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Chef Eric Tia – der Asylbewerber bei Chur 97

Chef Eric Tia ist als afrikanischer Asylbewerber der Exot im Kader von Chur 97. Auf dem Rasen ist der Strassenfussballer kaum zu fassen – abseits des Feldes droht ihm jederzeit Ungemach.

Südostschweiz
17.10.15 - 08:00 Uhr
Fussball

Im Januar 2014 wurde Chef Eric Tia, Afrikaner aus der Elfenbeinküste, als Asylbewerber dem dafür vorgesehenen Heim zugewiesen. Per Zufall kam der knapp 19-Jährige zum Fussballverein Chur 97. Bei seinen Streifzügen durch die Stadt war im der beleuchtete Fussballplatz an der Ringstrasse aufgefallen. Tia nahm allen Mut zusammen und fragte, ob er mittrainieren darf. Der Afrikaner durfte – und zählte alsbald in der zweiten Mannschaft zu den Teamstützen. Bereits in seinem ersten Meisterschaftspartie erzielte Tia, der in seiner Heimat nie in einem Verein gespielt hatte, ein Tor. Auf die Spielzeit 2014/15 folgte die interne Promotion in die erste Mannschaft, die von Thomas Waser, Tias wichtigster Bezugsperson im Verein, trainiert wird.
 
Sportlich läuft es rund für den Afrikaner. Wenn da nur nicht die Sorgen abseits des Feldes wären. Tias Antrag auf Asyl ist in Bearbeitung. Kurzum: er muss permanent mit der Abschiebung zurück in sein Heimatland rechnen. «Natürlich belastet mich diese Situation», sinniert er, «sie lässt sich niemals ausblenden.» Tias Schicksal liegt in den Händen der Behörden. Immerhin darf er auf seinen Willen zur Integration verweisen. Seit rund vier Monaten arbeitet er bei der Firma Vögele Recycling und sagt: «Nur Gott weiss, ob ich hier in Chur bleiben darf.» (jok)

Chef Eric Tias ganze Geschichte in der «Südostschweiz» vom Samstag.
 

 

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