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Shaqiri und Seferovic spielen nach harter Kritik gross auf

Die Torschützen Haris Seferovic und Xherdan Shaqiri stehen am Ursprung des 3:1 der Schweiz in Baku gegen die Türkei. Nach harter öffentlicher Kritik geben sie die Antwort auf dem Platz.

Agentur
sda
20.06.21 - 21:50 Uhr
Fussball
Haris Seferovic und Xherdan Shaqiri waren die beiden grossen Figuren im Schweizer Spiel
Haris Seferovic und Xherdan Shaqiri waren die beiden grossen Figuren im Schweizer Spiel
KEYSTONE/AP/Naomi Baker

Viele hatten nach dem lamentabeln Auftritt beim 0:3 gegen Italien von Vladimir Petkovic Taten gefordert. Taten in Form von personellen Wechseln. Und nicht wenige hofften, dass der Schweizer Cheftrainer auch in der Offensive ein Zeichen setzen und auf die in den ersten beiden Spielen schwachen Xherdan Shaqiri und Haris Seferovic verzichten würde. Admir Mehmedi, Ruben Vargas und Mario Gavranovic hiessen die möglichen Alternativen.

Doch Petkovic tat, was er während seiner siebenjährigen Amtszeit oft getan hat. Er vertraute Shaqiri und Seferovic - und die beiden zahlten ihrem Chef das Vertrauen heim. Bereits nach gut fünf Minuten traf Seferovic zum 1:0 und beruhigte damit das Schweizer Nervenkostüm, nachdem die Türkei besser ins Spiel gestartet war. Der Stürmer von Benfica Lissabon rackerte, kämpfte und belohnte mit dem Tor sich und sein Team für den generösen Einsatz. «Ich weiss, was ich kann», sagte Seferovic. «Aber bei uns sticht kein Einzelner heraus. Wir sind ein Team.» Die Kritik liess ihn - zumindest gegen aussen - kalt. «Es ist klar, wenn man nicht trifft, dann drischt jeder auf einen ein.»

Noch auffälliger als Seferovic war Xherdan Shaqiri, der im 94. Länderspiel seine Tore 24 und 25 erzielte. Einmal mehr sorgte die Schweizer Nummer 23 an einem grossen Turnier für ein Ausrufezeichen. An der WM 2014 in Brasilien schoss er im dritten Gruppenspiel gegen Honduras einen Hattrick, 2016 sorgte er im Achtelfinal gegen Polen mit seinem Seitfallzieher für das Tor des Turniers, 2018 traf er gegen Serbien in der 90. Minute zum 2:1 - und trat zusammen mit Granit Xhaka und Stephan Lichtsteiner die Doppeladler-Affäre los.

Und nun auch in Baku, als die Schweiz mit dem Rücken zur Wand stand, spielte Shaqiri gross auf. Die fehlende Spielpraxis bei Liverpool war ihm nicht (mehr) anzumerken. Beim 2:0 traf er mit dem schwächeren rechten Fuss ins Lattenkreuz, mit dem 3:1 in der 68. Minute verhinderte er, dass die Schweiz noch einmal ins Zittern geriet, nachdem die Türken wenige Minuten zuvor den Anschlusstreffer erzielt hatten.

«Wir wollten nach dem Spiel gegen Italien unbedingt eine Reaktion zeigen» sagte Shaqiri. «Das haben wir gemacht.» Sie seien als Einheit auf den Platz gegangen und hätten alles füreinander gegeben. «Wichtig ist, dass wir die Pflicht erfüllt haben.» Die Kür soll nun in einem allfälligen Achtelfinal folgen - mit Shaqiri und Seferovic.

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