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Lakers suchen Spieler mit Charakter, der nicht zu viel kostet

Die Rapperswil-Jona Lakers sind bei der Suche nach Ersatz für die verletzten Ausländer Matt Gilroy und Casey Wellman noch nicht fündig geworden. Gesucht wird vor allem ein Stürmer.

Ruedi
Gubser
02.10.18 - 09:00 Uhr
Eishockey
Timo Helbling wird nach einem unfairen Check von einem Lakers-Betreuer benommen vom Eis geführt.
Timo Helbling wird nach einem unfairen Check von einem Lakers-Betreuer benommen vom Eis geführt.
PATRICK B. KRAEMER/KEYSTONE

Die Niederlage gegen Bern hat sich im Nachhinein für die SCRJ Lakers als äusserst schmerzhaft herausgestellt. Nicht nur, dass die Lakers beim 1:5 chancenlos waren, mit Timo Helbling, Matt Gilroy und Casey Wellman forderte sie gleich drei Verletzte. Helbling war das Opfer eines Checks von Gregory Sciaroni gegen den Kopf geworden und musste am Freitag das Eis nach 45 Minuten benommen verlassen. Der Rapperswiler Verteidiger erlitt eine leichte Hirnerschütterung und dürfte noch etwa zehn Tage ausfallen. Bis zu drei Wochen müssen die Lakers auf die neu verpflichteten Ausländer Gilroy und Wellman verzichten.

Grosse Liste

Man sei auf der Suche nach Ersatz, erwähnte Lakers-Trainer Jeff Tomlinson schon am Samstag in Freiburg. Eine erfolgreiche Suche gestaltet sich jedoch als relativ schwierig. «Erschwert wird sie, weil die Selektionen in den NHL-Teams noch nicht erfolgt sind. Nach dem Cut wären einige Spieler auf dem Markt, die auch für uns interessant sein könnten», sagt Sportkoordinator Roger Maier. Die Frage bleibt, ob auch die Lakers für solche Spieler interessant sind. Die Liste mit Namen von Kandidaten sei gross, betont Maier weiter. «Wir legen grossen Wert darauf, dass ein Neuer neben seinen eishockeytechnischen Fähigkeiten auch charakterlich zu uns passt. Das schränkt die Auswahl unweigerlich ein.» Es gebe Spieler, die sich anböten, weil sie einen neuen Klub suchten. «Bei diesen fragt man sich dann, weshalb sie wechseln wollen. Was hat nicht gestimmt?», so Maier.

Sein Hauptaugenmerk legt der Lakers-Sportkoordinator auf einen Stürmer. «Hier besteht der grössere Handlungsbedarf als in der Verteidigung.» Über welche Eigenschaften eine Verstärkung besonders verfügen muss, lässt sich Maier nicht entlocken. «Wir schauen nicht so darauf, ob er nun gross und kräftig oder klein und schnell ist. Er muss vor allem ins Team passen – und Tore schiessen.»

«Zusätzliche Verpflichtungen dürfen unseren finanziellen Rahmen nicht sprengen.»
Roger Maier, Sportkoordinator beim SCRJ


Passen müssen auch die finanziellen Vorstellungen. «Wir können und wollen nicht um jeden Preis Spieler holen. Zusätzliche Verpflichtungen dürfen unseren finanziellen Rahmen nicht sprengen», so Maier.

Würde den Rapperswil-Jona Lakers helfen, was die zwölf National-League-Klubs im Sommer mal diskutiert haben: Das Ausländerkontingent auf sechs Spieler pro Mannschaft zu erhöhen? Roger Maier ist von dieser Idee nicht überzeugt. «Stand jetzt bin ich dagegen.» Die Top-Teams mit grossem finanziellem Background würden auch mit der neuen Regelung die teuren Spieler engagieren und bestimmt nicht die preisgünstigeren, so Maier. Wie auch immer: Roger Maier hofft, bald einen zusätzlichen ausländischen Spieler präsentieren zu können. «Manchmal geht es schnell. Vielleicht können wir ihn noch heute bekannt geben.»

Die Zeiten sind nicht vergleichbar

Heute steht für Rapperswil-Jona das sechste Meisterschaftsspiel auf dem Programm. Um nicht endgültig zum schlechtesten Aufsteiger zu werden, benötigen die Lakers gegen den Tabellendritten Lausanne Punkte. Mit der Bezeichnung «schlechtester Aufsteiger» kann Roger Maier überhaupt nichts anfangen. «Solche Bewertungen finde ich ebenso schwierig wie überflüssig. Man kann die Leistungen der verschiedenen Aufsteiger nicht vergleichen. Es ist heute eine andere Zeit als sie es vor 15 Jahren war», sagt Maier und fragt: «Sind wir wirklich so schlecht?» Hätten die Lakers jeweils 1:7 verloren, könnte man sagen, diese Mannschaft sei zu schwach für die Liga. «Aber bis auf die Partie gegen Bern waren wir dabei und hätten durchaus Punkte holen können.»

Die Situation für die Lakers sei nicht einfach, «aber ich bin überzeugt, dass wir uns durch die Niederlagen nicht aus dem Konzept bringen lassen und unsere Erfolgserlebnisse haben werden. Garant dafür ist für mich der Charakter der Spieler und des Trainer-Duos», ist Roger Maier zuversichtlich. Vielleicht stellt sich dieses Erfolgserlebnis ja bereits heute Abend ein.

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