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Glanzloser HCD lässt zahmen Lakers wieder das Nachsehen

Auch im fünften Direktduell der laufenden Saison zwischen dem HC Davos und den SCRJ Lakers haben sich die Bündner durchgesetzt. Sie gewannen ihr auf bescheidenem Niveau ausgetragenes Heimspiel mit 3:2.

Bernhard
Camenisch
10.02.20 - 17:11 Uhr
Eishockey
 Melvin Nyffeler wird in doppelter Unterzahl von Andres Ambühl zum 0:2 bezwungen.
Melvin Nyffeler wird in doppelter Unterzahl von Andres Ambühl zum 0:2 bezwungen.
KEYSTONE

Wer im ersten Spiel nach dem verlorenen Cupfinal gegen Ajoie eine energische Reaktion des HC Davos erwartet hatte, wurde am Sonntag enttäuscht. Nicht energisch waren auch die HCD-Fans in der Stehplatzkurve, zumindest in den ersten zehn Spielminuten. Solange unterliessen sie das Anfeuern ihres Teams, dies als Protest gegen die ID-Kontrolle, die am Sonntag beim Zutritt zum Gäste-Stehplatzsektor durchgeführt wurde. Von den mitgereisten Lakers-Fans verzichteten einige auf den Eintritt und richteten sich vor dem Stadion ein. Und jene, die hineingingen, blieben während des gesamten Spiels still.

Auch wenn sie voll bei der Sache gewesen wären, wären die Anhänger der Gäste nicht in Euphorie verfallen. Denn sie bekamen von ihrem Team einen einmal mehr in der laufenden Saison blassen Auftritt auf fremdem Eis zu sehen. Dies änderte sich erst kurz vor Ablauf der 50. Spielminute, als Kevin Clark mit dem Anschlusstreffer zum 1:2 eine spannende Schlussphase einläutete.

Ambühls Serie geht weiter

Für den HCD wäre eine solche vermeidbar gewesen. Er hatte in den ersten zwei Dritteln leichtes Spiel, begünstigt auch durch die einseitige Strafenverteilung. Ehe in der 39. Minute erstmals ein Davoser sanktioniert wurde, hatten die Lakers schon fünf kleine Strafen gefasst. Zwei davon waren parallel verlaufen, was Andres Ambühl in der 27. Minute zur schön herauskombinierten 2:0-Führung genützt hatte. Der Captain des HCD traf im sechsten Spiel in Folge. Gepunktet hat der 36-Jährige seit dem 5. Januar sogar in jeder der zehn Davoser Meisterschaftspartien.

«Dieses Tor war bitter für uns, nachdem wir die vorherigen Strafen schadlos überstanden hatten», haderte Lakers-Verteidiger Flurin Randegger nach der Partie. Entstehung und Abschluss zum zweiten Treffer waren seltene Glanzpunkte im Spiel des Gastgebers. Auch der HCD war gestern weit von seiner Bestform entfernt, was sich auf Niveau und Spielfluss auswirkte.

«Von der Einstellung her stimmt es in unserem Team, das hat man gesehen.»
Flurin Randegger, Verteidiger der SCRJ Lakers

Für beide Mannschaften nicht förderlich waren Ausfälle auf der Centerposition. Beim HCD fehlte nebst Benjamin Baumgartner (Rippenbruch) auch Enzo Corvi. Der Nationalstürmer bekundet seit einem kassierten Check im Spiel gegen Bern am 26. Januar Schmerzen im Nacken- und Schulterbereich. Die Lakers mussten derweil auf ihren angeschlagenen Topskorer Roman Cervenka verzichten. Früher als geplant kam deshalb der am Donnerstag verpflichtete Kanadier Tom Pyatt zu seinem Debüt für die St. Galler.

Fehler der Lakers werden bestraft

Aufs Spiel hatte Pyatt wenig Einfluss. Zunächst häufig im Mittelpunkt stand hingegen sein Goalie Melvin Nyffeler. Er hinderte den HCD bis zur 23. Minute an der Führung. Als er dann von Dario Meyer zum zweiten Mal innert weniger Sekunden nach einem Fehlpass der Lakers in deren Abwehrzone (zunächst Gian-Andrea Wetter, dann Juraj Simek) geprüft wurde, war auch Nyffeler machtlos.

Ein weiterer Scheibenverlust brachte die Lakers in der 58. Minute endgültig um Punkte. Fabrice Herzog eroberte den Puck an der Mittellinie, tankte sich an allen Gegenspielern vorbei und netzte zum vorentscheidenden 3:1 ein. «Es war ein Krampf, aber letztlich sind es verdiente drei Punkte», lautete das Fazit von HCD-Stürmer Meyer. Sein Team hat sich mit dem fünften Saisonsieg gegen die Lakers (vier in der Meisterschaft, dazu jener im Cuphalbfinal) wieder auf den zweiten Rang verbessert. Was das Schlusslicht Rapperswil-Jona betraf, meinte Randegger: «Von der Einstellung her stimmt es in unserem Team, das hat man gesehen. Aber viel können wir aus diesem Spiel nicht mitnehmen.»

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