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Lakers tun sich auswärts weiter schwer

Dank eines Powerplay-Tors von Kevin Clark und starker Paraden ihres Goalies Melvin Nyffeler können die SCRJ Lakers in Biel mit einem 1:1 ins Schlussdrittel. Zwei Fehler in der Vorwärtsbewegung bringen sie dann aber entscheidend in Rücklage. Letztlich unterliegen sie 1:4.

Silvano
Umberg
28.01.19 - 04:30 Uhr
Eishockey
Frust und hängende Köpfe: Die Lakers (mit der Nummer 14 Corsin Casutt, rechts Florian Schmuckli) beziehen in Biel im 20. Auswärtsspiel die 19. Niederlage.
Frust und hängende Köpfe: Die Lakers (mit der Nummer 14 Corsin Casutt, rechts Florian Schmuckli) beziehen in Biel im 20. Auswärtsspiel die 19. Niederlage.
Bild Peter Klaunzer/Keystone

Die Partie beim Tabellendritten EHC Biel am Samstagabend war die 20. auf fremdem Eis für die Lakers seit ihrer Rückkehr in die National League. Und obwohl der Aufsteiger von knapp 600 (im Extrazug angereisten) Fans unterstützt wurde, endete für ihn auch diese so wie fast jede davor: mit einer Enttäuschung. Lediglich fünf Zähler konnten die Rosenstädter bisher auswärts ergattern. Sie stammen von zwei Niederlagen nach Verlängerung (1:2 am 23. November in Langnau und 2:3 am 11. Januar in Genf) sowie einem Sieg (3:1 in Genf am 1. Dezember).

Wo die Probleme der St. Galler in fremder Halle liegen, zeigte sich in Biel einmal mehr deutlich: Sie sind offensiv praktisch inexistent. Das Schussverhältnis (37:20) fiel klar zugunsten der Gastgeber aus, und gemessen an den echten Torchancen hatte Biel noch ein viel grösseres Übergewicht. So konnte Lakers-Verteidiger Timo Helbling letztlich nichts anderes konstatieren als: «Biel hat verdient gewonnen. Das Resultat ist aus unserer Sicht sogar etwas schmeichelhaft.»

Unglücklich zwei Tore abgegeben

Trotz allem war die Partie lange spannend. Der Hauptgrund dafür stand im Tor der St. Galler. Wie am Freitag beim 3:0-Heimsieg gegen Gottéron, wo er seinen erste Shutout der Saison gefeiert hatte, zeigte Melvin Nyffeler eine herausragende Leistung. Es musste sich schon etwas Aussergewöhnliches ereignen, damit die Bieler den Lakers-Keeper überwinden konnten. So passiert in der 37. Minute. Nyffeler stellte sich auf einen Distanzschuss von Verteidiger Beat Forster ein, dieser traf den Puck aber nicht richtig. Sein «Schüsschen» wurde zur idealen Vorlage für Topskorer Toni Rajala, der so mühelos zum 1:1 verwerten konnte.

«Nach dem unglücklichen 1:2 haben wir etwas die Geduld verloren und wurden hinten zu offen.»
Timo Helbling, Verteidiger SCRJ Lakers

Auch beim 2:1 der Seeländer war aus Sicht der Lakers einiges Pech dabei. Ein Pfostenknaller von Julian Schmutz fand via Bein von dessen Stürmerkollegen (und Ex-Laker) Michael Hügli den Weg ins Netz (48.). Ermöglicht hatte den Angriff allerdings ein Scheibenverlust von SCRJ-Captain Corsin Casutt in der Vorwärtsbewegung. Und es war nicht der letzte folgenschwere Patzer. Wenig später liess sich ausgerechnet Routinier Helbling in der Mittelzone den Puck abluchsen, worauf Mike Künzle alleine auf Nyffeler loszog und präzis traf (51.). Das 4:1 erzielte in der Schlussphase Marc-Antoine Pouliot ins leere Tor (58.).

«Müssen über die Bücher»

«Nach dem unglücklichen 1:2 haben wir etwas die Geduld verloren und wurden hinten zu offen», analysierte Helbling hinterher. Wenn man aber nur ein Tor schiesse, könne man sowieso nicht erwarten, zu Punkten zu kommen. «Zu Hause ist es uns zuletzt gelungen, mehr Chancen zu erspielen und öfter zu treffen. Auswärts müssen wir diesbezüglich sicher über die Bücher.»

Auch das Powerplay gefiel Helbling nicht – obwohl Kevin Clark den dritten Bieler Ausschluss zur 1:0-Führung hatte nützen können: «Es gab eine Phase in der Saison, da klappte es ganz gut. Mittlerweile tun wir uns aber auch in Überzahl wieder schwer. Wir wollen es teils zu schön machen, statt häufiger den Schuss zu suchen», befand Helbling.

Biel – Rapperswil-Jona 4:1 (0:0, 1:1, 3:0)
6086 Zuschauer. – SR Massy/Mollard, Altmann/Kehrli.

Tore: 35. Clark (Casutt, Kristo/Ausschluss Pouliot) 0:1. 37. Rajala (Forster, Riat) 1:1. 48. Hügli (Schmutz) 2:1. 51. Künzle (Forster) 3:1. 58. Pouliot (Riat) 4:1 (ins leere Tor).
Strafen: 6-mal 2 Minuten gegen Biel, 1-mal 2 Minuten gegen die Rapperswil-Jona Lakers.
Biel: Hiller; Fey, Salmela; Kreis, Sataric; Moser, Forster; Petschenig; Riat, Pouliot, Rajala; Brunner, Fuchs, Pedretti; Künzle, Diem, Hügli; Schmutz, Neuenschwander, Tschantré; Lüthi.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Hächler, Maier; Iglesias, Schmuckli; Gähler, Profico; Helbling, Gurtner; Kristo, Knelsen, Spiller; Clark, Schlagenhauf, Wellman; Mosimann, Mason, Casutt; Primeau, Ness, Hüsler.
Bemerkungen: Biel ohne Earl. Rapperswil-Jona Lakers ohne Schweri und Gilroy (alle verletzt) und Berger (krank). – 48. Pfostenschuss Schmutz. – 55. Time-out Rapperswil-Jona Lakers, Rapperswil-Jona Lakers von 56:41 bis 57:10 ohne Goalie.

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