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«Es war cool, vor 3000 Leuten zu spielen»

HCD-Nachwuchsstürmer Rico Gredig konnte kürzlich mit dem Schweizer U18-Nationalteam an der Junioren-Weltmeisterschaft teilnehmen. Im Interview erklärt er, wie er den Grossanlass erlebt hat.

Pascal
Spalinger
16.05.23 - 18:00 Uhr
Eishockey
Rico Gredig nahm mit der Schweiz an der U18-Weltmeisterschaft teil.
Rico Gredig nahm mit der Schweiz an der U18-Weltmeisterschaft teil.
zVg

DZ: Rico Gredig, wie haben Sie reagiert, als Sie das definitive WM-Aufgebot erhielten?

Rico Gredig: Ich konnte bereits im Dezember letzten Jahres und dann wieder im Februar dieses Jahres in der Slowakei mit der Schweiz an Turnieren teilnehmen. Insofern hatte ich schon ein wenig damit gerechnet, ein Aufgebot für die Vorbereitungsphase zu erhalten. Aber es ist natürlich eine Ehre, die Schweiz an internationalen Wettkämpfen vertreten zu dürfen.

Wie stolz sind Sie denn, Einsätze für die Schweizer Auswahl bestreiten zu dürfen?

Der Stolz ist riesig! Es war cool, dass die WM in der Schweiz stattgefunden hat. Dadurch erhielten wir mehr Aufmerksamkeit, als wenn die Titelkämpfe irgendwo im Ausland stattgefunden hätten. Wir hatten jedoch nicht viel Kontakt zu den Familien, die unsere Spiele in Basel besuchten. Sonst hätte die Gefahr bestanden, dass wir den Fokus verlieren. Die Atmosphäre war ganz anders als normalerweise im Club. Die besten Spieler der Schweiz spielten zusammen, das löste noch einen Extraschub Konzentration und Einsatz aus. Alle wollten das Gleiche, nämlich möglichst weit kommen. Trotzdem kann man den Einsatz mit der Nati nicht mit einer Saison im Verein vergleichen.

Wie haben Sie die Weltmeisterschaft erlebt?

Für mich war es neu, vor 3000 Zuschauenden zu spielen. Deshalb war ich nervöser als sonst, wollte aber trotzdem das Bestmögliche aus mir herausholen. Wir rückten am April ein und konnten in den darauf folgenden Tagen auch Basel etwas kennenlernen. Jeder konnte seine freie Zeit nutzen, wie er wollte. Die Einen liessen sich massieren oder besuchten die Physiotherapie, andere besuchten Basler Sehenswürdigkeiten.

Wie sind Sie mit der Leistung Ihres Teams zufrieden?

Es war ein sehr gutes Turnier unsererseits, aber es gibt schon ein paar kleine Sachen, die mich beschäftigen. So haben wir beispielsweise gegen die Finnen nur knapp verloren und hätten die Partie auch gewinnen können. Und im Viertelfinal gegen Kanada erhielten wir im zweiten Drittel fünf Tore, was uns in der Endabrechnung unserer Siegeschancen beraubte.

Und wie sehen Sie Ihre eigene Leistung?

Ich konnte mir zwei Assists gutschreiben lassen, verpasste aber einige Gelegenheiten, selber Tore zu schiessen. Ich muss also noch an meiner Kaltblütigkeit vor dem gegnerischen Tor arbeiten, dass hat auch Headcoach Marcel Jenni gemeint. Trotzdem wurde ich am Ende des Turniers zu einem der drei besten Schweizern gewählt, was mich stolz macht.

Wie sind Sie mit dem Abschneiden Ihres Teams, den U20-Elit-Junioren des HCD, in der letzten Saison zufrieden?

Ich selber verpasste wegen einer Verletzung den Saisonbeginn. Wir haben zwar gut begonnen, sind jedoch im Januar in ein Loch gefallen und konnten uns dann doch noch knapp den letzten Playoff-Platz holen. Gegen Qualifikationssieger Zug gewannen wir dann zwar die erste Partie, verloren die Serie aber. Von mir aus gesehen war die Saison nicht schlecht, aber auch nicht besonders gut.

Wie geht es mit Ihnen nun weiter?

Ich werde sicher noch eine Saison in Davos bleiben. Für mich wird es ein sehr wichtiges Jahr sein. Wenn ich gute Leistungen erbringe, kann ich auf mich aufmerksam machen und mir so vielleicht den Weg für einen Wechsel ins Ausland ebnen – beispielsweise nach Schweden oder Übersee. Und wenn ich Glück habe, winkt im nächsten Jahr ein Aufgebot für die U20-Nationalmannschaft.

Inwiefern hegen Sie Träume und Ziele für die Zukunft?

Mein erstes Ziel ist zunächst einmal, das Sommertraining mit dem HCD-Fanion­team bestreiten zu können. Und natürlich würde ich später gerne einmal in der ersten Mannschaft spielen, da ich die ­Juniorenzeit beim HCD verbracht habe. Ich kann mir aber auch vorstellen, irgendwann mein Glück im Ausland zu ver­suchen.

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