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Kehrtwende am Engadin Skimarathon: FIS hebt Disqualifikationen auf, Französin Veyre nun doch Siegerin

Der Internationale Skiverband (FIS) hat drei der am Engadin Skirmarathon verhängten Disqualifikationen wegen Fluorwachs aufgehoben. Die Engadinerin Giuliana Werro muss darum ihren Sieg wieder abgeben.

Bernhard
Camenisch
15.03.24 - 11:29 Uhr
Regionalsport
Ihre Ski waren zulässig: Maëlle Veyre ist reingewaschen worden – und ist damit die Siegerin des diesjährigen Engadin Skimarathon.
Ihre Ski waren zulässig: Maëlle Veyre ist reingewaschen worden – und ist damit die Siegerin des diesjährigen Engadin Skimarathon.
Bild Peter Klaunzer / Keystone

Nach dem Rennen vom vergangenen Sonntag wurde Maëlle Veyre, die als erste klassiert war, wegen eines Verstosses gegen das Verbot von Fluorwachs disqualifiziert. Genauso erging es weiteren elf Teilnehmenden, deren Skis positiv auf Fluorwachs getestet wurden. Die Tests und das Verfahren sind genau vorgeschrieben und liegen komplett in den Händen der FIS.

In der Folge der Disqualifikationen hat die FIS die Fälle noch einmal überprüft und bei dreien davon festgestellt, dass das Verfahren nicht korrekt eingehalten worden war. «Das FIS Office hat darauf bei der Appeals Commission Einspruch gegen diese drei Disqualifikationen eingelegt. Die Kommission hat die drei Einsprüche gutgeheissen und die Disqualifikationen wieder aufgehoben», teilten die Verantwortlichen des Engadin Skimarathon am Freitagvormittag mit. Die drei aufgehobenen Disqualifikationen betreffen bei den Frauen Maëlle Veyre (FRA), die somit Siegerin des Engadin Skimarathon wird. Bei den Männern kommen Silvan Durrer (SUI) auf den 98. und Daniel Graetzer (SUI) auf den 228. Rang. Die übrigen neun Disqualifikationen bleiben bestehen.

Das Podest bei den Frauen ist nun wieder so, wie es direkt nach dem Rennen war: Die Französin Maëlle Veyre (Mitte) auf Platz 1, die Zernezerin Giuliana Werro (rechts) auf Platz 2, die Italienerin Federica Sanfilippo auf Platz 3.
Das Podest bei den Frauen ist nun wieder so, wie es direkt nach dem Rennen war: Die Französin Maëlle Veyre (Mitte) auf Platz 1, die Zernezerin Giuliana Werro (rechts) auf Platz 2, die Italienerin Federica Sanfilippo auf Platz 3.
Bild Peter Klaunzer / Keystone

Engadin Skimarathon «bedauert sehr»

«Als Veranstalter war der Engadin Skimarathon in die Fluortests nicht involviert; der gesamte Prozess untersteht der FIS», schrieb das Marathon-OK in der Medienmitteilung, «die drei Fälle beschäftigen das OK des Engadin Skimarathon aber sehr.» Einerseits hätte die fälschlich disqualifizierten Athletinnen und Athleten einen Anspruch darauf, dass ihre Disqualifikationen korrekt gehandhabt und bei Verfahrensfehlern auch umgehend korrigiert würden. «Zudem setzt das Verfahren auch deren Umfeld und die übrigen Athletinnen und Athleten, welche falsch rangiert wurden, einer unnötigen Belastung aus. Der Engadin Skimarathon kann das zwar nicht beeinflussen, bedauert es aber sehr.»

Die disqualifizierten Läuferinnen und Läufer und deren Umfeld wurden seit dem Rennen oft harsch kritisiert und verdächtigt, den Wettkampf mit unlauteren Mitteln beeinflusst zu haben. Wie sich nun herausgestellt hat, geschah dies in den Fällen von Veyre, Durrer und Graetzer zu Unrecht. «Mit der Aufhebung der drei Disqualifikationen sei klar gesagt, dass diese Vorwürfe gegen sie haltlos sind. Auch an die Adresse der Betroffenen und deren Umfeld äussert der Engadin Skimarathon sein grosses Bedauern. Er gratuliert Maëlle Veyre nachträglich zu ihrem Sieg», heisst es in der Medienmitteilung weiter.

Der Engadin Skimarathon anerkennt und wertschätzt, dass die Verantwortlichen der FIS von sich aus tätig geworden sind, um die Handhabung in den fraglichen Fällen noch einmal genau abzuklären. «Die FIS stellt sich damit ihrer Verantwortung gegenüber dem Sport und seinen Athletinnen und Athleten. Dies ist der richtige Weg, um die Integrität und Glaubwürdigkeit der Tests zu schützen.»

Preisgelder bleiben bestehen

Mit den nun aufgehobenen Disqualifikationen werden die Rangierungen der anderen Läuferinnen und Läufer korrigiert. Bei den Frauen geschieht das von ganz vorne. Die Zernezerin Giuliana Werro, die am Sonntag zunächst nachträglich zur Siegerin erklärt worden war, rutscht auf Rang 2. Die Italienerin Federica Sanfilippo komplettiert als Dritte das Podest. Die Top sechs der Frauen verlieren mit der korrigierten Rangliste theoretisch den Anspruch auf einen Teil der bereits bezahlten Preisgelder. Das OK des Engadin Skimarathon hat aber entschieden, dass die bereits ausbezahlten Preisgelder bestehen bleiben. «Diese Geste soll dazu beitragen, die emotionale Achterbahnfahrt und den Ärger nach den Ereignissen zu mildern.» 

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