Zweimal nicht parat – schläfrige Lakers tauchen in Davos
Die SC Rapperswil-Jona Lakers verlieren auch das dritte Saisonduell gegen den HC Davos – diesmal auswärts mit 3:5. Weil sie es sich erlauben, gleich zweimal den Start in ein Drittel zu verpennen. Eine lange Serie endete somit, eine andere setzte sich fort.
Die SC Rapperswil-Jona Lakers verlieren auch das dritte Saisonduell gegen den HC Davos – diesmal auswärts mit 3:5. Weil sie es sich erlauben, gleich zweimal den Start in ein Drittel zu verpennen. Eine lange Serie endete somit, eine andere setzte sich fort.
Mit der Davoser Höhenluft haben so manche Gastteams ihre liebe Mühe. Die Lakers in letzter Zeit ganz besonders. Im jüngsten Anlauf setzte es am Dienstagabend die achte Pleite in Serie im schmucken Stadion der Bündner ab. Der letzte Auswärtssieg der Rosenstädter im Landwassertal datiert vom 27. März 2022. Es war damals das Break zum 2:0 in einer denkwürdigen Play-off-Viertelfinalserie, in der dem HCD letztlich das seltene Kunststück gelang, nach einem 0:3-Rückstand dank vier Siegen en suite noch als Gewinner hervorzugehen.
Zurück zur Gegenwart. So gut wie diesmal, schienen die Aussichten auf einen Auswärtserfolg der Lakers in Davos schon lange nicht mehr. Der Rekordmeister steckte zuletzt in einer Resultatkrise, reihte sechs Niederlagen aneinander. Die Rapperswil-Joner hatten zuletzt, sprich seit der Entlassung von Trainer Stefan Hedlund am 8. Dezember ein Hoch erlebt und fünf von sieben Partien gewonnen, darunter die zwei letzten. Doch die Gäste wussten das klar für sie sprechende Momentum nicht zu nutzen, sodass der HCD im elften Direktduell seit besagter epischer Play-off-Serie zum neunten Sieg kam.
Zweimal kalt erwischt
Der Hauptgrund für die Lakers-Pleite: Die Rosenstädter verpennten in dieser Partie gleich zweimal die Startphase in ein Drittel. Ob es an der dünnen Bergluft auf 1536 Metern über Meer lag, dass die Flachländer derart unkonzentriert aus der Kabine kamen? Im Mittelabschnitt zappelte der Puck jedenfalls schon nach 33 Sekunden hinter SCRJ-Goalie Ivars Punnenovs im Netz, im letzten Drittel nach 55 Sekunden.
Im ersten Fall war es das Tor zum 3:0 für die Davoser. Vorausgegangen war ein Fehler von Punnenovs, der nach einem Spiel Pause bei den Rosenstädtern wieder anstelle von Melvin Nyffeler im Kasten stand. Der Lette griff nach einem Schuss von Davyd Barandun mit der Fanghand daneben. Der Puck fiel darauf direkt Simon Knak vor die Füsse, der das «Geschenk» dankend annahm.
Im zweiten Fall war das Gegentor noch viel ärgerlicher aus St. Galler Sicht. Dies, weil sie zu diesem Zeitpunkt wieder voll in der Partie drin waren, die Energie in ihr Spiel und die Spannung in die Halle zurückgekehrt war.
Leitfigur bei der Aufholjagd war Malte Strömwall. Kurz vor Spielmitte traf der Schwede nach einer herrlichen Einzelaktion, bei der er sich am linken Flügel mit viel Tempo und Körpereinsatz vors Tor tankte, zum 1:3. Gut drei Minuten später glänzte Strömwall dann als Vorbereiter mit viel Übersicht, worauf Victor Rask den Puck per Direktabnahme zum 2:3-Anschlusstreffer unter die Querlatte hämmerte.
Und noch einmal Strömwall
Aber dann kann eben der zweite Fehlstart der Lakers in ein Drittel. Und dieser war einer zu viel. Nach dem 4:2 für den HCD durch Adam Tambellini gelang dem Team vom Obersee zwar nochmals der Anschluss – der Torschütze hiess zum zweiten Mal Malte Strömwall (51.). Zu mehr reichte es dann aber nicht mehr. Die aufgrund der Niederlagenserie sicher angeschlagen ins Spiel gestarteten Davoser liessen sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Für die Siegsicherung sorgte 56 Sekunden vor dem Ende (per Schuss ins mittlerweile verlassene Lakers-Gehäuse) Simon Knak, der sich somit zum zweiten Doppeltorschützen der Partie machte.
Während sich der HCD am Ende über eine Art Befreiungsschlag freuen konnte, sollte der Auftritt für die Lakers ein Warnschuss sein. Schon am Samstag in Biel war ihr Auftritt nicht mehr ganz so überzeugend gewesen. Dank einem Strömwall-Doppelpack hatten sie eine Niederlage aber noch in extremis verhindern können (3:2-Sieg nach Penaltyschiessen). Diesmal gelang das nicht mehr. Vor allem, weil der Fokus in den entscheidenden Momenten nicht da war. Sie müssen nun aufpassen, dass sie nicht Schritt um Schritt wieder ins tiefe Loch geraten. Denn die Luft ist nicht nur in Davos dünn, sondern auch in der Tabelle. Noch grüssen die Lakers von Pre-Play-off-Rang 9, das zwölftplatzierte Ambri-Piotta weist aber nur zwei Punkte weniger auf.
Davos – SCRJ Lakers 5:3 (2:0, 1:2, 2:1)
3875 Zuschauende. – SR Wiegand/Ströbel, Obwegeser/Nater.
Tore: 10. Dahlbeck (Frehner, Tambellini) 1:0. 20. (19:32) Stransky (Ryfors / Powerplaytor) 2:0. 21. (20:33) Knak (Barandun) 3:0. 29. Strömwall (Rask) 3:1. 33. Rask (Strömwall, Lammer/Powerplaytor) 3:2. 41. (40:55) Ryfors (Tambellini, Frehner) 4:2. 51. Strömwall (Wetter) 4:3. 60. (59:04) Knak (Corvi) 5:3 (ins leere Tor).
Strafen: je 2-mal 2 Minuten.
Davos: Hollenstein; Andersson, Barandun; Honka, Dahlbeck; Guebey, Jung; Müller; Stransky, Corvi, Knak; Frehner, Ryfors, Tambellini; Kessler, Egli, Lemieux; Parrée, Ambühl, Nussbaumer; Wieser.
Rapperswil-Jona Lakers: Punnenovs; Maier, Holm; Baragano, Nardella; Capaul, Jelovac; Henauer; Strömwall, Rask, Wetter; Moy, Fritz, Jensen; Wick, Dünner, Lammer; Hofer, Taibel, Zangger.
Bemerkungen: Davos ohne Fora, Gross, Nordström und Zadina (alle verletzt), Rapperswil-Jona Lakers ohne Albrecht, Djuse, Larsson, Quinn (alle verletzt) und Aberg (überzähliger Ausländer). Rapperswil-Jona Lakers von 57:50 bis 59:04 ohne Torhüter. 57:50 Time-out Lakers.
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