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Kämpfende Joner belohnen sich im Derby mit einem Punkt

In der NLA der Volleyballer deutete alles auf einen klaren Sieg von Volley Näfels in Jona hin. Die Gastgeber nutzten aber die vielen Wechsel beim Gegner, um einen 0:2-Satzrückstand aufzuholen. Näfels siegte 3:2.

Südostschweiz
04.12.17 - 01:00 Uhr
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Am Ende jubeln die Näfelser, derweil die Enttäuschung bei Jona gross ist.
Am Ende jubeln die Näfelser, derweil die Enttäuschung bei Jona gross ist.
KÖBI HEFTI

Von Köbi Hefti

Das Derby zwischen dem TSV Jona und Volley Näfels war am Samstag zu Beginn eine einseitige Sache. Der Favorit aus dem Glarnerland dominierte, war in allen Belangen stärker. Jona bekundete im ersten Umgang ab Satzmitte grosse Mühe mit dem druckvollen Spiel und den Services des Gegners. Entsprechend kamen die Bälle oft nicht optimal zu Passeur Jeremy Tomasetti. Am Ende ging der Satz mit 25:19 an die Gäste.

Im zweiten Satz durfte bei Näfels der Joner Joel Roos anstelle des gewohnt souveränen Topskorers Fabian Martinez gegen sein Ex-Team ans Werk. Der Spielverlauf änderte sich dadurch kaum. Näfels drückte und Jona liess mit sich spielen. «In den beiden ersten Sätzen nahmen wir das Spiel der Näfelser einfach so hin. In unseren Köpfen dominierte die Einstellung, dass Näfels stärker ist und hierher kam, um zu gewinnen», umschrieb Denis Milanez den Auftritt seines Teams.

Milanez hatte das Coaching für den erkrankten Urs Winteler übernommen und gesehen, dass Jona nach dem ersten Time-out beim Stand von 7:8 praktisch nichts Zählbares mehr zustande bekam. Bescheidene drei Punkte erzielten die Joner noch aus eigener Kraft, alles andere waren Eigenfehler der Glarner. Sie gewannen den Satz deutlich mit 25:18.

Jona nutzt die Offerte

Nach der Pause ging es vorerst im gleichen Tritt weiter. Näfels dominierte und führte 12:6. Erst danach fanden die Joner ins Spiel, zeigten sich käm-pferisch, wie sie es zuvor in der Kabine besprochen hatten. Allerdings trug Näfels das Seine für den Umschwung bei. Nachdem bereits Passeur Kai Aebli ab Satzbeginn im Einsatz gestanden hatte, brachte Coach Dalibor Polak mit Nico Süess einen weiteren Junior ins Spiel.

Dieser Wechsel leitete die Wende ein. Plötzlich war Jona das Team, das Punkt an Punkt reihte. Captain Gian-Reto Riedi, der ab dem dritten Satz für Topskorer Adam Zahorsky spielte, sagte dazu: «Wir wussten, dass wir nach dem 0:2-Rückstand nichts mehr zu verlieren hatten, und riskierten mehr, was sich auszahlte.» Jona ging vorentscheidend und lautstark bejubelt mit 21:17 in Führung und gewann den Satz mit 25:23 – dies nach dem zehnten unerzwungenen Fehler des Favoriten.

Einen Punkt erkämpft

Im vierten Satz traten beide Teams in unveränderter Besetzung an. Jona gelang es, den Schwung mitzunehmen. Mehr noch: Je länger der Satz dauerte, umso besser spielte das Heimteam. Starke Services brachten Näfels’ Annahme in Nöte und deren Angriffe ins Stocken.

Luca Beeler – er war der auffälligste Joner –, Mitch Beal und Joel Maag reihten Punkt an Punkt. Die Stimmung in der Halle wurde immer besser und erreichte den Höhepunkt, als Jona mit dem 25:23 den Satzausgleich schaffte.

Im Tiebreak trat Näfels wie im ersten Satz mit seiner Stammformation an. Jona geriet sofort 1:6 ins Hintertreffen. Näfels verwaltete diesen Vorsprung sicher und holte mit dem 15:11 im Entscheidungssatz den Sieg doch noch. Beim Tabellensiebten Jona freute man sich über den einen Punkt, wie Captain Riedi sagte. Und Ersatz-Coach Milanez meinte: «Ich bin mit dem gewonnenen Punkt zufrieden. Mir hat gefallen, wie wir nach der Pause mit unserem Fighting-Spirit zurück ins Spiel fanden.»

Jona – Näfels 2:3 (19:25, 18:25, 25:23, 25:23, 11:15)

150 Zuschauer. – SR: Wolf/Wüthrich. Spieldauer: 118 Minuten.

Jona: Bischof (Libero), Tomasetti, Zahorsky, Beal, Beeler, Heidrich, Bolli; Riedi, Maag.

Näfels: Fořt (Libero), Giger, Ehrat, Formela, Walzer, Radomski, Martinez; Aebli, Süess, Roos, Brändli.

Bemerkungen: Jona von Milanez gecoacht, da Trainer Winteler (krank) fehlte. Näfels ohne Sutter (rekonvaleszent).

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