×

Raffainer: «Wollen kein einziges weiteres Spiel ohne Fans»

Am Montag hat die National League darüber informiert, dass die Playoffs nicht planmässig am 7. März starten, sondern vorerst verschoben werden. Im Interview mit Radio Südostschweiz erklärt HCD-Sportchef Raeto Raffainer die Standpunkte seines Klubs sowie die Auswirkungen des Entscheids auf die Playoff-Vorbereitung.

Südostschweiz
04.03.20 - 04:30 Uhr
Eishockey
Raeto Raffainer: «Unserem Staff-Mitglied Paul Berri, der 80 wird, haben wir gesagt, er soll vorübergehend nicht kommen.»
Raeto Raffainer: «Unserem Staff-Mitglied Paul Berri, der 80 wird, haben wir gesagt, er soll vorübergehend nicht kommen.»
KEYSTONE

Herr Raffainer, die Playoffs starten nicht wie geplant am 7. März, sondern werden mindestens bis am 15. März aufgeschoben. Was bedeutet das für die Playoff-Vorbereitung des HCD?

Raeto Raffainer: Die Verschiebung hat natürlich einen Einfluss auf die Vorbereitung. Unsere Coaches werden nun die Trainingspläne umschreiben. Die Informationen über unseren Gegner Lausanne liegen bereit und sie werden in diese Phase bereits einfliessen. Jedoch haben wir nun mehr Zeit zu trainieren und auch das eine oder andere Freundschaftsspiel zu absolvieren. Denn zwei Wochen ohne Spielrhythmus zu sein und dann gleich in die Playoffs zu starten, ist schwierig.

Das Interview wurde am Montag aufgezeichnet. Am Mittwochmorgen teilte Raeto Raffainer der «Südostschweiz»-Sportredaktion mit, dass der HC Davos nun doch keine Freundschaftsspiele bestreiten wird. «Wir wollen keine zusätzlichen Verletzten riskieren», sagte Raffainer bezüglich des geänderten Entscheids des Klubs. Man sei überzeugt, die nötige Intensität auch in den Trainings erreichen zu können.

Gibt es besondere Vorkehrungen innerhalb des Klubs wegen des Virus'?

Wir hatten bereits während dem Spengler Cup mit einem Magendarmvirus innerhalb des Teams zu kämpfen. Die Spieler sind angewiesen, im Krankheitsfall nicht in der Garderobe zu erscheinen. Zusätzlich geben wir unseren Spielern nun die Möglichkeit, in ein Hotel zu ziehen, wenn Personen in ihrem Umfeld krank sind. Es sind in der Garderobe Desinfektionsmittel platziert. Und unserem Staff-Mitglied Paul Berri, der 80 wird, haben wir gesagt, er soll vorübergehend nicht zur Arbeit kommen, da er zur Risikogruppe gehört. Ich denke, das alles sind Vorsichtsmassnahmen, die aktuell Sinn machen.

Team-Manager Paul Berri ist wegen des Coronavirus vorübergehend beurlaubt. KEYSTONE
Team-Manager Paul Berri ist wegen des Coronavirus vorübergehend beurlaubt. KEYSTONE

Ligadirektor Denis Vaucher hat vor den Medien gesagt, er wolle keine Geisterspiele. Wie sehen Sie das?

Das Thema «Spiele ohne Fans» war an der Ligaversammlung ein sehr kurzes Traktandum. Das einzig Positive an diesem Wochenende mit Spielen ohne Fans war, dass wir alle gesehen haben, dass wir das nicht wollen. Unsere Fans sind Herz und Seele dieser Sportart. Wir sind alle der Meinung, dass wir kein einziges weiteres Spiel ohne Fans wollen. 

Falls gespielt werden kann, ist noch offen, ob dies über Best-of-7-Serien getan werden kann, oder allenfalls in fünf oder drei Spielen. Was wünscht sich der HCD?

Wenn wir wünschen könnten, würden die Playoff-Viertelfinals normal Best-of-7 und mit Zuschauern gespielt werden. Darauf werden wir uns auch vorbereiten. Wann dies genau der Fall sein wird, wird in einer weiteren ausserordentlichen Ligaversammlung entschieden. Wichtig für uns ist, dass wir bereit sind, wenn die Playoffs starten. In welchem Modus das dann sein wird, ist sekundär.

Wie ist der Tenor bei den Spielern bezüglich der Verschiebung?

Natürlich wurde innerhalb der Mannschaft diskutiert. Es ist schade, dass es nicht normal weitergeht. Wir hatten einen tollen Lauf und einen guten Rhythmus. Wir haben uns in den vergangenen Wochen gut auf den Playoff-Start vorbereitet. Im Leben wie auch im Sport gibt es aber immer wieder Dinge, die man selber nicht beeinflussen kann. Es wird für unsere Trainer nun eine «Challenge» sein, dass die Mannschaft nicht zu viele Gedanken an mögliche Verschiebungen und Modusänderungen verschwendet, sondern sich minutiös vorbereitet – auf den Moment, wenn der Puck wieder eingeworfen wird. 

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zum Thema MEHR
Mehr zu Eishockey MEHR