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Lausanne zu stark für Näfels

Anderthalb Sätze spielt Volley Näfels im ersten Finalspiel gut. Dann aber folgt der Bruch im Spiel der Glarner, die am Ende 0:3 untergehen.

Südostschweiz
16.04.18 - 04:30 Uhr
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Dalibor Polak Trainer Volley Näfels
Dalibor Polak Trainer Volley Näfels

Von Köbi Hefti

Der erste Satz dieser Finalserie hielt, was man sich von einem Play-off-Final erhofft. Es war ein spannender, ausgeglichener Auftakt, geprägt von Anspannung und Nervosität. Teammanager Ruedi Gygli sagte nach der Partie: «Der erste Satz war so, wie man sich dies von einem Final einer Schweizer Meisterschaft vorstellt. Beide Teams spielten auf einem guten Level.»

Näfels, das ohne den an der Schulter verletzten Konrad Formela antreten musste, handelte sich gleich zu Beginn einen 1:3 Rückstand ein, welchen es aber umgehend wettmachte. Ausgeglichen ging es weiter, meist mit leichten Vorteilen für Lausanne UC, der beim zweiten Time-out erstmals mit drei Punkten Vorsprung führte. Bei 19:19 hatte Näfels den Anschluss auch dank zweier Fehler des Gegners wieder geschafft. Äusserst spannend und attraktiv gestaltete sich das Finale des Startsatzes. Näfels vermochte vier Satzbälle abzuwehren, konnte seinerseits seine einzige Chance zum Satzgewinn aber auch nicht nutzen. Mit dem fünften Satzball sicherte sich LUC den Satz mit 30:28.

Mangelnde Chancenverwertung

LUC verdiente sich den Sieg in diesem wichtigen Auftaktsatz dank einer hervorragenden Defensive. Die Waadtländer verteidigten bärenstark und konnten bei den Gegenangriffen auf Adrien Prével und Nicholas del Bianco zählen, welche ihre Chancen konsequent nutzten. Dies im Gegensatz zu den Glarnern, die einige 100-prozentige Chancen ausliessen.

Lausanne verteidigte sehr gut, was auch Lausannes Captain Julien Carrel bestätigt: «Unser Coach hat uns gesagt, dass er sehen will, dass wir bereit sind, und dass er dies am besten in der Verteidigung sieht. Das ist uns heute super gelungen.»

Carrels Nackenschlag

Der zweite Satz war zu Beginn ein krasser Kontrast zum Ende des ersten Satzes. Statt Punkte gab es bis zum 4:4 hüben wie drüben nur Fehler zu sehen. Einer der äusserst raren Mittelangriffe von Marc Walzer war der erste aus dem Spiel erzielte Punkt und gleichzeitig der Beginn einer starken Phase von Näfels. Mit variantenreichem Spiel distanzierte es LUC bis zum 16:12 beim Time-out. Was dann passierte, kann eigentlich nicht passieren. Carrel konnte acht Mal in Folge servieren und brachte dabei Näfels Annahme völlig aus dem Konzept. Kaum ein vernünftiges Zuspiel, kein zwingender Angriff und ein Monsterblock der Lausanner nach dem anderen waren die Konsequenzen.

Aus dem 16:12 wurde ein 16:21. Diese Serie brach Näfels das Genick. «Ich weiss nicht, ob das Angst oder Unvermögen war. Damit kam aber Lausanne richtig ins Feuer und war danach klar besser als wir», so Ruedi Gygli. Dieser Bruch war es nicht nur für diesen Satz, es war die vorzeitige Entscheidung in diesem Spiel. LUC gewann den zweiten Satz locker.

LUC war hungriger

Im dritten Satz gaben sich die Gastgeber keine Blösse mehr. Näfels ging zwar in Führung, doch mehr als Strohfeuer war dies nicht. LUC sicherte sich den Satz mit 25:22 und geht damit in dieser Finalserie mit 1:0 in Führung. Marc Walzer analysiert: «Wir waren im ersten und zweiten Satz gut dabei, hatten aber immer wieder eine kürzere oder längere Baisse, schalteten ab und vorbei war es.»

Schwer enttäuscht und müde fühlte sich Trainer Dalibor Polak nach dem Spiel: «Es ist Play-off, da braucht es die beste Leistung. Aber wenn man während des Spiels Auszeiten nimmt, wie wir sie im ersten und zweiten Satz nahmen, dann reicht das nicht.» Der Trainer war mit der Einstellung, die seine Spieler zeigten, nicht zufrieden und kritisierte: «Lausanne war jenes Team, das den Sieg mehr wollte. Wir waren weniger hungrig.»

Lausanne UC – Näfels: 3:0 (30:28, 25:21, 25:22)
Centre Sportif Unil SOS, Dorigny. – 600 Zuschauer. – Spieldauer: 95 Minuten. – SR: Stanisic, Grellier.
Carrell (Passeur und Captain), Del Valle (Libero), Kvalen, Zerika, Pranko, del Bianco, Prevel. Einwechslungen: Kaeser, Pfund, Sueur. Headcoach: Massimiliano Giaccardi.
Demar (Passeur),Ehrat (Captain), Sutter (Libero), Formela, Walzer, Radomski, Martinez. Einwechslungen: Aebli (Passeur), Süess, Roos, Brändli. Headcoach: Dalibor Polak.
Näfels ohne Formela (verletzt).

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