössere Arena könnte gebaut werden, aber dann würden die Zuschauer in den hintersten Rängen die Schwinger kaum noch erkennen können. Die 113'000 sind auch so eine imposante Zahl. Die Organisatoren rechnen damit, dass sich von Freitag bis Sonntag total 350'000 Menschen auf dem Festgelände tummeln werden.

Eine Kranzfestsaison, die mit einem Eidgenössischen beendet wird, ist immer ein zweischneidiges Schwert. Auch heuer ist es so. Die Spitzenschwinger und Königsanwärter wollen sich in den Wochen und Monaten davor nicht zu fest in ihr Blatt blicken lassen. Für den ganz Bösen ist es auch eine Frage des Selbstvertrauens. Falls er unter der Saison ein paarmal gegen die stärksten Rivalen verlieren würde, könnte sein Gefühl der Stärke vor dem Saisonhöhepunkt leiden. Deshalb sind die vorgängigen Teilverbandsfeste und Bergkranzfeste im Vergleich zu anderen Saisons ausgedünnt, was die Teilnahme der Besten betrifft.

Schwarzsee und Weissenstein als Standortbestimmung

Das beste Beispiel hierfür liefert der Schwägalp-Schwinget vom 11. August. Im letzten Jahr hatte die Ausmarchung unter dem Säntis den Charakter eines Mini-Eidgenössischen. Die stärksten Berner und Joel Wicki rückten an, um den Platzhirschen Armon Orlik und Samuel Giger auf den Zahn zu fühlen. In diesem Jahr jedoch werden Giger und Orlik gleichsam unter sich sein. Ebenfalls für den 11. August ist das Berner Kantonalfest in Münsingen programmiert. Dort wiederum werden, was die Bösen betrifft, nur die Berner an den Start gehen.

Ein paar Leckerbissen hält die Kranzfestsaison bis zum Eidgenössischen dennoch bereit. Am Schwarzsee werden Lario Kramer und die Berner Armada Armon Orlik empfangen. Der Maienfelder zeigt sich zudem am Innerschweizerischen in Flüelen, wo er mit Joel Wicki und Nick Alpiger die Klingen kreuzen wird. Attraktiv besetzt sind beispielsweise auch das Südwestschweizerische in Leukerbad (Samuel Giger, Lario Kramer, Joel Wicki) und der Weissenstein-Schwinget (Nick Alpiger, Remo Käser, Armon Orlik, Christian Stucki). (sda/so)

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