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Bitter: Erneut unterliegen die Lakers dem SCB knapp

Zum vierten Mal in Folge zeigen die Rapperswil-Jona Lakers gegen Bern eine gute Leistung, müssen sich den Mutzen aber einmal mehr, sprich zum sechsten Mal im sechsten Saisonvergleich, geschlagen geben.

Silvano
Umberg
16.02.19 - 04:30 Uhr
Eishockey
Am Schluss ist es so wie immer in dieser Saison: Die Berner jubeln, den Lakers (links Fabian Maier) bleibt der Frust.
Am Schluss ist es so wie immer in dieser Saison: Die Berner jubeln, den Lakers (links Fabian Maier) bleibt der Frust.
Keystone

Diese Niederlage am Freitagabend war wohl die bitterste der Rosenstädter in der laufenden Saison gegen den SCB, auch wenn sie vom Resultat (1:3) her nicht die knappste war. Doch näher dran an einem Punktgewinn waren die Lakers gegen die Berner nie seit dem Wiederaufstieg.

Beflügelt von den zwei Siegen in den vergangenen drei Partien bot das Schlusslicht der National League dem Tabellenzweiten in dessen Stadion lange Zeit absolut Paroli. Obwohl die Mutzen von Beginn an kräftig aufs Gaspedal drückten, gelang es den Gästen sogar, in Führung zu gehen. Denn als ihnen das Heimteam ein erstes Powerplay zugestand, packten sie die Gelegenheit sogleich beim Schopf.

Daniele Grassi sass gerade einmal elf Sekunden draussen, da netzte Corsin Casutt bereits ein. Grossen Anteil am Treffer hatte Dion Knelsen. Der Kanadier sorgte mit dem gewonnenen Anspiel dafür, dass sich die Lakers sofort im Drittel des SCB installieren konnten. Und nachdem ein Schuss von Kevin Clark abgeblockt worden war, bewies Knelsen viel Übersicht, bediente durch den Slot den völlig freistehenden Lakers-Captain, der den Puck gekonnt in den Netzhimmel schlenzte (12.).

Pech beim Ausgleich

In der Folge deutete vieles darauf hin, dass die Lakers das 1:0 in die erste Pause würden retten können. Denn sie agierten defensiv weiter grundsolid. Gelingen wollte dies dann aber nicht: In den 18. Minute glich Thomas Rüfenacht mit einem etwas glückhaften Ablenker aus.

Im zweiten Drittel wurde Bern etwas dominanter. Die unerlaubten Befreiungsschläge der St. Galler häuften sich, ebenso die Chancen für das Heimteam, das in der 25. Minute zum 2:1 einschiessen konnte. Herrlich bedient von Topscorer Mark Arcobello, der auf der rechten Seite vorpreschte, bezwang Simon Moser Lakers-Keeper Melvin Nyffeler am linken Pfosten aus vollem Lauf heraus.

Entmutigen liessen die Rosenstädter dadurch nicht. Im Gegenteil, sie wurden wieder stärker und kamen bei Spielmitte zu drei guten Torgelegenheiten in Folge. SCB-Goalie Leonardo Genoni blieb jedoch stets Sieger.

Die Spannung blieb auch im Schlussabschnitt lange erhalten. Sie hätte schon Sekunden nach Anpfiff sogar noch grösser werden können, denn plötzlich tauchte SCRJ-Stürmer Casey Wellman solo vor Genoni auf. Doch der statistisch beste Torhüter der Liga liess sich erneut nicht bezwingen – und später auch von Clark nicht und somit gar nicht mehr in dieser Partie. Und so war die Niederlage der Lakers besiegelt. Dafür, dass das Resultat nicht zum vierten Mal in Folge 2:1 zugunsten Berns ausfiel, sorgte Moser 34 Sekunden vor Schluss mit seinem Treffer ins leere Tor.

«Am Schluss waren wir leider eine Spur zu wenig effizient.»
Corsin Casutt, Captain der SCRJ Lakers

«Das ist natürlich sehr bitter», zeigte sich Corsin Casutt verständlicherweise enttäuscht und ergänzte: «Wir setzten unseren Plan sehr gut um, gestanden Bern kaum Chancen zu. Zugleich hatten wir genügend, um noch auszugleichen. Am Schluss waren wir leider eine Spur zu wenig effizient.»

Nun zu Hause gegen Lausanne

Ein zusätzlicher Dämpfer für die Rosenstädter am Freitagabend war, dass der HC Davos, dem sie in den kommenden Wochen noch das Heimrecht für den Play-out-Final abjagen wollen, gleichzeitig in Genf gegen Servette mit 5:2 gewann und somit sein Polster auf die Lakers wieder auf acht Zähler ausbauen konnte.

Umso wichtiger wäre es für das Schlusslicht der National League, heute Samstag (19.45 Uhr, SGKB-Arena) im Heimspiel gegen den Tabellendritten Lausanne, der am Freitag zu Hause Fribourg mit 3:0 bezwang, sogleich wieder Punkte einzufahren. Dieser Match ist zugleich ein Benefiz-Spiel. Es werden T-Shirts und Schoggiherzen verkauft zugunsten der Organisation Insieme Rapperswil-Jona, die sich für Menschen mit geistiger Behinderung einsetzt.

Bern – Rapperswil-Jona Lakers 3:1 (1:1, 1:0, 1:0)
14 997 Zuschauer. – SR: Dipietro/Massy, Progin/Schlegel.
Tore: 12. Casutt (Knelsen, Schlagenhauf/Ausschluss Grassi) 0:1. 18. Rüfenacht (Andersson, Almquist) 1:1. 25. Moser (Arcobello, Rüfenacht) 2:1. 60. (59:26) Moser (Haas) 3:1 (ins leere Tor).
Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Bern, 3-mal 2 plus 10 Minuten (Helbling) gegen die Lakers.
Bern: Genoni; Burren, Almquist; Kamerzin, Blum; Andersson, Beat Gerber; Colin Gerber; Rüfenacht, Arcobello, Moser; Mursak, Ebbett, Bieber; Sciaroni, Haas, Scherwey; Grassi, Heim, Alain Berger; Kämpf.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Iglesias, Schmuckli; Profico, Maier; Gähler, Sven Berger; Helbling, Gurtner; Kristo, Schlagenhauf, Spiller; Clark, Knelsen, Wellman; Mosimann, Mason, Casutt; Schweri, Ness, Hüsler.
Bemerkungen: Bern ohne Boychuk (überzähliger Ausländer), Untersander und Krueger. Rapperswil-Jona Lakers ohne Hächler und Gilroy (alle verletzt). Lakers von 58:41 bis 59:26 ohne Goalie. 59. Time-out Lakers.

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