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Via Graubünden an die Olympischen Spiele?

Im März wird in Graubünden erstmals ein Skitouren-Weltcup über die Bühne gehen. Für den Bergkanton Graubünden sei dies eine grosse Chance, eine vielleicht künftig olympische Sportart zu fördern.

22.10.18 - 04:30 Uhr
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Arno Lietha aus Fideris ist Mitglied des Nationalkaders.
Arno Lietha aus Fideris ist Mitglied des Nationalkaders.
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Erstmals wird im kommenden Winter ein Skitouren-Weltcuprennnen in Graubünden stattfinden. Am 23. und 24. März werden in Disentis Weltklasse-Athletinnen und -Athleten in zwei Disziplinen starten: im Individual Rennen und im Vertical Rennen, wie der Rennveranstalter Trofea Pez Ault mitteilte. Wir haben beim Bündner Athleten Arno Lietha und Trainer André Müller nachgefragt, was dies nun für die eher unbekannte Sportart bedeutet.

Eine Chance für Graubünden

«Es würde mich freuen, wenn Graubünden erwacht und das Potential dieser Sportart erkennt – in der Politik sowie im Tourismus», so Müller, Trainer vom Ski Mountaineering Regionalkader Ost. Seit Längerem laufen Gespräche, die Sportart Skitourenrennen olympisch zu machen. Zudem steht die Sportart in Lausanne 2020 erstmals an einer Jugendolympiade auf dem Programm. «Sollten wir wirklich olympisch werden, wäre dies genau der richtige Zeitpunkt, um als Partner einzusteigen und so später zu profitieren.» Er sehe dies als grosse Chance für den Bergkanton Graubünden, ergänzt Müller.

«Wenn ich sage, dass ich den Skitourenrennsport betreibe, schauen mich viele fragend an», erklärt Lietha, der selbst zum Schweizer Team gehört. Er sei froh, dass Graubünden nun sehen könne, wie diese Sportart funktioniere. Zudem wünsche er sich, dass so auch jüngere Sportlerinnen und Sportler für Skitourenrennen begeistert werden können. 

Schweizer Athleten mit Podest-Chancen

Lietha selbst schaut mit etwas gemischten Gefühlen auf seine Heimrennen: «In der kommenden Saison starte ich erstmals in der Kategorie U23 und meine Paradedisziplin, der Sprint, steht in Disentis leider nicht auf dem Programm.» Trotzdem hofft der ehemalige Skirennfahrer, dass er sich für den Wettkampf qualifiziert. «Ein Top-10-Platz in der Disziplin Individual sollte durchaus machbar sein», so Lietha weiter. Ob er diese Saison wirklich gute Resultate abliefern könne, werde sich zeigen. Seine optimale Sommervorbereitungen stimmen den 20-jährigen Prättigauer allerdings positiv.

Anfangs Saison sei es schwierig, die Chancen der Bündner Athleten einzuschätzen, so Müller. Was sicher sei, ist, dass die Schweiz neben Italien und Frankreich klar zu den Top-3-Nationen im Skitourensport gehöre. «In den beiden Disziplinen in Disentis, dem Individual und dem Vertical, hat das Schweizer Team Podest-Anwärter dabei», sagt Trainer André Müller. 

Bündner Destinationen sollen berücksichtigt werden

Ob in Graubünden nebst den kommenden Wettkämpfen weitere Weltcuprennen durchgeführt werden, könne momentan noch nicht gesagt werden. Es hänge stark von den Veranstaltern ab. Was sich Müller eher vorstellen könne und auch erhoffe, sei eine Berücksichtigung der Bündner Destinationen in einem drei- bis vierjährigen Zyklus.

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