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Goalie Aeschlimann und Hattrick-Torschütze Tambellini sichern dem HCD drei Punkte in Zug

Zwei Drittel lang wird der HC Davos auswärts vom EV Zug dominiert, der überragende Torhüter Sandro Aeschlimann hält sein Team aber im Spiel. Im dritten Abschnitt platzt der Knoten. Davos gewinnt die Partie mit 6:2.

Bernhard
Camenisch
28.09.24 - 22:05 Uhr
Regionalsport
Immer wieder ist der HCD-Torhüter die Endstation für die Zuger: In dieser Szene pariert Sandro Aeschlimann gegen Daniel Vozenilek.
Immer wieder ist der HCD-Torhüter die Endstation für die Zuger: In dieser Szene pariert Sandro Aeschlimann gegen Daniel Vozenilek.
Bild Urs Flüeler

Das Spiel

Der HC Davos, für den der neuverpflichtete Verteidiger Calle Andersson debütiert, nimmt sich nach der 0:7-Niederlage am Dienstag vor, einfach zu spielen – und steht schon unmittelbar nach dem ersten Bully komplett im Schilf. Kein Davoser ist im eigenen Slot bei Attilio Biasca. Sven Senteler kommt seinem Teamkollegen zum Nachstochern zu Hilfe und bringt den Puck im dritten Versuch an Aeschlimann vorbei. Es ist die Zuger Führung nach 14 (!) Sekunden. Bei den HCD-Fans müssen schlimmste Befürchtungen aufkommen. Diese treffen nicht ein, aber Aeschlimann muss das eine oder andere Mal sein Können zeigen, um einen höheren Rückstand zu verhindern. Seine Vorderleute treffen immer wieder falsche Entscheidungen, was dem Gegner Platz gibt. Offensiv findet Davos im ersten Drittel praktisch nicht statt, geht aber trotzdem mit einem 1:1 in die erste Pause. Tim Wolf im Zuger Tor lässt sich 35 Sekunden vor der Sirene mit dem Schuss von Julius Honka in Bandennähe und praktisch auf Höhe der Torlinie erwischen.

Wie verunsichert die Davoser sind, zeigt auch die Szene in der 22. Minute: Simon Knak spielt unbedrängt vors eigene Tor auf den Stock von Gegenspieler Lino Martschini. Aeschlimann rettet. Danach zeigen sich die Davoser in der Defensivzone kompakter, laufen aber der Scheibe weiterhin grösstenteils nach. Richtig gefährlich wird es für den HCD in der 31. Minute wieder, als der Pfosten das Eigentor von Davyd Barandun verhindert. Kurz danach können die Davoser etwas durchschnaufen, sie können wegen eines Wechselfehlers erstmals in Überzahl ran. Und sie machen daraus die Führung. Der Puck fällt Adam Tambellini vor die Füsse, der Kanadier haut sofort drauf und ist damit erfolgreich (34.). Weil Aeschlimann die Zuger auch während derer 33-sekündigen doppelten Überzahl zur Verzweiflung bringt und in der 40. Minute Gregory Hofmann bei einfacher Überzahl nur den Pfosten trifft, liegen die Bündner nach zwei Dritteln tatsächlich in Führung. Die «Advanced Stats» zeigen, dass die Zuger bis zu diesem Zeitpunkt mit 4:1 führen müssten. HCD-Stürmer Marc Wieser analysiert im Pauseninterview auf «MySports» treffend: «‹Aeschli› hält uns im Spiel, und vorne haben wir das Glück und machen sie rein.» 

Im dritten Abschnitt bekommen die Bündner früh eine Powerplaygelegenheit. Diese zwar bleibt zwar ungenutzt, doch danach ist endlich Sicherheit im Spiel der Gäste. In der 47. Minute gräbt Tambellini an der Bande eine Scheibe aus, spielt auf Simon Ryfors, und der Schwede macht mit einem Handgelenkschuss das 3:1. Jetzt sind die Zuger bedient. Und beim HCD platzt der Knoten. Tambellini erhöht mit einem Doppelschlag innert 92 Sekunden in der 49. und 50. Minute auf 5:1. Davos hätte eigentlich noch einen anderen Goalgetter, der in den ersten vier Spielen nicht getroffen hat: Matej Stransky. Und tatsächlich: Nachdem die Zuger zwischenzeitlich verkürzen, macht der Tscheche mit seinem Saison-Premierentor das 6:2 (55.). Bei diesem Resultat bleibt es: Der HCD gewinnt erstmals in der noch jungen Meisterschaft eine Partie in der regulären Spielzeit. Es sind seine Punkte vier bis sechs.

Die Top 3

Sandro Aeschlimann: Aufgrund der Spielanteile und der Chancen in den ersten zwei Dritteln dürfte der HCD diese Partie nie und nimmer gewinnen. Er tut es trotzdem. Weil sein Goalie überragend spielt.

Adam Tambellini: Der Kanadier zeigt, warum er als Goalgetter verpflichtet worden ist. Er geht mit drei Treffern und einem Assist aus dem Spiel. Mehr zu Tambellini und seiner speziellen Familiengeschichte erfährt ihr hier.

Sven Senteler: Der Stürmer ist während 52 Minuten der einzige Zuger, der es trotz Überlegenheit seines Teams schafft, Aeschlimann zu bezwingen.

So gehts weiter

Schon am Sonntagnachmittag ist der HCD wieder im Einsatz – zu Hause gegen die SCRJ Lakers. Das Spiel beginnt um 15.45 Uhr. Die überraschend stark in die Saison gestarteten Lakers haben am Samstag im fünften Spiel ihre erste Niederlage kassiert – ein 2:3 nach Penaltyschiessen zu Hause gegen Lausanne –, kommen aber mit bereits elf Punkten nach Davos.

Zug – Davos 2:6 (1:1, 0:1, 1:4)
7700 Zuschauer. – SR Borga/Mollard, Obwegeser/Nater.
Tore: 1. (0:14) Senteler (Biasca) 1:0. 20. (19:25) Honka 1:1. 34. Tambellini (Zadina/Powerplaytor) 1:2. 47. Ryfors (Tambellini) 1:3. 49. (48:04) Tambellini (Frehner) 1:4. 50. (49:36) Tambellini (Ryfors/Powerplaytor) 1:5. 53. Künzle (Olofsson) 2:5. 55. Stransky 2:6.
Strafen: 4-mal 2 Minuten gegen Zug, 5-mal 2 Minuten gegen Davos.
Zug: Wolf; Bengtsson, Geisser; Muggli, Carlsson; Hansson, Stadler; Schlumpf, Riva; Vozenilek, Kovar, Hofmann; Martschini, Olofsson, Herzog; Biasca, Senteler, Künzle; Simion, Leuenberger, Eggenberger.
Davos: Aeschlimann; Honka, Dahlbeck; Fora, Gross; Andersson, Jung; Guebey, Barandun; Stransky, Corvi, Nussbaumer; Frehner, Ryfors, Tambellini; Knak, Egli, Zadina; Wieser, Gredig, Parrée.
Bemerkungen: Zug ohne Genoni (verletzt) und Wingerli (überzähliger Ausländer), Davos ohne Ambühl (gesperrt), Kessler und Nordström (beide verletzt). – Pfostenschüsse: 31. Bengtsson, 40. Hofmann, 56. Geisser.

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