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Lakers verlieren kurioses Spiel im Emmental

Obwohl dem Gegner über weite Strecken unterlegen, schnuppern die Rapperswil-Jona Lakers in Langnau bis kurz vor Schluss an einem Punktgewinn. Letztlich unterliegen sie den SCL Tigers 3:5 (1:1, 1:3, 1:1).

Silvano
Umberg
23.01.19 - 04:30 Uhr
Eishockey
Die vermeintliche Entscheidung: Pascal Berger trifft zur 4:1-Führung der Langnauer, die im Anschluss aber nachlassen und noch um den Sieg zittern müssen.
Die vermeintliche Entscheidung: Pascal Berger trifft zur 4:1-Führung der Langnauer, die im Anschluss aber nachlassen und noch um den Sieg zittern müssen.
Bild Marcel Bieri/Keystone

Der 4:2-Erfolg am Samstag gegen Ambri-Piotta war sicher Balsam für die geschundene Lakers-Seele, hatten die Rosenstädter doch davor in der Meisterschaft zehnmal in Serie verloren. Viel Schwung oder Selbstsicherheit verlieh der insgesamt sechste Saisonsieg dem Schlusslicht der National League aber nicht. In den ersten zwei Dritteln hatten sie den Langnauern gestern Dienstag nicht viel entgegenzusetzen. Die Tigers zeigten sich bissiger in den Zweikämpfen, verteidigten solider und hatten auch spielerisch mehr zu bieten. Die Folge davon: Völlig verdient führte das Heimteam zur Spielmitte 4:1.

Chris DiDomenico eröffnete bereits in der zweiten Minute den Torreigen und doppelte in der Startphase des zweiten Abschnitts nach einem Geschenk von Antonio Rizzello – der Lakers-Captain spielte den Puck als hinterster Mann an der offensiven blauen Linie direkt auf den Stock des Tigers-Topskorers – nach (23.). 95 Sekunden später verwertete Alexei Dostoinov direkt im Slot (25.). Und dann traf auch noch Pascal Berger nach einem sehenswerten Angriff (29.).

Erstaunlicher Bruch

Aus heiterem Himmel kam es danach aber zum Bruch im Spiel der Emmentaler. Ob sie sich ihrer Sache zu sicher waren? Oder war es etwa der Torhüterwechsel, den Lakers-Headcoach Jeff Tomlinson nach dem vierten Gegentor in der Absicht vorgenommen hatte, sein Team wachzurütteln, der die Kräfteverhältnisse verschob?

Fakt war jedenfalls, dass die Langnauer merklich abbauten und letztlich froh sein mussten, sich noch irgendwie über die Ziellinie gerettet zu haben. Denn nach Treffern von Cédric Hüsler (37.) und Casey Wellman (42.) wurde es im Schlussdrittel nochmals richtig spannend in der Ilfishalle. Die Lakers hatten nun Lunte gerochen, sahen eine reelle Chance, zum erst zweiten Mal in der laufenden Saison zweimal in Folge zumindest zu punkten.

Kurioses Tor bringt Entscheidung

Allem Bemühen zum Trotz wurde daraus letztlich dann doch nichts. 73 Sekunden vor Schluss machte Langnaus Harri Pesonen mit dem 5:3 den Sack zu.

Ein kurioses Tor, denn der Puck war gar nicht im Netz gelandet. Weil der Finne aber von Lakers-Verteidiger Frédéric Iglesias von hinten umgerissen worden war, als er den verwaisten gegnerischen Kasten vor sich sah (SCRJ-Keeper Noël Bader hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einem sechsten Feldspieler Platz gemacht), hatte dies automatisch einen Treffer zur Folge – ausgesprochen durch die Schiedsrichter.

Zu einfach Tore abgegeben

Wenngleich er letztlich knapp war, der Sieg der Tigers ging in Ordnung. Dennoch war die Niederlage aus Sicht der Lakers ärgerlich.

«Vergeigt haben wir es im Mitteldrittel – einmal mehr.»
Dion Knelsen, Stürmer der SCRJ Lakers

«Vergeigt haben wir es im Mitteldrittel – einmal mehr. Da gaben wir zu leicht Gegentore ab», analysierte Dion Knelsen, der für das zwischenzeitliche 1:1 verantwortlich gezeichnet hatte, als er in Unterzahl, nach einem Fehlpass von Tigers-Verteidiger Anthony Huguenin in Rizzello-Manier, entwischt war (8.). Gegen Ambri waren beide Gegentreffer im zweiten Drittel gefallen, davor beim 2:4 in Davos drei der vier.

SCL Tigers - Rapperswil-Jona Lakers 5:3 (1:1, 3:1, 1:1)
5251 Zuschauer. - SR Stricker/Eichmann, Progin/Cattaneo.
Tore: 3. DiDomenico 1:0. 8. Knelsen (Ausschluss Primeau!) 1:1. 23. DiDomenico 2:1. 25. Dostoinow (Elo) 3:1. 29. Pascal Berger (Kuonen) 4:1. 37. Hüsler (Sven Berger) 4:2. 44. Wellman 4:3. 59. Pesonen 5:3 (technisches Tor).
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen die SCL Tigers, 3mal 2 plus 10 Minuten (Primeau) gegen die Rapperswil-Jona Lakers.

SCL Tigers: Ciaccio; Glauser, Leeger; Erni, Lardi; Cadonau, Huguenin; Kindschi; Elo, Gagnon, Dostoinow; Kuonen, Pascal Berger, Pesonen; DiDomenico, Diem, Neukom; Rüegsegger, Randegger, Nils Berger; Gerber.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler (29. Bader); Hächler, Maier; Helbling, Profico; Iglesias, Schmuckli; Gurtner, Sven Berger; Clark, Schlagenhauf, Wellman; Kristo, Knelsen, Spiller; Rizzello, Mason, Casutt; Hüsler, Ness, Primeau.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Punnenovs, Stettler, Blaser, Gustafsson und Johansson (alle verletzt), Rapperswil-Jona Lakers ohne Gähler (krank), Gilroy, Mosimann, Schweri (alle verletzt) und Lindemann (überzählig). Rüegsegger verletzt ausgeschieden (35.). Pfostenschüsse Pascal Berger (40.) und Cadonau (42.). Time-out Rapperswil-Jonas Lakers (58.). Rapperswil-Jona Lakers von 54:28 bis 54:41, 57:56 bis 58:18, 58:37 bis 58:47 und ab 59:23 ohne Torhüter.

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