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Lakers präsentieren sich besser, aber erneut nicht gut genug

Die Rapperswil-Jona Lakers verlieren auch ihr zweites Spiel im neuen Jahr. Zu Hause unterliegt das Schlusslicht der National League dem neuen Tabellenführer SC Bern – zum dritten Mal in Folge mit 1:2.

Silvano
Umberg
04.01.19 - 04:30 Uhr
Eishockey
Wieder hat der SCRJ das Nachsehen: Florian Schmuckli ist konsterniert, Tristan Scherwey feiert das 1:0.
Wieder hat der SCRJ das Nachsehen: Florian Schmuckli ist konsterniert, Tristan Scherwey feiert das 1:0.
Bild Tom Oswald Fotografie

Bern war letztlich auch im fünften Saisonvergleich zu stark für die Lakers. Dennoch konnte Letzteren am Freitagabend gegenüber der Partie vom 2. Januar bei den ZSC Lions (0:1-Niederlage) eine Leistungssteigerung attestiert werden. Der Plan von Headcoach Jeff Tomlinson, der Offensive seines Teams mit veränderten Sturmlinien neue Impulse zu verleihen, ging speziell im ersten Drittel auf. Nachdem in den Partien davor fast ausschliesslich die Topformation um Danny Kristo und Casey Wellman offensive Akzente zu setzen vermochte, konnten diesmal drei der vier Linien für Torgefahr sorgen.

Zuträglich war dem Offensivspiel der Lakers sicher auch, dass sie mutiger auftraten als noch im Hallenstadion. Da die Verteidiger weiter aufrückten, standen die Rosenstädter kompakter und hatten so besseren Zugriff aufs Spiel.

Dies barg allerdings auch Risiken. Nach einem Puckverlust von Andri Spiller in der offensiven Zone entwischte Berns wieselflinker Nationalstürmer Tristan Scherwey, umkurvte cool SCRJ-Keeper Melvin Nyffeler und schob Backhand zur 1:0-Führung ein (9.).

Entscheidung vor zweiter Pause

Eine ähnliche Szene ereignete sich bei Spielmitte. Diesmal rutschte Lakers-Verteidiger Leandro Profico als hinterster Mann an der offensiven blauen Linie der Puck durch, worauf mit Scherwey und Gregory Sciaroni sogar gleich zwei Berner alleine auf Nyffeler losziehen konnten. Zum Glück für die Gastgeber stellte sich das Duo etwas kompliziert an und wehrte sich Nyffeler tapfer, sodass der Patzer folgenlos blieb.

Defensive Aussetzer häuften sich in der Folge im Spiel der Lakers. Bern konnte vorerst aber nicht profitieren – einmal, weil SCRJ-Verteidiger Jorden Gähler den Puck von der Linie kratzte (34.). Wenig später schlug es dann aber doch ein zweites Mal hinter Nyffeler ein. Wortwörtlich, denn der Schuss von SCB-Hüne Calle Andersson im Powerplay war ein Hammer sondergleichen und passte präzis unter die Latte (38.). Die Entscheidung, denn in der Defensive spielt der SCB, der dank dieses Sieges dem EV Zug (verlor 0:3 in Langnau) die Tabellenführung entriss, aktuell schlicht zu abgeklärt, als dass sich ein 0:2-Rückstand noch wettmachen liesse. Da konnten sich die Rosenstädter noch so bemühen. Doch keine Regel ohne Ausnahme: Nach einem Geschenk der Berner Powerplay-Formation gelang Jan Mosimann in der 55. Minute doch noch der erste Lakers-Treffer im neuen Jahr.

Das 1:2 kam jedoch zu spät, zu mehr reichte es den Lakers nicht mehr. Sie hätten früher skoren müssen. Zum Beispiel während der zwei Powerplays im Mitteldrittel. Doch in Überzahl wollte beim Schlusslicht der National League an diesem Abend rein gar nichts klappen.

Es blieb bei guten Ansätzen

So gut die Ansätze der Lakers-Offensive bei personellem Gleichstand auf dem Eis somit letztlich auch waren, die Torflaute nahm wiederum nicht wirklich ein Ende. Seit dem letzten Sieg (3:1 am 1. Dezember in Genf) gelangen Rapperswil-Jona in sechs Partien lediglich noch vier Treffer (bei 18 Gegentoren). Die Folge: Es kam nicht ein einziger Zähler hinzu.

Entsprechend gross war der Frust beim einzigen Torschützen der Lakers. «So zu verlieren, tut besonders weh», gestand Jan Mosimann. Das erste Drittel sei ein Schritt in die richtige Richtung gewesen, danach hätten sie sich wieder zu kompliziert angestellt. «Wir dürfen uns nicht zu schade sein, auch sogenannt dreckige Tore zu erzielen.» Die Berner könnten als gutes Beispiel herangezogen werden. «Sie haben eine Topmannschaft, spielen aber einfach, attackieren immer mit einem oder gar zwei Mann das gegnerische Tor.» Genau so müssten sie in Lausanne (heute Samstag, die Red.) spielen. «Dann gelingt uns hoffentlich das dringend benötigte Erfolgserlebnis», schloss Mosimann.

Rapperswil-Jona Lakers – Bern 1:2 (0:1, 0:1, 1:0)
4272 Zuschauer. – SR Stricker/Dipietro; Cattaneo, Wolf.
Tore: 9. Scherwey (Gerber) 0:1. 38. Andersson (Arcobello/Ausschluss Maier) 0:2. 55. Mosimann (Mason/Ausschluss Schmuckli!) 1:2.
Strafen: 6-mal 2 Minuten gegen die Rapperswil-Jona Lakers, 2-mal 2 Minuten gegen Bern.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Iglesias, Schmuck-li; Gähler, Profico; Hächler, Maier; Sven Berger; Kristo, Mason, Casutt; Wellman, Knelsen, Hüsler; Mosimann, Schlagenhauf, Spiller; Rizzello, Ness, Lindemann; Fuhrer.
Bern: Genoni; Burren, Almquist; Krueger, Blum; Andersson, Gerber; Kamerzin; Boychuk, Arcobello, Moser; Grassi, Ebbett, Ruefenacht; Bieber, Haas, Scherwey; Sciaroni, Heim, Alain Berger; Kämpf.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers ohne Helbling, Gilroy (beide krank), Primeau (überzählig) und Schweri (verletzt); Bern ohne Mursak, Untersander (verletzt). 47. Lattenschuss Boychuk.

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