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Näfelser Doppelsieg

Biogas Volley Näfels schlägt zum Abschluss des ersten NLA-Qualifikationsdrittels Schönenwerd 3:0 und am Sonntag in einem hochdramatischen Spiel Leader Lausanne UC mit 3:2.

Südostschweiz
21.11.17 - 04:30 Uhr
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Die Näfelser Volleyballer konnten sich am Wochenende gleich über zwei Siege freuen.
Die Näfelser Volleyballer konnten sich am Wochenende gleich über zwei Siege freuen.
KÖBI HEFTI

von Köbi Hefti

Mit einem 3:0-Sieg gegen Schönenwerd verlief der Auftakt in die Doppelrunde für Biogas Volley Näfels wunschgemäss. Näfels begann die Partie mit einer etwas veränderten Startformation. Für den seine Form suchenden Kuba Radomski spielte Dominik Fořt, und Thomas Brändli stand anstelle des nicht ganz gesunden Marc Walzers auf dem Feld. Die Glarner begannen sehr konzentriert und agierten druckvoll. Im Gegensatz zu Schönenwerd machten sie keine dummen Fehler.

Beim ersten Time-out führte Näfels 8:4. Diesen Vorsprung gaben die Glarner nicht mehr preis. Schönenwerd fand zwar seinen Rhythmus ab Satzmitte deutlich besser und schloss bis auf zwei Punkte zu Näfels auf.

Am Ende aber stand es 25:21 für Näfels. Ein ganz anderes Bild zeigte sich im zweiten Umgang. Schönenwerd kam richtig in die Gänge, war das spielbestimmende Team. Es zeigte sich in der Defensive und Offensive genau so, wie es Reto Giger vor dem Spiel über sein Ex-Team sagte: «Schönenwerd kann sehr stark spielen.»

Die Solothurner führten 12:6. Trainer Dalibor Polak reagierte mit einem Wechsel und schickte Radomski in den Kampf. Druckvolle Services von Fabian Martinez brachten die Annahme Schönenwerds in Bedrängnis und deren Angriffe ins Stocken. Immer wieder war der Block der Glarner Endstation für Leandro Gerber und seine Teamkollegen. Näfels glich zum 14:14 aus.

Spannend und ausgeglichen ging es weiter. Beim Stand von 20:19 übernahm Näfels nach einem Fehlangriff der Gäste die Führung. Doch nur wenig später sah sich Näfels zwei Satzbällen gegenüber. Mit vier Punkten in Folge aber wendete es das Blatt und gewann mit 26:24 doch noch.

Für Captain Samuel Ehrat war dies der entscheidende Moment in diesem Spiel. «Wir holten einen relativ grossen Rückstand mit guten Services und gutem Fighting-Spirit auf, nachdem Schönenwerd sehr gut im Spiel war, viele Bälle erkämpfte, während uns nicht so viel gelingen wollte. Mit dieser Einstellung haben wir uns das Wettkampfglück zurückerkämpft.»

Der grosse Auftritt des Nico Süess

Im dritten Satz startete Näfels gegen ein sichtlich verunsichertes Schönenwerd fulminant. Die beiden Mittelblocker Marc Walzer und Samuel Ehrat waren mit Angriffen und Blocks die Hauptverantwortlichen für die 9:2-Führung. Das Gästeteam war am Zerfallen, während Näfels trotz vieler Wechsel – Dalibor Polak setzte alle Spieler ein – sein Ding konsequent durchzog. Ein besonderer Moment war der Matchball, welcher Nico Süess mit einem herrlichen Einerblock gegen den grossen und letztjährigen «Schöni»-Topscorer Daniel Rocamora buchte.

Spannender als ein «Tatort»

Wesentlich dramatischer verlief das Spiel am Sonntag gegen Leader Lausanne UC. Als Näfels’ Marc Walzer den ersten Matchball in diesem Marathonmatch mit einem Killerblock verwertete, zeigte die Uhr bereits nach halb neun. Der Auftakt in diese Begegnung misslang Näfels jedoch gründlich. Viele unnötige Fehler, phasenweise wirkungslose Angriffe und misslungene Services waren die Gründe, dass LUC leichtes Spiel hatte und den ersten Satz mit 25:21 gewann.

