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Der FC Linth 04 steigt auf

Mit einem 1:0-Sieg über Buchs macht der FC Linth 04 den ersten Aufstieg der Vereinsgeschichte in die 1. Liga klar. Nach dem Schlusspfiff fielen sich Trainer und Spieler in die Arme, die Feier konnte starten.

Paul
Hösli
28.05.18 - 04:30 Uhr
Fussball
Kollektive Freude: Trainer Roland Schwegler (rechts) freut sich mit seinem Assistenztrainer Driton Redzepi (links) über den Aufstieg. Ganz links verfolgt Captain Pajtim Ismaili das Geschehen vergnüngt.Bild Paul Hösli
Kollektive Freude: Trainer Roland Schwegler (rechts) freut sich mit seinem Assistenztrainer Driton Redzepi (links) über den Aufstieg. Ganz links verfolgt Captain Pajtim Ismaili das Geschehen vergnüngt.Bild Paul Hösli

Aus der Garderobe des FC Linth 04 branden am Samstag kollektive Freudengesänge, die Glarner Unterländer haben es geschafft: Aufstieg in die 1. Liga. Unlängst später erscheint Trainer Roland Schwegler zum Gespräch, freudenstrahlend und klitschnass von der obligaten Bierdusche. «Wenn einem so etwas passiert, weiss man, dass etwas Schönes erreicht wurde», sagt der Luzerner und wischt sich seine tropfnassen Haare nach hinten. Assistenztrainer Driton Redzepi reicht ihm die Siegeszigarre, die aber nicht so richtig brennen will. «Egal, heute ist ein schöner Tag, wir haben uns für eine tolle Saison belohnt», so Schwegler.

Rund eine halbe Stunde zuvor hat der Schiedsrichter die erstaunlich emotionslose Partie in der 2. Liga interregional zwischen Linth 04 und Buchs abgepfiffen. Mit dem erknorzten 1:0-Sieg haben sich die Glarner zwei Spieltage vor Schluss den Aufstieg definitiv gesichert. «Auch solche Spiele muss man gewinnen und dies haben wir in dieser Saison oft geschafft und damit Charakter bewiesen», so der sichtlich stolze Trainer.

Pizzi erlöst seine Farben

Denn die Glarner taten sich gegen die stark abstiegsbedrohen Buchser lange Zeit schwer und konnten erst in der zweiten Halbzeit ihr gewohntes Spiel aufziehen und Druck erzeugen. «Ich kenne dies aus meiner Aktivzeit gut. In Spielen, in denen es um viel geht, ist man nervös, vielleicht sogar gehemmt», so die Analyse des ehemaligen Profifussballers.

Der wirblige Villiam Pizzi erlöste in der 61. Minute seine Farben mit einer herrlichen Einzelleistung. Der Rest ist schnell erzählt. Buchs konnte nicht mehr und Linth brachte den historischen Sieg problemlos ins Trockene. Captain Pajtim Ismaili nach der Partie: «Wir haben einen super Teamspirit und uns diesen Aufstieg verdient. Wir lagen den grössten Teil der Saison an der Tabellenspitze. Seit dem 4:0-Sieg im Schweizer Cup über Wohlen wussten wir, dass wir in dieser Saison etwas erreichen können. Die tolle Partie gegen St. Gallen hat uns dann endgültig zusammengeschweisst.»

Ein Erfolg des Kollektivs

Die Siegeszigarre von Roland Schwegler brennt noch immer nicht richtig, erneut hilft ihm Redzepi aus der Patsche. «Ohne ihn wären wir nicht hier», sagt Schwegler und zeigt auf seinen Assistenztrainer. Dieser lächelt und winkt ab. Es ist eine typische Szene der Linth-Ausgabe 2017/18. «Wir haben es im Kollektiv geschafft. Mit viel Arbeit und dem Quäntchen Glück, welches wir uns erarbeitet und verdient haben.»

Schwegler spricht damit auch die «geschenkten» drei Punkte aus dem Forfait-Sieg gegen Uzwil an. Linth hatte die Partie 0:2 verloren, bekam unter der Woche aber den Sieg am grünen Tisch zugesprochen, da bei Uzwil für eine kurze Zeit zwölf Spieler auf dem Platz standen. «Regeln sind nun mal Regeln, auch wenn es auf den Ausgang der Partie keinen Einfluss hatte. Deshalb ist es uns auch wichtig, noch bis Ende Saison voll durchzuziehen, um zu beweisen, dass wir diese eigentlich nicht gebraucht hätten», sagt es, zieht genüsslich an der nun brennenden Zigarre, um dann weiter mit seinen Spielern den Aufstieg zu feiern. Verdient hat er es nach dieser Saison.

Linth 04 – Buchs 1:0 (0:0)

Allmeind. – 280 Zuschauer. – SR: Studer
61. Pizzi 1:0
Savanovic; Hauer, Feldmann, Miljic; Schnyder, Brezina, Ismaili (73. Carava); Sanchez (88. Stefl), Gössi (82. Schindler); Pizzi, Sabanovic.
Caluori; Solinger (63. Ismaili), Pascal Schlegel, Ventura, Venceslau Andrade; Raphael Rohrer, Sturzenegger, Helmar Andrade, Gadient (75. Demirci), Sabljo (75. Cyrill Schlegel); Kevin Rohrer.
80. Pfostenschuss Pizzi. – Linth 04 komplett, Buchs ohne Vuleta und Meier (beide verletzt). – Verwarnungen: 33. Helmar Andrade, 44. Ventura, 86. Venceslau Andrade, 90. Pizzi (alle Foul).

Paul Hösli ist Redaktor bei den «Glarner Nachrichten» in Ennenda. Wenn er keine Artikel über das regionale Geschehen verfasst, produziert er die Zeitung. Zudem ist er der Stellvertreter von Ruedi Gubser für das Ressort Sport. Er ist seit 1997 bei der «Südostschweiz», im Jahr 2013 wechselte er intern von der Druckvorstufe in die Redaktion. Zuerst in einem 40-Prozent-Pensum und seit 2016 zu 100 Prozent. Mehr Infos

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