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Der Bauzeichner hat einen genauen Plan – im Volleyball

Mit Lorenz Küng steigt innert gut einem Jahr der dritte Junior in die erste Mannschaft von Volley Näfels auf. Noch wartet der 19-jährige Obstalder auf seinen ersten Einsatz in der Nationalliga A.

Südostschweiz
23.11.18 - 05:11 Uhr
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Lorenz Küng wartet gespannt auf seinen ersten Einsatz in der Nationalliga A.
Lorenz Küng wartet gespannt auf seinen ersten Einsatz in der Nationalliga A.
KÖBI HEFTI

von Köbi Hefti

Lorenz Küng ist mit 19 Jahren der jüngste Spieler des NLA-Teams von Näfels. Er stiess von der zweiten Equipe, die im vergangenen Frühjahr in die Nationalliga B aufgestiegen war, zur ersten Mannschaft. Der Moment, als ihm Teammanager Ruedi Gygli dieses Angebot unterbreitete, war für den Obstalder ein guter, bewegender Moment. Innert weniger als zwei Jahren ist er nach Kai Aebli und Nico Süess der dritte Junior, der den Sprung ins Fanionteam geschafft hat. Näfels unterstreicht damit, dass aus der Vision, möglichst viele eigene Spieler in die NLA zu führen, immer mehr Realität wird.

Lorenz Küng spielte schon als kleiner Bub sehr gerne Volleyball, zumeist im Kreis seiner Familie. Dass er damals trotzdem zwei Jahre beim Fussballclub war, lag einzig daran, dass es in seiner Altersklasse kein Volleyball-Angebot gab. Als er neunjährig wurde, war es dann soweit. Er kam zu Volley Näfels und lernte diesen Sport unter der Leitung von Ernesto Gygli von der Pike auf. «Die Faszination dieses Spiels ist ungebrochen», bestätigt er mit strahlenden Augen und liefert den Grund gleich nach: «Volleyball ist sehr vielseitig. Man muss koordinativ, physisch und technisch gut sein. Dazu ist das Spiel selbst spannend und die Suche nach dem Punkt immer eine Herausforderung.»

Surfer und Skifahrer Küng

Der ausgebildete Bauzeichner ist derzeit mit einem 70-Prozent-Pensum berufstätig. Er schätzt die Flexibilität sehr, die ihm sein Arbeitgeber gewährt, wenn es sein Sport verlangt. Neben dem Volleyballsport ist Lorenz Küng auch begeisterter Surfer. «Wenn es Wind hat, verbringe ich im Sommer fast jede freie Minute auf dem Walensee», sagt er. Es verwundert deshalb nicht, dass er gerne einmal die Surfparadiese Südamerikas kennenlernen möchte. Auch Skifahren ist eine Sportart, die er mag. Mit seinem Namensvetter Patrick Küng, dem Abfahrtsweltmeister von 2015, ist er aber nur entfernt verwandt. Lorenz Küng befürchtet, dass er in diesem Winter nur wenig Zeit finden wird, um seine Schwünge zu ziehen.

Warten auf den ersten Einsatz

Bisher wartet Junior Küng auf seinen ersten Einsatz im Meisterschaftsbetrieb. «Unsere Situation mit den schlechten Resultaten erlaubte es nicht, dass ich bisher spielen konnte», zeigt er sich verständnisvoll. Trotzdem wurmt ihn dies etwas, nachdem er während der Vorbereitungsspiele oft auf dem Feld stand und dabei eine gute Falle machte. Er freut sich sehr auf seine Feuertaufe im diesjährigen Team. «Es ist stets ein Warten auf den ersten Einsatz. Die Nervosität ist immer da. Ich hoffe, dass ich diese nach dem ersten Einsatz ablegen kann», sagt Küng.

Zum Spielen kommt er trotzdem sehr oft. Er gehört zu den Leistungsträgern des NLB-Teams. Mit seiner Ruhe bringt er Sicherheit ins Team. Diese Einsätze sind für Lorenz Küng von grosser Bedeutung und eines seiner Saisonziele. «Ich will, dass wir unsere erste NLB-Saison gut abschliessen und ich dabei viel lerne.» Diese Aussage passt sehr gut zum talentierten Teenager. Er will stets lernen, sich verbessern und an Schwachstellen feilen. Das Training in der ersten Mannschaft hilft ihm dabei. Die Arbeit mit Trainer Dalibor Polak sei intensiver, fordere von der Physis viel mehr, erklärt er den Unterschied zu den letzten Jahren und ergänzt: «Im Vergleich zum Ende meiner Schulzeit spielt sich heute alles rund einen Meter weiter oben ab und ist viel präziser.»

Derby in bekannter Umgebung

Sieben Jahre, bis letzten Sommer, besuchte Lorenz Küng die Talent School in Jona. Er kennt deshalb einige Joner gut. Trotzdem ist das Derby zwischen Jona und Näfels für ihn keine spezielle Partie. Nachdem Biogas Volley Näfels zuletzt ein ganz anderes und erfreuliches Gesicht zeigte, glaubt er an einen Sieg. Er erklärt: «Nach dem ersten Satzgewinn der Saison gegen Bern ist uns ein grosser Stein vom Herzen gefallen. Seither spielen wir viel lockerer. Zuvor litt ich genauso mit. Die Erfolglosigkeit belastete auch mich. Dazu wurde ich auch im Geschäft immer wieder darauf angesprochen.»

Volleyball, NLA: Jona – Näfels, Sonntag, 25. November, 18 Uhr, Grünfeld, Rapperswil-Jona.

Steckbrief von Lorenz Küng:

Geburtsdatum: 20. April 1999
Grösse: 1,88 m
Nickname: Keiner
Stammclub: Biogas Volley Näfels
Funktion: Annahme/Aussen, etwas anderes habe ich nie gespielt.
Beruf/Ausbildung: Zeichner EFZ, Fachrichtung Ingenieurbau
Welche Region möchten Sie unbedingt einmal bereisen? Kolumbien und Peru. Dort gibt es herrliche Surfgebiete, dazu auch Norwegen wegen seiner Natur.
Welche Küche bevorzugen Sie? Ich habe keine Vorlieben, esse alles – ausser Früchte.
Gibt es Sachen, bei denen Sie nicht nein sagen? Espresso

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