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Wieso ein Sieg gegen YB auf Luzern zurückfallen könnte

Der FC Luzern hat sich unter Trainer Thomas Häberli prächtig entwickelt. Vor dem Duell mit Meister YB am Donnerstag müssen sich die Innerschweizer zumindest sportlich nicht fürchten.

Agentur
sda
04.04.19 - 04:00 Uhr
Fussball

Es ist paradox. Wenn es in der Schweiz einen Klub gibt, der den Meister YB derzeit nicht fürchten muss, ist dies der FC Luzern. Und trotzdem breitete sich in den letzten Stunden in der Innerschweiz ein mulmiges Gefühl aus. Der Grund für das Aufflammen solcher Gefühle liegt über 600 Kilometer entfernt, in Mönchengladbach. Denn in Luzern wird befürchtet, dass YB-Coach Gerardo Seoane, der vormalige FCL-Trainer, Ende Saison seinen Job in der Super League gegen einen in der Bundesliga eintauscht: bei Borussia Mönchengladbach.

Und der Abgang von Seoane würde bei den Young Boys Begehrlichkeiten wecken, was wiederum auf den FCL zurückfallen könnte. Denn Luzerns derzeitiger Coach Thomas Häberli hat nicht einfach nur eine Vergangenheit bei YB, der 44-Jährige aus dem Luzerner Seetal war als Spieler dort zur Legende aufgestiegen. Nicht auszuschliessen daher, dass sie sich in Bern bei einem Abgang von Seoane an Häberli erinnern, zumindest wenn es nach der Luzerner Zeitung geht: «Folgt FCL-Trainer Thomas Häberli plötzlich auch dem Lockruf aus Bern?», fragt die Zeitung in einem Artikel vom Mittwoch.

Häberli hat seit seinem Amtsantritt als Trainer des FC Luzern mit seiner Arbeit überzeugt. Zudem besitzt er in Luzern nur einen Vertrag bis zum Saisonende, wäre im Sommer ablösefrei verfügbar. FCL-Sportchef Remo Meyer lässt sich von solchen Spekulationen allerdings nicht beunruhigen: «Ich gehe davon aus, dass wir dann etwa in vier bis fünf Wochen gemeinsam einen Vertrag unterschreiben können», sagte Meyer gegenüber der Luzerner Zeitung.

Während sich YB neben dem Platz zu einem Luzerner Schreckgespenst entwickeln könnte, verhält es sich sportlich eher umgekehrt. Luzern war in dieser Saison der einzige Schweizer Klub, der dem Meister eine Niederlage zuführen konnte. Sogar zwei. Im Cup-Viertelfinal bezwangen die Luzerner YB mit 4:0. Und in der Meisterschaft hat der FCL die letzte Begegnung, im Stade de Suisse, mit 3:2 für sich entschieden.

Doch vor dem Spiel vom Donnerstag gegen YB finden sich die Luzerner und ihr aufstrebender Trainer in einer neuen Situation wieder. Am Samstag kassierte Luzern gegen Basel (0:1) im sechsten Spiel unter Häberli die erste Niederlage, gegen YB droht das dritte sieglose Spiel in Folge. Ein weiterer Sieg gegen YB würde Mumm geben. Er würde aber YB auch einen weiteren Grund liefern, sich nach Saisonende zu erinnern: an Thomas Häberli.

Die Super-League-Spiele vom Donnerstag im Überblick:

Luzern - Young Boys (2:3, 3:2). - Donnerstag, 20.00 Uhr. - SR Schärer. - Absenzen: Knezevic und Schmid (beide verletzt); Mbabu (gesperrt) und Sulejmani (verletzt). - Fraglich: Juric; Von Ballmoos. - Statistik: Luzern ist die einzige Mannschaft, die gegen die Young Boys in dieser Saison auf nationaler Ebene gewann - je einmal in der Meisterschaft und im Cup. Die Berner werden sich nach jenem 0:4 im Cup-Viertelfinal diesmal schadlos halten wollen. In der Meisterschaft gewannen sie die letzten drei Gastspiele in Luzern allesamt. Und vor dem 2:3 in Bern im letzten Oktober holten sie aus sechs Meisterschaftsspielen gegen Luzern das Punktemaximum.

Thun - Sion (4:1, 1:2). - Anspielzeit: 20.00 Uhr. - SR Fähndrich. - Absenzen: Hediger und Tosetti (beide verletzt); Carlitos, Djitté, Maisonnial, Mitrjuschkin, Raphael (alle verletzt). - Fraglich: Karlen; Adryan, Kukeli, Ndoye. - Statistik: Nach einer sehr guten Phase zu Beginn der Rückrunde kommt der FC Thun nicht mehr recht voran. Aus den letzten vier Meisterschaftsspielen schauten nur zwei Punkte heraus. Sion beendete am Wochenende eine Serie von fünf Spielen ohne Sieg mit dem 1:0 gegen den FCZ im Tourbillon. Allerdings werden den Wallisern mit grösster Wahrscheinlichkeit noch die drei Punkte aus dem abgebrochenen Heimspiel gegen die Grasshoppers gutgeschrieben werden, sodass sich die Bilanz ein wenig verbessert. Keines der letzten zehn Meisterschaftsspiele zwischen Thun und Sion ist unentschieden ausgegangen. Thun siegte dreimal, Sion siebenmal, davon dreimal in der Stockhorn Arena.

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