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HCD-Fan-Präsi: «Im ersten Moment war ich traurig»

Die Fans schätzten Arno Del Curto speziell auch wegen seiner kollegialen Art. Das weiss Christian «Hitsch» Caflisch, Präsident der Wildmannlibande, der grössten Davoser HCD-Fanvereinigung.

Bela
Zier
28.11.18 - 11:00 Uhr
Eishockey
Wildmannli-Präsident Christian «Hitsch» Caflisch.Pressebild
Wildmannli-Präsident Christian «Hitsch» Caflisch.Pressebild

Auch die Wildmannlibande HC Davos wurde vom Rücktritt Arno Del Curtos überrascht. Ob die mit ihren rund 120 Mitgliedern grösste Davoser HCD-Fanvereinigung den legendären Trainer nun zu ihrem Ehrenmitglied ernennt und weshalb dieser so beliebt war, sagt ihr Präsident Christian «Hitsch» Ca-flisch (44) im Interview.

Sind Sie traurig darüber, dass die Ära Arno Del Curto vorbei ist? Haben Sie deshalb eine Träne verdrückt?

Im ersten Moment war ich schon traurig, es kam ein bisschen überraschend. Grundsätzlich ist es sehr schade.

Wie ist die Stimmung unter den Mitgliedern der Wildmannlibande?

Schon wenige Minuten nach der Bekanntgabe seines Rücktritts liefen bei mir auf WhatsApp die Chatkanäle heiss. Ich würde die Stimmung unter unseren Mitgliedern schon als ein bisschen bestürzt bezeichnen, andererseits waren sie aber auch nicht total überrascht.

Was hat Del Curto in dne Augen der Wildmannlibande-Fanvereinigung speziell ausgezeichnet?

Einerseits seine grosse Leidenschaft für den HCD und das Eishockey. Andererseits hat ihn sein sehr kollegialer und persönlicher Umgang mit uns als Fans ausgezeichnet. Wir konnten immer offen und direkt mit ihm sprechen, er besuchte auch viele der Anlässe der Wildmannlibande.

Was für eine Art Mensch verliert die grösste Davoser HCD-Fanvereinigung durch Del Curtos Rücktritt?

Er war ein Vorbild durch seine Art, wie er den Eishockeysport gelebt hat. Das war eine Art, die uns als Fans sehr entgegengekommen ist, denn so engagiert leben auch wir grundsätzlich für den HCD.

Welche Erinnerung an Del Curto ist Ihnen die Liebste? Gab es etwas, das Ihnen von seinen Auftritten besonders in ERinnerung geblieben ist?

«Don’t say ‘Fuck you’ to the referees.» Das war einer seiner Sprüche, die in Erinnerung bleiben. Das hatte er mal zu einem Spieler gesagt, und dies war typisch für ihn. Arno Del Curto ist bodenständig, einfach, direkt, klar und ehrlich.

Was haben Sie als Präsident der Wildmannlibande persönlich speziell an Del Curto geschätzt?

Seine offene Art. Er trat gegenüber jedem wie ein Kollege auf. Nicht nur gegenüber mir als Präsident der Wildmannlibande, sondern zu jedem Fan. Er behandelte einen nie von oben herab, sondern auf ganz normale Art und Weise. Er sagte, was er dachte. Das ist etwas, was einem bleibt.

Verliert die Wildmannlibande durch seinen Weggang einen Freund?

Das kann man so sagen, aber Arno Del Curto ist ja nicht gestorben.

Ihre Fanvereinigung zählt bereits einige Ehrenmitglieder, wird jetzt auch Arno Del Curto dazu ernannt werden?

Das müssen wir mit ihm noch persönlich besprechen. Diesen Samstag findet unser Weihnachtsessen statt, und dann werden wir sicher darüber diskutieren. Vielleicht kommt er ja auch noch rasch auf einen Besuch bei uns vorbei.

Hätte er denn Freude daran, Ehrenmitglied bei Ihnen zu sein?

Da bin ich mir nicht so sicher. Arno Del Curto ist keine Person, die geehrt werden und im Mittelpunkt stehen will.

Was geben Sie der HCD-Trainerlegende auf ihren weiteren Weg mit?

Ich hoffe, dass er weiterhin Freude am Eishockeysport und auch am HCD haben wird. Hoffentlich sehen wir ihn wieder einmal an einem unserer Feste, an denen er ja auch schon teilgenommen hat. Zu unseren Anlässen ist Arno Del Curto natürlich sehr gerne auch weiterhin eingeladen.

Kann es überhaupt einen besseren Trainer des Hockey Club Davos geben als Arno Del Curto?

Das kann ich mir derzeit nicht vorstellen. Einen Besseren als ihn gibt es eigentlich im Moment nicht.

Bela Zier ist Redaktor der gemeinsamen Redaktion Online/Zeitung «Südostschweiz» und «suedostschweiz.ch» und berichtet über die Region Davos und das Prättigau. Er ist seit 1993 für die Medienfamilie Südostschweiz tätig und arbeitet dort, wo er auch wohnt. In Davos. Mehr Infos

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