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Näfels nur in einem Satz stark

Bis auf den dritten Satz konnte Biogas Volley Näfels im Supercup nicht mit Amriswil mithalten. Dennoch zeigte die neu formierte Mannschaft bei der 1:3-Niederlage in Freiburg grosses Potenzial für die Saison.

Südostschweiz
09.10.17 - 06:15 Uhr
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SUISSE SUPERCUP VOLLEYBALL
Volley Näfels konnte gegen die überlegenen Amriswiler nur im dritten Satz überzeugen.
ANTHONY ANEX
Näfels wollte im ersten Aufeinandertreffen der neuen Saison endlich die Negativserie gegen Amriswil beenden. Im Supercup in Fribourg trafen mit dem letztjährigen Triplesieger aus dem Thurgau und den in allen drei Finals unterlegenen Näfelsern die zwei klar stärksten Teams der vergangenen Saison aufeinander.
 
Den Glarnern gelang das geplante Vorhaben vorerst jedoch nicht wirklich – nervös war der Auftritt im ersten Satz, vor allem am Service häuften sich die Fehler auf ein Höchstmass. Amriswil hatte leichtes Spiel, kam fast gratis zu Punkten und entschied den Satz folgerichtig für sich. Verhältnismässig knapp wurde es nur, weil auch der Meister nicht vollends überzeugte.
 
Dass es aus Näfelser Sicht nicht so weitergehen konnte, war klar. Die animierten Diskussionen vor dem zweiten Durchgang bewirkten jedoch zunächst eher das Gegenteil. Die Spieler wirkten verkrampft, was sich bis Satzmitte erneut in enorm vielen Fehlern widerspiegelte. Dann ging es etwas aufwärts, und weil der Gegner weiter nicht sein bestes Volleyball abrief, keimte gegen Satzende noch einmal Hoffnung auf. Mit Thomas Brändli kam für den Service ein ehemaliger Amriswiler aufs Feld, welcher sein letztjähriges Team unter Druck zu setzen wusste. Letztlich zeigte sich Amriswil aber abgebrüht genug, um mit 25:22 und somit 2:0 in die zehnminütige Pause zu gehen.

Fehlerzahl verringert

Der eingewechselte Jose Martinez brachte Feuer auf das Feld, und dem ganzen Team hatte die Pause gutgetan. Der Kopf schien gelüftet und das Selbstvertrauen aufgetankt, wodurch die Fehlerzahl enorm verringert werden konnte. Angeführt vom starken Polen Konrad Formela zwang Näfels dem Gegner nun das eigene Spiel
auf und schien entfesselt und gewillt, dieses zu drehen.
 
Der Service funktionierte endlich, der Block war weiterhin stark, und im Angriff gingen die Glarner fehlerlos und effizient zu Werke. Der Titelverteidiger hielt in dieser
Phase nicht viel entgegen – somit war das 25:15 klar gerechtfertigt.

Mit dem Schiedsrichter gehadert

Dies sollte Näfels auch noch im vierten Satz beflügeln. Allerdings missriet nun der Start in den Satz, zudem haderten die Spieler mit Entscheidungen des Schiedsrichters. Nach einem 0:3-Rückstand glich Volley Näfels aus, nur um kurz darauf eine erneute Miniserie zu kassieren.
 
Somit lag die Mannschaft von Trainer Polak bis Satzmitte stets leicht im Rückstand. Auch der Wechsel von Kuba Radomski zu Dominik Fort half vorerst nichts, die Glarner hinkten hinterher. Das Spiel war in diesem Satz auf dem höchsten Level angelangt, und Näfels konnte mit 19:16 in Führung gehen. Dann zeigte aber Amriswil, weshalb es in der letzten Saison die Titel nur so an sich gerissen hatte: Mit Abgebrühtheit im Angriff und gelungenen Aktionen in der Verteidigung kamen die Thurgauer zurück.
 
Bei 24:23 kam Amris wil zum ersten Matchball. Näfels jedoch zeigte sich ebenfalls mental auf der Höhe und wehrte gesamt haft fünf Matchbälle ab, konnte aber den eigenen Satzball nicht nutzen. Sehr bitter war dann der letzte Punkt zum 31:29 für Amriswil, denn der Angriff von Marc Walzer wurde vom Schiedsrichtergespann Aus gegeben – eine Fehlentscheidung, wie die Auswertung der Videobilder nach dem Spiel zeigte.
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