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Lakers reizen die Bären – aber nur ein Drittel lang

Vor 3989 Zuschauer verlieren die SCRJ Lakers ihr Heimspiel gegen den SC Bern mit 1:2. In den ersten 20 Minuten hatten sie den Leader in arge Nöte gebracht.

Bernhard
Camenisch
08.12.18 - 04:30 Uhr
Eishockey
Keine Ehrfurcht vor dem Leader: Lakers-Stürmer Cedric Hüsler (links) lässt sich von André Heim nichts gefallen.
Keine Ehrfurcht vor dem Leader: Lakers-Stürmer Cedric Hüsler (links) lässt sich von André Heim nichts gefallen.
Keystone

Am 16. November bezwangen die Lakers in der SGKB-Arena den damaligen Leader Biel 5:4 nach Verlängerung. Drei Wochen später war am Freitag wieder der Tabellenführer der National League zu Gast. Wieder kam dieser aus dem Bernbiet – diesmal war es aber der SC Bern. Satte 28 Punkten trennten die beiden Teams auf dem ersten und dem letzten Platz. Auf dem Eis war davon aber nichts zu sehen.

Zumindest nicht im ersten Drittel. In diesem gaben die Lakers den Ton an. Dafür gab es vom Sitzplatzpublikum nach knapp zwölf Minuten Standing Ovations. Voller Selbstvertrauen hatte das Heimteam die Partie begonnen und mutig nach vorne gespielt. In der 4. Minute wurden die Lakers dafür mit dem 1:0 belohnt. Dies nach einer – wie sie in den vorangegangen Spielen nicht oft vorgekommen war – Schweizer Kombination. Roman Schlagenhauf schloss im Slot nach glänzender Vorarbeit von Andri Spiller mit seinem fünften Saisontor ab.

Ein zu knapper Vorsprung

Die Lakers brachten die 1:0-Führung auf überzeugende Art in die Pause und hielten ihren Kasten somit erstmals in dieser Saison mehr als 60 Minuten am Stück rein – über zwei Spiele verteilt allerdings. Sie hatten dem SCB im Startdrittel kaum eine Chance in gefährlicher Abschlussposition zugestanden, weil sie die Mitte gut zumachten und entlang der Banden dagegenhielten. Die Führung hätte nach 20 Minuten sogar höher sein müssen. Dion Knelsen (3. und 6.) hatte Möglichkeiten, die beste allerdings Florian Schmuckli, als das Tor weit offenstand, er den Puck aber nicht an Leonardo Genonis Kelle vorbeibrachte.

«Rebound- Gegentore sind immer Fehler der Feldspieler.»
Roman Schlagenhauf, Lakers-Stürmer

Bis dahin hatte die Leistung der Berner den eigenen Ansprüchen bei weitem nicht genügt. Entsprechend gereizt kamen sie fürs Mitteldrittel aus der Kabine. Daniele Grassi drückte dies in Form eines Checks gegen Cedric Hüsler aus und löste damit eine Keilerei aus (23.). Nun war auch der SCB mit Emotionen im Spiel. Simon Moser traf in der 27. Minute zum Ausgleich. Auch wenn dieser im Powerplay fiel, bekam der Torschütze nach einem Abpraller zu viel Platz für den Rebound.

Der Treffer hatte sich aber abgezeichnet. Schon zuvor hatten die Berner bei numerischem Gleichstand eine Powerplay-Formation aufgezogen. Im selben Stil ging es gegen nun etwas überforderte Rapperswiler weiter. «Bern zeigte in dieser Phase seine geballte Klasse», sagte Schlagenhauf. 3:18 lautete aus Sicht seines Teams das Schussverhältnis im Mitteldrittel. Die Lakers kamen noch ein zweites Mal nicht ungeschoren davon. Mark Arcobello brachte die Berner in der 28. Minute in Führung. Auch der Amerikaner hatte nach einem Abpraller freie Hand im Slot der Lakers. Schlagenhauf stellte klar: «Nyffeler machte seinen Job. Rebound-Gegentore sind immer Fehler der Feldspieler.»

Der Aufwärtstrend hält an

Minimalistische Berner konservierten das 2:1 im Schlussdrittel, hatten dabei allerdings wiederum mehr Spielanteile und liessen nochmals nur drei Schüsse auf das eigene Tor zu. Sie freuten sich danach bei lautstarker Musik in ihrer Garderobe über die drei hart erkämpften Punkte. Schon am Samstag bekommen die Lakers die Gelegenheit zur Revanche, allerdings auswärts im grössten Eishockey-Stadion der Schweiz. Wenn sie über 60 Minuten so spielten, wie im ersten Drittel, hätten sie gute Chancen, blickt Schlagenhauf voraus. Eine Floskel ist dies nicht. «Wir spielen seit der Nationalmannschaftspause im November mit mehr Selbstvertrauen», sagt Schlagenhauf, «wir sehen den Aufwärtstrend».

Rapperswil-Jona Lakers – Bern 1:2 (1:0, 0:2, 0:0)
3983 Zuschauer. – SR Massy/Oggier, Progin/ Duarte.
Tore: 4. Schlagenhauf (Spiller, Profico) 1:0. 27. Moser (Andersson, Ebbett/Ausschluss Gähler) 1:1. 29. Arcobello (Kämpf, Burren) 1:2.
Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen die Rapperswil-Jona Lakers, 6-mal 2 plus 3-mal 10 Minuten (Moser, 2x Grassi) gegen Bern.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Gähler, Profico; Gilroy, Berger; Iglesias, Schmuckli; Hächler, Maier; Spiller, Knelsen, Rizzello; Kristo, Schlagenhauf, Wellman; Mosimann, Mason, Hüsler; Primeau, Ness, Lindemann.
Bern: Genoni; Burren, Almquist; Krueger, Blum; Beat Gerber, Andersson; Kamerzin; Boychuk, Arcobello, Moser; Rüfenacht, Ebbett, Kämpf; Sciaroni, Haas, Berger; Grassi, Heim, Jeremi Gerber.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers ohne Aulin (überzähliger Ausländer), Casutt (krank), Helbling und Schweri. Bern ohne Mursak, Untersander, Caminada (alle verletzt), Bieber und Scherwey (beide krank). - 36. Pfostenschuss Primeau. - Timeo-uts Lakers (29.); Bern (60.). Rapperswil-Jona ab 58:28 ohne Goalie.

 

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