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Fans sorgen für Stimmung, HCD für Spannung

Mit einer grossartigen Choreografie vor dem Anpfiff und mit Pauseneinlagen haben die HCD-Fans am Samstag die Partie gegen Bern im ausverkauften Eispalast zu einem Fest gemacht.

Davoser
Zeitung
18.10.22 - 17:09 Uhr
Eishockey
Die HCD-Fans sorgen mit ihrer Jahrhundert-Choreografie für eine Super-Stimmung im Eispalast.
Die HCD-Fans sorgen mit ihrer Jahrhundert-Choreografie für eine Super-Stimmung im Eispalast.
Jürgen Staiger

Die Corona-Pandemie hat die HCD-Fans beim 100-Jahr-Jubiläum des Clubs ausgebremst. Mit umso grösserem Elan feierten sie am Samstag unter Führung der Fan-Gruppierung «Sektor 1991» den 101. Geburtstag des Schweizer Rekordmeisters.

«So etwas habe ich noch nie gesehen»

Vor dem Anpfiff verwandelten sie die Zuschauerränge im Eispalast in ein gelbes Meer. Abgesehen vom Gästesektor trugen die 6547 Matchbesucher gelbe T-Shirts, die auf den Plätzen bereitlagen. Auf den Zuschauerrängen wurde auf ­allen vier Stadionseiten die erfolgreiche Geschichte des HCD mit seinen 31 Schweizer Meistertiteln und 15 Spengler-Cup-Triumphen auf langen Transparenten im wahrsten Sinn des Wortes ausgerollt. Auch in beiden Pausen sorgten die Fans mit besonderen Choreografien für eine spezielle Fest- beziehungsweise Jubiläumsstimmung. «Das war unglaublich. So etwas habe ich ich hier in Davos noch nie gesehen, dass im ganzen Stadion derart riesige Transparente gezeigt wurden», lobt und dankt nach dem Match Marc Wieser. Seine Worte stammen aus berufenem Mund: Bereits in seiner 14. Saison stürmt er mittlerweile für den HCD. «Die vielen Fans im vollen Stadion bildeten eine grossartige Kulisse. Mit ihrer andauernden, lautstarken Unterstützung trieben sie uns zusätzlich an. Da herrschte eine gute, laute Stimmung wie an einem Playoff-Match. Das war wirklich lässig», bemerkt Wieser weiter.

Mitreissender Schlussspurt

Zur Feststimmung trugen auch die beiden Mannschaften mit ihrem tempo-reichen, kampfbetonten Offensiveishockey, vielen Torszenen und spektakulären Abwehrparaden bei. Wieser schoss die Davoser nach 327 Spielsekunden in Front. Bis zur 42. Minute gingen dann aber die Berner mit 3:1 in Führung. Die Davoser rannten danach gegen die gut positionierte Berner Festung lange vergeblich an. «Wir hatten zwar immer wieder Torchancen, doch der Puck wollte einfach nicht ins Netz. Über den ganzen Match gesehen, erhielten wir zudem nur wenige Powerplay-Möglichkeiten, heuer eine unserer Stärken», meint Wieser rückblickend. Doch dann kam sie doch noch, die grosse Powerplay-Chance, als die Schiedsrichter nach 56:03 Spielminuten gleichzeitig zwei Berner auf die Strafbank beorderten. «Da stiegen natürlich unsere Hoffnungen, aber auch die Erwartungen, nochmals steil an», so Wieser. Angepeitscht von den Fans, hämmerte Matej Stransky den Puck zweieinhalb Minuten vor Ablauf des dritten Drittels in doppelter Überzahl zum Anschlusstreffer ins Netz. Und 51 Sekunden später glich Magnus Nygren mit einem satten, präzisen Weitschuss zum umjubelten 3:3 aus.

Mit Geschenk in die Niederlage

Vor dem 3:3 hatte HCD-Trainer Christian Wohlwend Torhüter Sandro Aeschlimann durch einen sechsten Feldspieler ersetzt. Den gleichen Schachzug wandte der Headcoach kurz nach Beginn der Verlängerung erneut an. Diesmal allerdings zur Unzeit, weil sein Team auf dem Eis noch nicht geordnet war. Bern bedankte sich mit dem Siegtreffer ins leere HCD-Goal. «Meiner Meinung nach haben wir den Torhüter zum falschen Zeitpunkt rausgenommen», sagte Dominik Egli kurz darauf im Interview. Er hätte es zwar auch getan, aber wenn der HCD in der eigenen Abwehrzone ruhig zum Angriff hätte ansetzen können und nicht, als man in der Offensivzone keine absolute Scheibenkontrolle hatte. Andere Spieler drückten ihren Frust mit nicht druckreifen Worten über den Trainer aus. Versöhnlich stimmten dafür die Fans mit ihrer riesigen Schlusschoreografie auf den Rängen: «101 Johr Hockey Club ­Davos».

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