Erst gezaubert, dann gezittert: Der HCD besiegt das Schlusslicht Ajoie knapp
Der Leader HC Davos spielt zu Hause gegen den Tabellenletzten Ajoie im ersten Drittel wie aus einem Guss und geht mit 3:0 in Führung. Danach machen es die Davoser unnötig spannend. Mit 4:3 setzen sie sich dennoch verdient durch.
Der Leader HC Davos spielt zu Hause gegen den Tabellenletzten Ajoie im ersten Drittel wie aus einem Guss und geht mit 3:0 in Führung. Danach machen es die Davoser unnötig spannend. Mit 4:3 setzen sie sich dennoch verdient durch.
Das Spiel
Der neue Tabellenführer HC Davos (er ist dies zum ersten Mal seit dem 19. November 2021) gegen das ständige Schlusslicht Ajoie: Auf dem Papier könnte die Ausgangslage eindeutiger nicht sein. Doch der HCD ist gewarnt, denn Ajoie hat am Abend zuvor im Heimspiel den Meister ZSC Lions bezwungen.
In der aktuellen Verfassung der Davoser sind die Jurassier aber kein Stolperstein. Zumindest zu Beginn nicht. Die vermeintliche Vorentscheidung fällt schon in der 19. Minute, als Adam Tambellini das 3:0 erzielt. Der Block rund um den Kanadier ist im ersten Drittel regelrecht am Zaubern. In der 4. Minute muss Nationalverteidiger Sven Jung zu seinem ersten Saisontor nur noch einschieben. Die mustergültige Vorlage ist von Valentin Nussbaumer gekommen und auch Tambellini holt sich einen Assist. Knapp sechs Minuten später ist dieses Trio wieder produktiv am Werk: Diesmal legt Nussbaumer nach einem Zuspiel von Jung zurück auf Tambellini. Dieser hält direkt drauf und trifft erstmals an diesem Abend. Die Davoser Führung könnte zur ersten Pause sogar noch höher ausfallen, denn auch Enzo Corvi und Matej Stransky kombinieren zusammen wie aus einem Guss. Damiano Ciaccio pariert den Schuss von Stransky aber stark (7.).
Für den bedauernswerten Ciaccio ist die Partie nach 20 Minuten trotzdem beendet. Ab dem zweiten Drittel übernimmt Benjamin Conz zwischen den Pfosten der Gäste. Conz ist zunächst kaum gefordert, denn der HCD schaltet im zweiten Abschnitt merklich einen Gang zurück. So gibt es für den Gegner mehr Platz, und dieser weiss damit etwas anzufangen. Julius Nätinen trifft den Aussenpfosten, kurz darauf können die Jurassier erstmals an diesem Abend in Überzahl spielen. Prompt schlagen sie zu: Topskorer Jerry Turkulainen spielt von hinter dem Tor in den Slot zu Philip-Michaël Devos. Der Kanadier sorgt für das erste Ajoie-Tor gegen Davos in der laufenden Saison (das erste Direktduell hatte der HCD am 12. Oktober mit 3:0 gewonnen). Und dabei bleibt es nicht: In der 39. Minute verkürzt Devos im nächsten Powerplay mit der exakten Kopie des Treffers von zuvor auf 2:3.
In der zweiten Pause dürften die Davoser von Trainer Josh Holden etwas zu hören bekommen haben. Danach sind sie wieder mit jener Intensität am Werk wie in den ersten 20 Minuten. Der HCD übernimmt das Zepter und belohnt sich mit dem 4:2 von Tino Kessler in der 45. Minute. Dem Treffer vorausgegangen ist ein öffnendes Zuspiel von Chris Egli auf Filip Zadina. Das tapfere Schlusslicht aus Pruntrut gibt sich auch jetzt noch nicht geschlagen. In der 49. Minute kommt es durch Anttoni Honka, dem jüngeren Bruder von HCD-Verteidiger Julius, zu einem Lattenschuss. Damit nicht genug: Etwas mehr als vier Minuten vor der Schlusssirene lenkt Jonathan Hazen einen Schuss von Arno Nussbaumer zum 3:4 ins Tor. In der letzten Minute verfehlen die Davoser zweimal mit Weitschüssen das leere Tor. Den knappen Sieg holen sie sich dennoch – und verteidigen damit ihre Tabellenführung.
Die Top 3
Adam Tambellini: Mit zwei Toren und einer Vorlage stellt der Kanadier die Weichen für den HCD schon im ersten Drittel auf Sieg.
Valentin Nussbaumer: Der Stürmer sprüht vor Spielfreude und bereitet die ersten beiden HCD-Tore gekonnt vor.
Philip-Michaël Devos: Mit seinen beiden Powerplaytoren im Mitteldrittel macht der Kanadier die Partie, die bereits entschieden gewesen schien, noch einmal spannend.
So geht’s weiter
Dem HCD steht ein ungewohntes Programm bevor: Wegen Spielverschiebungen ist er in der kommenden Woche am Mittwoch und Donnerstag im Einsatz: Zunächst empfängt er den HC Ambri-Piotta, tags darauf reist er zum Auswärtsspiel nach Lausanne. Die dritte Partie der Woche ist am Samstag dann nochmals ein Heimspiel. Der Gegner ist der EHC Biel.
Davos – Ajoie 4:3 (3:0, 0:2, 1:1)
4779 Zuschauer. – SR Tscherrig/Staudenmann, Schlegel/Cattaneo.
Tore: 6. Jung (Valentin Nussbaumer, Tambellini) 1:0. 12. Tambellini (Valentin Nussbaumer, Jung) 2:0. 19. Tambellini (Andersson, Jung) 3:0. 32. Devos (Turkulainen, Bellemare/Ausschluss Gross) 3:1. 39. Devos (Turkulainen, Nättinen/Ausschluss Egli) 3:2. 45. Kessler (Zadina, Egli) 4:2. 56. Hazen (Arno Nussbaumer, Devos) 4:3.
Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Davos, keine gegen Ajoie.
Davos: Hollenstein; Fora, Gross; Julius Honka, Dahlbeck; Andersson, Jung; Guebey, Barandun; Stransky, Corvi, Knak; Frehner, Valentin Nussbaumer, Tambellini; Kessler, Egli, Zadina; Ambühl, Gredig, Parrée.
Ajoie: Ciaccio (21. Conz); Anttoni Honka, Maurer; Arno Nussbaumer, Fey; Scheidegger, Fischer; Thiry, Pilet; Hazen, Devos, Turkulainen; Sopa, Bellemare, Nättinen; Pedretti, Garessus, Veckaktins; Robin, Chèvre, Pouilly.
Bemerkungen: Davos ohne Nordström und Ryfors (beide verletzt), Ajoie ohne Bozon, Frossard, Patenaude, Romanenghi, Rundqvist, Schmutz (alle verletzt) und Brennan (überzähliger Ausländer). – 30. Pfostenschuss Nättinen, 49. Lattenschuss Anttoni Honka. – Ajoie ab 58:38 ohne Torhüter.
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Bereits Abonnent? Dann schnell einloggen.