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Die Zierkirsche auf der Jubiläumstorte

Zum 100. Geburtstag des Spengler Cups haben alle in der Altjahreswoche ein Eishockeyfest der Superlative erlebt. Der HC Davos setzte dem Turnier mit dem 5:3-Finalsieg gegen den tschechischen Meisterschaftsleader Dynamo Pardubice die Zierkirsche auf die Jubiläumstorte.

Davoser
Zeitung
05.01.24 - 07:00 Uhr
Eishockey
Marc Wieser zeigt den Pokal den zahlreichen Fans.
Marc Wieser zeigt den Pokal den zahlreichen Fans.
Keystone/Urs Flüeler

Mit grosser Genugtuung, aber nicht ­euphorisch, sondern seiner Art entsprechend typisch sachlich bilanziert Marc Gianola nach dem 100. Geburtstag des Turniers über die 95. Austragung: «Rundherum hatten alle viel Freude. Das ist der Indikator.» Der CEO des Spengler Cups ist froh, dass «alles so gut geklappt hat, weil wir viel Risiko eingegangen sind». Damit meint er etwa die Loft 23, das neue, nachhaltige Bauwerk für den Hospitality-Bereich, das auf Bündner Holz und natürliche Ressourcen setzt, oder den neuen Caterer.

Ausverkauft und ausvermarktet

Schon bevor die genauen Zahlen vorliegen, ist klar, dass dieses Spengler-Cup-Turnier wirtschaftlich ein grosser Erfolg war. Erstmals seit 2012, als wegen des NHL-Lockouts spezielle Voraussetzungen bestanden, waren wieder alle elf ­Partien mit offiziell je 6267 Zuschauern ausverkauft – genauso wie alle Partner-schaften im Sponsoringbereich. «Wir ­haben die Qualität gesteigert» bemerkt Gianola trocken zur Tatsache, dass der HCD diesen Grossanlass seit 2015 selber vermarktet. Das Erfolgsrezept des Spengler Cups ortet er 100 Jahre nach der ersten Austragung in verschiedenen Faktoren: «Die Abdeckung im Fernsehen ist sehr gut. Es wird zwischen Weihachten und Neujahr in einer Zeit gespielt, in der viele Leute frei haben. Davos wird ohnehin mit Ferien assoziiert. Von entscheidender Bedeutung ist das Weltklasse-Niveau der Spiele. Zudem gibt es für alle Anspruchsgruppen etwas.»

Hart umkämpfte Partien

Apropos Qualität der Spiele: Die war insgesamt sehr gut. Die meisten Partien waren hart umkämpft. Bezeichnend dafür standen die beiden Halbfinals, in denen die Entscheidung im letzten Moment fiel. Dynamo Pardubice machte gegen das Team Canada ab der 57. Minute bis zur Schlusssirene auf sensationelle Weise innert 197 Sekunden aus einem 1:3 ein 4:3. Und der Siegtreffer des HCD gegen Frölunda Göteborg zum 4:3 fiel gar erst in der Verlängerung. Auch der Final war umstritten. Kurz vor der zweiten Pause glich Pardubice mit zwei Treffern zum 2:2 aus. Die Entscheidung zugunsten von Davos fiel danach mit drei Toren innert 207 Sekunden zwischen der 39. und 43. Spielminute. Der HCD gewann sein Turnier erstmals seit 2011 wieder und zum insgesamt 16. Mal.

«Traumhaft»

«Das ist traumhaft», meint HCD-Captain Andres Ambühl, nachdem er die Siegertrophäe in die Höhe gestemmt hat. «In den letzten Jahren hatten wir eine Durststrecke. Darum tut es extrem gut, dass wir den Spengler Cup wieder einmal gewinnen konnten. Für den Ur-Davoser und sechsfachen Schweizer Meister ist es nach 2004 und 2006 der dritte Triumph am Spengler Cup. «Jeder Titel ist auf seine Art speziell. Dieser macht wieder Lust auf mehr», sagt der 40-Jährige.

«Endlich habe ich es geschafft; das hat mir noch gefehlt», strahlt Marc Wieser, der im Final zu drei Treffern entscheidende Pässe spielte, als er mit seiner Frau und seinen Kindern auf dem Eis mit dem Pokal posiert. Mit Ausnahme dreier Saisons beim EHC Biel trägt er sein ganzes Leben die blaugelben HCD-Farben. Dreimal war er mit dem HCD schon Schweizer Meister geworden. Mit 36 hat der Flügelstürmer nun auch den Spengler-Cup-Triumph in seinem Palmarès.

Spieler und Trainercrew feiern den 16. Spengler-Cup-Sieg des HCD.
Spieler und Trainercrew feiern den 16. Spengler-Cup-Sieg des HCD.
Keystone/Urs Flüeler
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