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«Bin froh, wieder direkt helfen zu können»

In Lausanne wird Diego Yanz heute die zweite Partie nach einer mehrmonatigen Verletzungspause bestreiten. Der 30-jährige Goalie des Challenge-League-Schlusslichts FC Rapperswil-Jona hofft, dass ein positiveres Ergebnis herausschaut als bei seinem Comeback.

Silvano
Umberg
16.02.19 - 04:30 Uhr
Fussball
Diego Yanz will mit dem FCRJ zurück in die Erfolgsspur.
Diego Yanz will mit dem FCRJ zurück in die Erfolgsspur.
FRANZ FELDMANN

Es begann Ende September in einem Training mit einem «Zwicken» in der Wade. «Eine leichte Zerrung», dachte sich Diego Yanz, «das ist nicht weiter dramatisch.» Er schonte sich rund drei Wochen und stieg mit lockeren Laufeinheiten wieder ins Training ein. Dann der Schock: Der Keeper erleidet beim Joggen einen Faszienriss. Die Aussicht auf ein schnelles Comeback war damit zunichte. Yanz nutzt zwar alle möglichen Therapieormen wie Physio, Massage, Laser etc. Letztlich muss er sich aber in Geduld üben und ganz einfach warten, bis alles wieder zusammengewachsen ist.

Zum Schlüsselspieler entwickelt

«Zuschauen ist nie schön. Und wenn es dem Team nicht rund läuft, ist es umso schlimmer», blickt der 30-Jährige auf seine zweite längere verletzungsbedingte Pause zurück (2015 hatte er wegen eines Bänderrisses im Sprunggelenk rund acht Monate aussetzen müssen). Bis auf eines habe er zwar jedes Spiel besucht und auch versucht, der Mannschaft unter der Woche unterstützend zur Seite zu stehen, «letztlich fühlte ich mich aber dennoch total hilflos, machtlos. Ich bin nun entsprechend froh, wieder direkt helfen zu können», gesteht der Goalie, der mit dem FCRJ den ganzen Weg von der 1. Liga in die Challenge League gegangen ist und sich dabei von Saison zu Saison stets weiterentwickelt hat.

Längst ist Yanz ein Schlüsselspieler für die Rosenstädter. Wie wichtig er ist, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass die Mannschaft von den zehn Partien, die er verpasste, keine einzige gewinnen konnte (3 Unentschieden, 7 Pleiten). Der letzte Sieg resultierte am 25. September in Chiasso – ein 1:0 mit Yanz im Tor. Seither spielte der FCRJ auch nie mehr zu-Null.

Yanz selber will sich nicht zu wichtig nehmen und sieht nur bedingt einen Zusammenhang. «Diese Baisse basiert nicht auf schlechten Torhüterleistungen», betont er: «Gleichzeitig ist es aber so, dass ich schon lange mit Abwehrspielern wie Denis Simani, Egzon Kllokoqi oder Jonas Elmer zusammenspiele und deshalb ganz andere Automatismen greifen.»

Punkte um jeden Preis

Tun sie das auch jetzt noch, nach seiner mehrmonatigen Verletzungspause? «Grundsätzlich ja», findet Yanz. Wobei er natürlich schon noch spüre, dass ihm die Spielpraxis fehle. Als Vorbereitung auf sein Comeback bestritt er zwei Testspieleinsätze. «Ich stand rund 100 Minuten auf dem Platz, mehr liess der Körper noch nicht zu». Dennoch habe er sich im ersten Ernstkampf (am vergangenen Samstag im Heimspiel gegen den aufstrebenden Tabellenfünften FC Aarau) wohl und auch sicher gefühlt auf dem Platz. «Umso bitterer war, dass die Partie 1:2 verloren ging.»

Als Ursache für die Gegentore macht Yanz Mängel in der Rückwärtsbewegung aus: «Wir machten zuwenig Druck auf den Gegner.» Grundsätzlich sei es aber kein schlechtes Spiel des FCRJ gewesen, sondern eine Leistung, an die das Team im Spiel beim Tabellenzweiten Lausanne (heute, 17 Uhr) anknüpfen könne. Und wenn es dann noch gelinge, zwei, drei Punkte zu verbessern, dann sei er optimistisch, dass diesmal ein positives Ergebnis herausschaue, sprich Punkte eingefahren werden können. «Letztlich geht es in unserer Situation ja einzig und allein darum. Wir stecken mitten im Abstiegskampf, brauchen dringend Punkte. Da dürfen wir uns nicht zu schade sein, den Ball hinten konsequent webzuschlagen.»

Am Willen werde es sicher nicht fehlen, glaubt Yanz: «Das Team ist intakt, die Stimmung – trotz der längsten sieglosen Phase, die ich je erlebt habe – gut. Deshalb glaube ich fest daran, dass wir das Ziel Ligaerhalt erreichen werden.»

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