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Das junge Näfelser Team befindet sich in einem Findungsprozess

Bei Biogas Volley Näfels herrscht nach dem Fehlstart in die Saison grosse Enttäuschung. Die neue Mannschaft ist auf der Suche nach Lösungen und hofft im Spiel gegen Schönenwerd auf eine Steigerung.

Südostschweiz
02.11.18 - 04:30 Uhr
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Konzentriert nach vorne schauen: Die Näfelser wollen den Fehlstart vergessen und das Ziel im Auge behalten. Bild Köbi Hefti
Konzentriert nach vorne schauen: Die Näfelser wollen den Fehlstart vergessen und das Ziel im Auge behalten. Bild Köbi Hefti

von Köbi Hefti

Einen derartigen Fehlstart mit Leistungen, die weit entfernt von den Erwartungen sind, haben Trainer Dalibor Polak und Teammanager Ruedi Gygli während ihrer Zeit bei Volley Näfels noch nie erlebt. Beide rechneten zwar damit, dass das neu zusammengesetzte Team Zeit brauchen würde. «Dass wir nicht mehr so stark sind wie die letzten Saisons, wussten wir eigentlich, aber nicht so», gesteht Ruedi Gygli. Auch Dalibor Polak ist sich bewusst, dass es eine sehr grosse Herausforderung ist, aus dem mehrheitlich sehr jungen ein erfolgreiches Team zu formen. Doch auch er hatte nicht erwartet, dass es so schwierig sein würde.

Die fehlenden Erfolgserlebnisse nagen auch an den Spielern. Es gehe ihnen nicht gut, das Selbstvertrauen sei verloren, die Enttäuschung gross, sagt Dalibor Polak und ergänzt: «Sie fühlen sich nach den Misserfolgen auch müde, sodass die Beine im Training nicht mehr das machen, was der Kopf eigentlich will.»

Unterschiedliche Kulturen

Trotzdem hat sich der Trainer entschieden, bis Mittwoch sehr hart zu trainieren. Am Montagabend sassen zudem Trainer und Spieler zusammen, um gemeinsam nach Ideen zu suchen, wie Näfels wieder auf die Beine kommen kann. Dalibor Polak dazu: «Unser Problem ist nicht das Spiel. Unsere Spieler kommen aus verschiedenen Ländern mit sich stark unterscheidenden Kulturen und einem anderen Verständnis für Volleyball. Es fehlt der bestandene Kern der letzten Jahre, an dem sich die neuen Spieler jeweils orientieren konnten und anpassen mussten. Dieses Jahr haben wir das nicht, und deshalb sind die Eingliederung, das gegenseitige Verständnis und das Akzeptieren schwieriger.»

Der Trainer ist kein Thema

Auch Ruedi Gygli bestätigt, dass die verschiedenen Charaktere der Spieler sich noch nicht gefunden hätten, was sich auf dem Spielfeld auswirke. Dazu ergänzt er: «Auch die spielerischen Qualitäten entsprechen nicht ganz unseren Erwartungen.» Gygli vertraut aber Trainer Polak und stellt sich hinter ihn: «Ich meine, dass der Trainer alles unternimmt, um das Beste aus diesem jungen Team herauszuholen. Er ist kein Thema.» Dasselbe gilt auch für die Spieler. Es sind keine Veränderungen zu erwarten – allein schon die Finanzen erlauben dies nicht. Auch Trainer Polak weiss dies und kommunizierte gegenüber seinem Team klar: «Wir bleiben als Mannschaft bis Ende Saison zusammen. Entsprechend müssen wir professionell zusammenarbeiten und als Team kämpfen.»

Wiedersehen mit Samuel Ehrat

Die montägliche Diskussion wurde auch von Spielerseite genutzt. Es gab einige Vorschläge, was man zusätzlich oder anders machen könnte. Die Aussprache tat jedenfalls gut, bestätigt der Trainer: «Im Training spüre ich, dass das Team besser zusammengewachsen ist und jeder trotz müder Beine alles gibt.»

Gegen Schönenwerd Aussenseiter

Im Hinblick auf das Spiel gegen Schönenwerd, das seine drei bisherigen Partien in überzeugender Manier gewonnen hat, hofft der Trainer auf eine Steigerung. Biogas Volley Näfels ist bei diesem Aufeinandertreffen jedoch der Aussenseiter. Ein Punktgewinn wäre schön und bedeutungsvoll, darf aber gegen die vom letztjährigen Näfelser Captain Samuel Ehrat angeführten Solothurner nicht erwartet werden.

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