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Nationalcoach Petkovic nimmt Stellung zur Leistung seines Teams

Trotz Sieg gegen die Türkei ist die Schweiz noch kein Gewinner an dieser EM. Vladimir Petkovic und sein Team befinden sich vorerst in der Achtelfinal-Warteschlaufe.

Agentur
sda
20.06.21 - 22:17 Uhr
Fussball
Vladimir Petkovic bewies ein gutes Händchen bei seiner Aufstellung gegen die Türkei
Vladimir Petkovic bewies ein gutes Händchen bei seiner Aufstellung gegen die Türkei
KEYSTONE/AP/Darko Vojinovic

Es war vielleicht der bizarrste Sieg in der Karriere von Vladimir Petkovic. Er hatte eine mancherorts zu seinem persönlichen «Endspiel» hochstilisierte Partie gewonnen - und wusste hinterher trotzdem nicht, ob dieses 3:1 letztlich bloss ein Muster ohne Wert bleiben würde. «Ich bin stolz auf meine Spieler. Aber jetzt können wir nur noch abwarten, ob es überhaupt einen nächsten Gegner gibt. Wir können nichts mehr machen.»

Dieses Warten hätten die Spieler sich selbst und ihrem Trainer ersparen können. Mit zwei Toren mehr stünde die Qualifikation für die Achtelfinals jetzt schon fest. Gelegenheiten für mehr Treffer hatten sie nach der Pause genügend. «Wir waren nicht perfekt. Zu viele Chancen haben wir vergeben», kritisierte Petkovic.

Es waren für den Trainer die gleichen Defizite, die er bereits nach dem Startspiel gegen Wales bemängelt hatte. «Das macht es schon ein wenig bitter. Wir hätten schon gegen Wales den Sieg verdient. Die Zukunft könnte rosiger aussehen.»

Letztlich überwog bei Petkovic aber das Positive an diesem Abend. «Wir haben nicht nur in der Aufstellung, sondern auch in der Spielweise Änderungen vorgenommen. Wir wollten nicht nur Ballbesitz anstreben. Das ist uns gelungen, und damit haben wir den Gegner überrascht. Das macht mich stolz.»

Entscheidend für den Sieg gegen die Türkei waren aber weniger personelle Entscheide oder taktische Kniffe als mehr die Vorbereitung auf der mentalen Ebene. Auf eine revolutionäre Art der Annäherung ans Spiel will Petkovic aber verzichtet haben. «Ich habe den Spielern viel Zeit gegeben, sich auszutauschen, sich auszuruhen. Das hat gereicht, sie haben begriffen, um was es ging.»

Die Mannschaft wird nun am Montagmorgen nochmals in Baku trainieren und dann am Mittag nach Rom zurückfliegen, um dort auf die letzten Spiele in den anderen Gruppen zu warten. Falls sie in die Achtelfinals kommt, tritt sie zu diesem ersten K.o.-Spiel in Sevilla, Bukarest oder Glasgow an. Petkovic ist froh, dass eine weite Flugreise wie während der Vorrunde nun ausbleibt. Zu den insgesamt über 6000 Flugkilometern mit zusätzlich jeweils zwei Stunden Zeitverschiebung sagte er: «Das war keine optimale Vorbereitung.»

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