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Auf Augenhöhe wie lange nicht mehr

In der NLA der Volleyballer empfängt Jona im Kellerduell Näfels. Für die St.Galler geht es ums Beenden einer Negativserie. Einer, der dies verhindern will, ist Joel Roos, der Joner in Diensten der Glarner.

Bernhard
Camenisch
24.11.18 - 01:00 Uhr
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Seit der Saison 2014/15 mischt der TSV Jona wieder in der NLA mit. Noch nie konnte er seither ein Derby gegen Volley Näfels für sich entscheiden. Einige Niederlagen waren klar, einige knapp nach verlorenem Tiebreak. Aber etwas war jedes Mal gleich: Die Joner waren der klare Aussenseiter. Näfels wurde in den letzten vier Jahren zweimal Vizemeister, gewann 2016 den Schweizer Cup und stand zwei weitere Male im Cupfinal.

Nun aber ist die Situation anders. Wenn Jona und Näfels am Sonntag erstmals in der laufenden Saison aufeinandertreffen, bietet sich den Jonern eine aussichtsreiche Chance, ihre Negativserie gegen die Glarner zu beenden. «Ich muss natürlich davon ausgehen, dass Jona die Serie nicht bricht», sagt Joel Roos. Der 25-Jährige sagt dies als Diagonalangreifer von Volley Näfels. Der Nationalspieler ist in seiner zweiten Saison mit den Glarnern. Davor stand er in den Derbys drei Jahre lang stets auf der Verliererseite – als Spieler des TSV Jona, seinem Stammklub.

Roos erklärt aber auch, dass sich Jona für das Duell am Sonntagabend nicht zu unrecht Hoffnung mache, «denn wir spielten bisher noch zu wenig konstant». Auch deshalb ist die Begegnung in der Sporthalle Grünfeld (Beginn ist 18 Uhr) das Kellerduell. Beide Teams haben in den ersten sechs Runden nur zwei Punkte geholt und erst fünf (Jona) respektive vier Sätze gewonnen.

Der Totalumbruch wirkt nach

Aus heiterem Himmel kommt der Absturz von Volley Näfels nicht. Nach dem verlorenen Play-off-Final gegen Lausanne UC im Frühling kam es zum Totalumbruch. Dabei ging viel Erfahrung und Qualität verloren. Die neuformierte Truppe ist noch im Findungsprozess. Roos ist einer von nur drei Spielern, die übrig geblieben sind. Der Joner entschied sich für den Verbleib, weil ihm eine deutlich tragendere Rolle zugesichert wurde.

Er ist nach dem Abgang von Fabian Martinez zu Näfels’ erstem Diagonalangreifer aufgestiegen. Und er gehört im stark verjüngten Team auf einen Schlag zu den Erfahrensten. Roos will für Volley Näfels ein Führungsspieler sein. Entsprechend nimmt er sich nach dem schlechten Saisonstart in die Pflicht: «Ich kann mit meinen bisherigen Leistungen nicht zufrieden sein.»

«Ich muss natürlich davon ausgehen, dass Jona die Serie nicht bricht.»
Joel Roos, Diagnoalangreifer von Volley Näfels
 

Vor zwei Wochen holten die Glarner im Heimspiel gegen Bern ihren ersten Saisonsieg (3:2). Und bei ihrem letzten Auftritt verkauften sie ihre Haut beim 1:3 gegen den ungeschlagenen Tabellenführer Amriswil teuer. «Wir haben die Wende zum Besseren eingeleitet, aber wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen», sagt Roos. Mit einem Sieg am Sonntag wollen er und seine Mitspieler das erste Qualifikationsdrittel positiv abschliessen.

Virtuellen Personal Trainer erschaffen

Aus dem Joner Kader sind nur noch Gian-Reto Riedi und Joel Maag frühere Mitspieler von Roos. «Aber im Grünfeld zu spielen bleibt für mich speziell.» Roos wohnt auch nach Abschluss seines ETH-Studiums in «Robotics, Systems and Control» in Zürich. Mit zwei Kollegen entwickelt der System Engineer derzeit eine Fitness-Coach-App – der Personal Trainer via Smartphone. Die Zeit, die er dafür neben dem Volleyball investiert, kann er sich frei einteilen. Gegen Ende der Saison soll die App auf den Markt kommen. Von ihrem Erfolg wird auch abhängig sein, wie Roos im Frühling seine sportliche Situation neu beurteilt.

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