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Reals Sieg im Clásico war auch Zidanes Sieg

In der spanischen Meisterschaft ist Zinédine Zidane in Bedrängnis, in der Champions League noch mehr. Mit dem 2:0 im «Clásico» gegen den FC Barcelona schlägt Reals Trainer ein erstes Mal zurück.

Agentur
sda
03.03.20 - 01:32 Uhr
Fussball
Zinédine Zidane kann einen grossen Sieg für sich beanspruchen
Zinédine Zidane kann einen grossen Sieg für sich beanspruchen
KEYSTONE/AP/Manu Fernandez

«Ich hatte gesagt, dass es für uns eine gute Gelegenheit sein würde, um einiges ins Lot zu bringen, und schliesslich haben wir das Versprechen gehalten», sagte Zidane an der Medienkonferenz nach dem Match, den Tore von Junior Vinicius (71.) und des eingewechselten Mariano (92.) entschieden hatten.

Zidanes Dispositionen

Den Sieg, der den Königlichen zwölf Runden vor Schluss einen Vorsprung von einem Punkt auf den FC Barcelona einträgt, führen Experten nicht zuletzt auf die Massnahmen des Taktik-Fuchses Zidane zurück. Toni Kroos, den er im Match vom letzten Mittwoch in der Champions League gegen Manchester City (1:2) auf der Bank gelassen hatte, war einer der Besten - und nicht nur, weil er das 1:0 mit einem brillanten Pass vorbereitete. Der erst 19-jährige Brasilianer Vinicius wird für seine Schnelligkeit geschätzt, nicht aber dafür, dass er überdurchschnittlich viele Chancen auslässt. Der Youngster rechtfertigte Zidanes Vertrauen vollauf. Vinicius sagte: «Ich wusste, dass dieser Moment für mich kommen würde. Es war ein wunderbarer Pass von Kroos. Im Training haben wir das viele Male geübt. Jetzt hat es geklappt, als es zählte.»

Für die rechte Angriffsseite zog Zidane Isco dem Waliser Gareth Bale vor. Auch dies zahlte sich aus. Von Isco ging in der ganzen Partie am meisten Gefahr für Barcelonas Goalie Marc-André ter Stegen aus. Einen Kopfball Iscos nach einer Stunde musste Gerard Piqué auf der Linie abwehren.

Das Innenverteidiger-Duo Sergio Ramos/Raphaël Varane hielt die Defensive bestens zusammen. Ramos ist nunmehr der Spieler mit den meisten Clásicos. Jetzt sind es 44. Manuel Sanchis hatte es zwischen 1983 und 2001 auf 43 Clásicos gebracht.

Messi ohne Wirkung

«Wir hatten Mühe mit der Ballontrolle und wurden nervös. Das hat dann zum Resultat geführt», sagte Barcelonas Trainer Quique Setién. Er erwähnte Lionel Messi nicht explizit. Aber der sechsfache Weltfussballer war an dem Abend ein Ausfall. Es war ein Zeichen dafür, dass Barça nach wie vor auf einen Messi in guter Verfassung und in guter Tagesform angewiesen ist.

Totes Rennen wie vor 13 Jahren?

In den letzten 20 Saisons belegten elfmal Barcelona und Real Madrid am Schluss die ersten zwei Plätze. Achtmal hatte Barça die Nase vorn, dreimal Real. Fünfmal hatte der Meister drei oder weniger Punkte Vorsprung auf den Erzrivalen. Die Meisterschaft 2006/07 wurde sogar in einem toten Rennen entschieden. Beide Mannschaften totalisierten 76 Punkte. Barcelona hatte die weitaus bessere Torverhältnis, aber Real hatte aus den in Spanien massgebenden Direktbegegnungen vier Punkte geholt.

Die Dominanz der beiden Übermannschaften gegenüber der übrigen Konkurrenz war zwischen 2010 und 2013 am grössten. 2010 errangen Barcelona (99 Punkte) und Real (96) in der über 38 Runden führenden Meisterschaft zusammen 195 von 228 möglichen Punkten. 2012 stellte Real mit 100 Punkten einen heute noch gültigen Rekord auf, den Barcelona ein Jahr später egalisierte.

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