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Auf dem langen Weg zurück

Nach seiner Handverletzung und zwei Operationen arbeitet Valentin Nussbaumer fleissig an seinem Comeback. Vor 101 Tagen trug der talentierte Stürmer letztmals das HCD-Meisterschaftsdress.

Hansruedi
Camenisch
11.02.22 - 12:00 Uhr
Eishockey
Valentin Nussbaumer stärkt im Kraftraum sein operiertes Handgelenk.
Valentin Nussbaumer stärkt im Kraftraum sein operiertes Handgelenk.
Hansruedi Camenisch

Dass er vor genau 100 Tagen letztmals für den HCD im Einsatz stand, weiss Valentin Nussbaumer genauso wenig wie den Namen des damaligen Gegners, als er am Donnerstagvormittag in den Katakomben des Eisstadions Davos darauf angesprochen wird. Der 21-Jährige tippt auf die Rapperswil-Jona Lakers. Es waren jedoch die SCL Tigers, die der HCD am 2. November 2021 in Langnau mit 3:2 besiegte. Präzis erinnert sich Nussbaumer hingegen an die Schmerzen in der rechten Hand, die in den Tagen und Wochen zuvor immer stärker geworden waren. Unvergessen bleibt ihm auch der Schock, als ihm HCD-Arzt Walter Kistler eine erneute Operation und eine mindestens drei Monate dauernde Genesungszeit prophezeite. «Das war am Anfang für mich schwierig, sowohl mental als auch emotional. Da wusste ich sofort: kein Spengler Cup (der dann bekanntlich im letzten Moment wegen Corona noch abgesagt wurde, die Redaktion) und keine Nati-Aufgebote», blickt Nussbaumer zurück. «Es war dann auch nicht einfach zu erleben, wie die Mannschaft jeden Tag auf das Eis ging, während ich zuschauen musste beziehungsweise in der Reha steckte.» Psychologische Hilfe suchte der Pechvogel gleichwohl nicht. «Mein Kopf ist gut», sagt er. «Ich habe eine gute Familie und gute Freunde. Auch meine Teamgefährten unterstützen mich bestens.»

Im letzten Match der letzten Saison

Das Unheil hatte seinen Ursprung im letzten Meisterschaftsspiel der letzten Saison, im dritten Pre-Playoff-Match am 11. April 2021 gegen Bern. Im zweiten Drittel erlitt Nussbaumer bei einem Check einen Bruch im linken Handgelenk. Der erforderliche chirurgische Eingriff verlief einige Tage danach plangemäss. Zwar etwas verspätet, konnte der junge Stürmer trotzdem ein gutes Sommertraining absolvieren. Im September weilte er im NHL-Camp der Arizona Coyotes, ehe er für den HCD in 14 Meisterschaftspartien auflief. Die Schmerzen in der linken Hand wurden jedoch immer stärker. Untersuchungen ergaben, dass sich eine bei der Operation im Frühling eingesetzte Schraube gelockert hatte, weshalb der Pechvogel im November erneut unters Messer musste.

«Mir geht es gut»

Jetzt sagt Nussbaumer: «Mir geht es gut. Meine linke Hand ist zwar noch nicht zu 100 Prozent belastbar, aber es geht immer besser. Und ich fühle mich auf dem Eis beim Laufen und ‹Stickhandling› gut.» Er trainiert jeden zweiten Tag auf dem Eis, «noch nicht mit der Mannschaft, da ich noch nicht schiessen kann und in den Zweikämpfen noch Vorsicht angebracht ist. Ich freue mich, dass ich bald zurück sein werde – und das in guter konditioneller Verfassung.» Im Kraftraum arbeitet Nussbaumer schon seit langem wieder täglich. Bei spezifischen Übungen für seine linke Hand wird er von HCD-Physiotherapeut Simon Bislin beobachtet und beraten. Noch ist offen, wann der 21-Jährige erstmals wieder für den HCD stürmen wird. «Ich fixiere mich für das Comeback nicht auf einen bestimmten Tag und Match. Vielleicht ist es Ende Februar oder Anfang März soweit», bemerkt Nussbaumer. «Ich will mich nicht unter Druck setzen, sondern vertraue auf meine Hand und mein Aufbauprogramm.» Sicher noch nicht dabei ist der Stürmer in den beiden Testspielen des HCD auf der Lenzerheide am Samstag gegen Zug (19.30 Uhr) und am nächsten Donnerstag gegen die ZSC Lions (19 Uhr).

«Ein ganzes Jahr lang zeigen, was ich kann»

Nussbaumer wurde 2019 im NHL-Draft von den Arizona Coyotes gezogen. Die beste Eishockeyliga der Welt bleibt sein Ziel. Er geht aber davon aus, dass er auch nächste Saison für den HCD spielen wird. «Nach meiner langen Verletzungspause hoffe ich auf ein baldiges Comeback. Danach will ich ein ganzes Jahr beim HCD zeigen, was ich kann, und so das Vertrauen bestätigen, das sie mir geben. Ich fühle mich wohl in Davos», so der 21-Jährige.

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