Im zweiten Satz agierte das Team von Dalibor Polak wie ausgewechselt. Kaum Fehler, gute Services und Effizienz bei den Angriffen waren jetzt das Markenzeichen. Anders LUC, das vor allem beim Service schwach war (acht Servicefehler) und den Faden je länger der Satz dauerte, umso mehr verlor. Näfels holte sich den Satz mit 25:21.

«Wir holten einen relativ grossen Rückstand mit guten Services und gutem Fighting-Spirit auf.»

Samuel Ehrat, Captain Volley Näfels

Was dann in den Sätzen drei und vier folgte, war ein spannender und emotionsgeladener Krimi, den Näfels in dieser Saison noch nicht erlebte. Als in Satz drei die Glarner dank überzeugender Spielweise 19:15 führten, schien dies die Vorentscheidung zu sein. Doch weit gefehlt, denn Näfels bekundete wie aus dem Nichts Mühe in der Annahme mit den Carrel-Services. Plötzlich führten die Waadtländer, und sie hatten gar zwei Satzbälle. Näfels wehrte diese ab. Dank eines Asses von Fabian Martinez entschied Näfels nach dem vierten Satzball den Satz in diesem Herzschlagfinale mit 29:27 für sich.

Klare Sache am Ende

Im vierten Umgang sah es zu Beginn nach einer klaren Sache für Näfels aus. 8:2 lag es in Front. LUC wackelte arg, fiel aber nicht. Im Gegenteil, jetzt waren die Gäste plötzlich wieder am Drücker, hauptsächlich dank Prével, der in dieser Phase nicht zu bremsen war. Doch Näfels kämpfte, gab nie auf, holte Rückstände auf und wehrte gar einen Satzball ab. Am Ende aber jubelten die Gäste, sie holten sich den Satz mit 27:25. Nach dem verpassten Satz fand das Ehrat-Team seinen Fokus im Tiebreak von der ersten Sekunde an. Mit einer 4:1-Führung im Rücken agierte es sehr sicher und vergrösserte seinen Vorsprung laufend. Mit dem ersten Matchball zum 15:8 sicherte sich Näfels den Sieg. LUC verlor erstmals in dieser Saison.

Das Spitzenspiel Näfels gegen Lausanne UC war ein Leckerbissen. Spannende Ballwechsel, herrliche Verteidigungsaktionen, clevere und druckvolle Angriffe waren die Zutaten. Dieses Spiel hätte mehr als knapp zweihundert Zuschauer verdient.

Telegramme:

Näfels – Schönenwerd 3:0 (25:21, 26:24, 25:11)

Lintharena Näfels. – 220 Zuschauer. – Spieldauer: 81 Minuten. – SR: Kälin, Grieder.
Näfels: Startformation: Giger (Passeur) Ehrat (Captain), Sutter (Libero), Formela, Fořt, Brändli, Martinez. Einwechslungen: Walzer, Radomski, Aebli, Süess, Roos.

Schönenwerd: Startformation: Dervisaj (Passeur), Gerber (Captain), Fischer (Libero), Roth, Kollo, Plak, Hänggi. Einwechslungen: Hofstede, Rocamora, Häfliger, Jucker, Mika.

Näfels – Lausanne UC 3:2 (21:25, 25:21, 29:27, 25:27, 15:8)

Lintharena Näfels. – 180 Zuschauer. – Spieldauer: 115 Minuten. – SR: Wiederkehr, Faye.
Näfels: Startformation: Giger (Passeur) Ehrat (Captain), Sutter (Libero), Walzer, Formela, Radomski, Martinez. Einwechslungen: Fořt, Brändli.

Lausanne UC: Startformation: Carrel (Passeur, Captain), Del Valle (Libero), Kvalen, Zerika, Pranko, Del Bianco, Prével. Einwechslungen: Benesh, Sueur, Rueff.

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