Premieren und ein Rekord-Doppelschlag bei denkwürdigem HCD-Sieg
Der Tabellenführer HC Davos gewinnt den Spitzenkampf beim Lausanne HC mit 6:2. Den Weg zum Sieg ebnen kurz vor Spielhälfte zwei Shorthander innert 13 Sekunden. Tino Kessler trifft zweimal, und Andres Ambühl tilgt seine Null.
Der Tabellenführer HC Davos gewinnt den Spitzenkampf beim Lausanne HC mit 6:2. Den Weg zum Sieg ebnen kurz vor Spielhälfte zwei Shorthander innert 13 Sekunden. Tino Kessler trifft zweimal, und Andres Ambühl tilgt seine Null.
Das Spiel
Keine 22 Stunden nach dem Ende des Heimspiels gegen Ambri-Piotta (3:4 nach Verlängerung) tritt der HCD bereits wieder am anderen Ende der Schweiz in Lausanne an. Und dies mit einem Debütanten: Weil nach Marc Wieser auch noch Chris Egli wegen Krankheit fehlt, kommt Stürmer Beni Waidacher zu seinem ersten Spiel in der National League und kann sich mit mehr als zehn Minuten Einsatzzeit beweisen. Der 18-Jährige stammt aus der Aroser Eishockey-Familie Waidacher um Grossvater Ludwig senior und Papa Ludwig junior.
Die Davoser erwischen keinen guten Start und sind schon nach 49 Sekunden in Rückstand. Ex-HCD-Verteidiger ist mit einem platzierten Schuss in die hohe Ecke erfolgreich. Als die Bündner erstmals in Überzahl spielen können, trifft Matej Stransky den Pfosten (6.). Danach liefern sich die beiden Teams an attraktives und temporeiches Hin und Her mit Chancen auf beiden Seiten. Filip Zadina (12.) und Enzo Corvi (14.) tauchen alleine vor Lausanne-Goalie Kevin Pasche auf und scheitern. Auf der anderen Seite rettet HCD-Goalie Luca Hollenstein gegen Lauri Pajuniemi (12.) und innerhalb von zwei Sekunden zweimal gegen Jason Fuchs (18.).
Lausanne geht mit der knappen Führung in den Mittelabschnitt. Und dieser wird denkwürdig. Zunächst trifft Tino Kessler in der 24. Minute in Überzahl zum 1:1. Kurz vor Spielhälfte kann auch Lausanne, das zweiterfolgreichste Powerplay-Team der Liga, wieder in Überzahl spielen. Jetzt überschlagen sich die Ereignisse: Filip Zadina holt sich den Puck, bedient Kessler und dieser trifft per Shorthander zum 2:1 für die Gäste. Direkt nach dem Anspiel der nächste Lausanner Scheibenverlust. Corvi legt für Stransky auf, und der Tscheche erzielt das zweite Davoser Unterzahltor innert 13 Sekunden. Zwei Shorthander in so kurzer Zeit gab es in der höchsten Schweizer Spieklasse noch nie. Keine zwei Minuten später luchst auch Julian Parrée einem Gegenspieler den Puck ab. Er legt quer zu Andres Ambühl und der 41-jährige Captain darf exakt bei Spielhälfte seinen ersten Saisontreffer bejubeln. Das Heimteam ist bedient. Bei Captain Joël Genazzi endlädt sich der Frust mit einem üblen Crosscheck gegen Enzo Guebey. Dafür gibt es eine Fünfminutenstrafe plus Restausschluss. Der HCD lässt es mit dem Toreschiessen vorerst gut sein. Viel wichtiger: Guebey kann weiterspielen.
Im dritten Drittel kann Davos etwas Kräfte sparen. Weil Zadina in der 50. Minute seine ganze Klasse zeigt, erhöhen die Gäste trotzdem. Ein überragender Antritt des Tschechen, ein perfekter Schuss aus dem Handgelenk – schon führt der HCD mit 5:1. Zwischenzeitlich verkürzt Lausanne, doch den sehenswerten Schlusspunkt setzen die Davoser: Stransky legt pfannenfertig für Simon Knak auf, dieser trifft zum 6:2. Es ist ein eindrücklicher Sieg der Bündner, die damit sogleich auf die Niederlage gegen Ambri reagiert haben und sich an der Tabellenspitze zusammen mit den ZSC Lions (4:0-Sieg in Zug) absetzen.
Die Top 3
Tino Kessler: Einmal in Überzahl, einmal in Unterzahl – mit seinen Saisontoren vier und fünf sorgt der 28-Jährige im Mitteldrittel für die Wende.
Andres Ambühl: Er hatte lange darauf warten müssen, und wohl niemand in der gesamten Eishockey-Schweiz missgönnt es ihm: Der Liga-Rekordspieler trifft in der 25. Saisonpartie erstmals.
Julian Parrée: Das 21-jährige Davoser Eigengewächs wird immer selbstbewusster. Mit seiner starken Vorlage zu Ambühls Tor holt er sich seinen dritten Skorerpunkt in den letzten acht Spielen.
So geht’s weiter
Am Samstag ist der HCD wieder im Einsatz. Dies im Heimspiel gegen den Tabellensiebten EHC Biel. Gegen die Seeländer haben die Davoser in der laufenden Saison eine Negativbilanz. Allerdings haben die beiden Mannschaften erst einmal gegeneinander gespielt. Biel gewann am 19. Oktober zu Hause mit 2:1.
Lausanne – Davos 2:6 (1:0, 0:4, 1:2)
9225 Zuschauer. - SR Tscherrig/Mollard, Gurtner/Urfer.
Tore: 1. (0:49) Heldner (Hügli, Sklenicka) 1:0. 24. Kessler (Corvi, Stransky/Ausschluss Heldner) 1:1. 29. (28:03) Kessler (Zadina/Ausschluss Jung!) 1:2. 29. (28:16) Stransky (Corvi/Ausschluss Jung!) 1:3. 30. Ambühl (Parrée) 1:4. 50. Zadina (Andersson, Kessler) 1:5. 54. Suomela (Jäger, Fuchs/Ausschluss Jung) 2:5. 60. (59:14) Knak (Stransky) 2:6.
Strafen: 2-mal 2 plus 5 Minuten (Genazzi) plus Spieldauer (Genazzi) gegen Lausanne, 4-mal 2 Minuten gegen Davos.
Lausanne: Pasche; Sklenicka, Bayreuther; Heldner, Frick; Fiedler, Marti; Haas; Riat, Suomela, Fuchs; Bozon, Jäger, Hügli; Pajuniemi, Kuokkanen, Jordann Bougro; Holdener, Benjamin Bougro, Genazzi; Mémeteau.
Davos: Hollenstein; Fora, Gross; Honka, Dahlbeck; Andersson, Jung; Guebey, Barandun; Stransky, Corvi, Knak; Frehner, Nussbaumer, Tambellini; Kessler, Gredig, Zadina; Ambühl, Waidacher, Parrée.
Bemerkungen: Lausanne ohne Glauser, Oksanen, Pilut, Prassl, Raffl, Rochette und Vouardoux (alle verletzt), Davos ohne Egli, Wieser (beide krank), Nordström und Ryfors
(beide verletzt).
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