Bloss nicht den Teig naschen! Fünf Tipps zum Guetzli-Backen
In vielen Familien ist das Backen von Guetzli eine alte Tradition in der Vorweihnachtszeit. Warum Sie jedoch besser keinen rohen Teig essen sollten und noch mehr Wissenswertes rund um die Leckereien.
In vielen Familien ist das Backen von Guetzli eine alte Tradition in der Vorweihnachtszeit. Warum Sie jedoch besser keinen rohen Teig essen sollten und noch mehr Wissenswertes rund um die Leckereien.
Zimt, geröstete Nüsse oder etwa Anis: Der unverkennliche Duft, der beim Guetzli-Backen durch die Wohnräume zieht, ist einfach unwiderstehlich. Mailänderli, Vanillekipferl oder Spitzbuben sind die Klassiker. Daneben locken noch unzählige weitere Sorten, oft gibts hierfür uralte Familienrezepte. Also nichts wie ran – an Teig kneten, Stücke davon in die gewünschte Form bringen und später die Guetzli liebevoll dekorieren. Fünf Tipps dazu.
Tipp eins: Guetzli müssen nicht immer Kalorienbomben sein
Mit Zutaten wie Butter und Zucker können Guetzli schnell zu kleinen Kalorienbomben werden. Doch das muss nicht unbedingt sein. «Oft kann man ohne Weiteres die im Rezept angegebene Zuckermenge reduzieren, ohne dass die Guetzli wesentlich an Geschmack verlieren», sagt die Backbuchautorin Christa Schmedes.
Eine andere Variante: Zucker lässt sich durch Erythrit austauschen. «Das sollte man aber nicht eins zu eins tun, weil Erythrit die Teigkonsistenz verändert», sagt die Rezeptentwicklerin Annelie Ulrich. Wer auf Erythrit setzt, sollte auf diesen Zuckerersatzstoff basierende Rezepte heraussuchen.
Als Ersatz für Zucker kann man auch Trockenfrüchte wie Aprikosen, Datteln oder Feigen verwenden – «diese Früchte kurz in dunkle Schokolade tunken, klein schneiden und in den Teig geben», so Ulrich. Auch für Butter gibt es Alternativen mit weniger Kalorien: «Man kann stattdessen fettarme Margarine oder Joghurt-Butter verwenden», sagt Schmedes.
Tipp zwei: Glutenfreie Guetzli backen
Wer Gluten, das unter anderem in Weizenmehl steckt, nicht verträgt, muss nicht auf Guetzli in der (Vor-)Weihnachtszeit verzichten. «Es gibt glutenfreies Mehl speziell für Gebäck», so Rezeptentwicklerin Ulrich. Komplett glutenfrei ist beispielsweise auch Eiweissgebäck mit Mandeln.
Tipp drei: Besser nicht rohen Teig naschen
Viele lieben es, beim Guetzli-Backen rohen Teig zu naschen. «Empfehlenswert ist das aber nicht», sagt Human- und Molekularbiologin Yamila Betz. Denn Eier im rohen Teig können Keime enthalten, die erst beim Backen unschädlich gemacht werden.
Und selbst wenn keine Eier im Teig sind, sollte man ihn nicht roh verzehren. Denn auch Weizen-, Dinkel- und Roggenmehl können Infektionen hervorrufen. «In Mehlproben werden immer wieder krank machende Bakterien wie Kolibakterien nachgewiesen», so Betz. Sie können akute Darmentzündungen auslösen und schlimmstenfalls zu Nierenversagen führen. Vor allem Personen mit einem geschwächten Immunsystem, kleine Kinder und Schwangere sind gefährdet. «Daher besser keinen rohen Teig essen, sondern warten, bis dass das Gebäck durchgebacken ist», so Betz.
Tipp vier: Guetzli-Backen geht auch mit wenig Zeitaufwand
Guetzli selber backen und verzieren – das kann mitunter sehr zeitaufwendig sein. Wer im Alltag nicht mal eben einen Nachmittag lang in der Küche stehen kann, kann nach dem sogenannten Drei-Tage-Plan vorgehen: «An einem Tag den Mürbteig herstellen, am nächsten Tag Guetzli aus dem Teig ausstechen und backen und am nächsten Tag alles verzieren», sagt Annelie Ulrich. Manche Guetzli-Sorten sind per se zügig herzustellen, zum Beispiel Vanillekipferl.
Annelie Ulrich hat ein Rezept für «Omas Vanillekipferl»
Zutaten:
Für den Teig:
– 250 g Mehl
– 70 g Zucker
– 100 g gemahlene Mandeln
– 200 g zimmerwarme Butter
– 1 Vanilleschote oder 2 TL Vanilleextrakt oder 1 Päckchen Vanillezucker
Zum Dekorieren:
– 50 g Zucker
– 1 Päckchen Vanillezucker oder die restliche Vanilleschote
Zubereitung:
1. Zutaten für den Teig in eine Rührschüssel geben und zu einem glatten Teig verkneten. Aus dem Teig eine Kugel formen und abgedeckt in den Kühlschrank legen. Der Teig sollte mindestens eine Nacht, besser mehrere Tage Zeit zum Durchziehen im Kühlschrank bekommen.
2. Wenn es ans Backen geht, zunächst den Backofen auf 170 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen und mehrere Backbleche mit Backpapier auslegen.
3. Teig kurz geschmeidig kneten und zu einem Teigstrang mit dem Durchmesser einer 2-Franken-Münze formen. Den Teigstrang dann in etwa einem Zentimeter grosse Scheiben schneiden.
4. Jede einzelne Teigportion erst zu einer kleinen Kugel rollen, anschliessend zu einer Teigwurst, die zu den Enden spitz zuläuft. Daraus nun ein Kipferl formen.
5. Die Vanillekipferl aufs Blech setzen. Im vorgeheizten Backofen bei 170 Grad Ober- und Unterhitze für circa zehn Minuten backen – bis die Spitzen der Vanillekipferl goldig werden.
6. Kipferl kurz abkühlen lassen. Sobald sie lauwarm sind, in eine Mischung aus Zucker und Vanillezucker tauchen.
Tipp fünf: Zu viele Guetzli genascht? So sieht der Ausgleich aus
Wer zu viele Guetzli genascht hat, kann dies kompensieren, indem einfach eine Mahlzeit mit einer deutlich geringeren Energiezufuhr eingenommen wird. «Auch Intervallfasten ist eine Option – man lässt zum Beispiel an einem Tag das Frühstück ausfallen», sagt Ernährungsexpertin Yamila Betz. Und eben mehr Bewegung in den Alltag einbauen: statt den Aufzug zu nehmen, Treppen steigen, wenn möglich mit dem Velo zur Arbeit fahren oder etwa bei Bus- und Zugfahrten eine Haltestelle früher aussteigen und das letzte Stück zu Fuss gehen.
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Bereits Abonnent? Dann schnell einloggen.