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Der HCD verliert nach doppelter Zweitore-Führung im Penaltyschiessen

Der HC Davos liegt im Heimspiel gegen den EV Zug mit 2:0 und 4:2 vorne und muss dennoch in die Verlängerung und ins Penaltyschiessen. In diesem sind die Gäste treffsicherer und holen sich den Sieg.

Bernhard
Camenisch
11.02.25 - 22:22 Uhr
Regionalsport
Zwei Torschützen auf Tuchfühlung: HCD-Stürmer Chris Egli (rechts) und Andreas Wingerli prallen aufeinander.
Zwei Torschützen auf Tuchfühlung: HCD-Stürmer Chris Egli (rechts) und Andreas Wingerli prallen aufeinander.
Bild Jürgen Staiger / Keystone

Das Spiel

Nach der neuntägigen Nationalmannschaftspause beginnt in der National League die finale Phase der Qualifikation. Im Duell in zwischen dem HC Davos und seinem oberen Tabellennachbarn Zug geht es für beide Teams um wichtige Punkte. Da kommt es dem HCD nicht gelegen, dass er auf gleich zwei Nationalspieler verzichten muss: Verteidiger Michael Fora sitzt seine Spielsperre, die er nach der zweiten Spieldauerdisziplinarstrafe in der laufenden Saison kassiert hat, ab. Und Stürmer Enzo Corvi ist weiterhin verletzt. Wie lange er ausfällt, kann der HC Davos derzeit nicht abschätzen. Sportchef Jan Alston spricht von einer Oberkörperverletzung und sagt, dass von Tag zu Tag geschaut werden müsse.

Der HCD lässt sich die beiden gewichtigen Ausfälle nicht anmerken und startet vor ausverkauften Rängen (6547 Zuschauerinnen und Zuschauer) energisch ins Spiel. Calle Andersson sorgt noch in der ersten Minute für den ersten Abschluss, in der 6. Minute erarbeitet sich die vierte Sturmlinie durch Julian Parrée und Rico Gredig Chancen. Nachdem sich auch der EV Zug erstmals vor dem gegnerischen Tor gemeldet hat, wird es laut im Stadion: Chris Egli bringt den HCD in der 11. Minute nach einem Querpass von Filip Zadina mit einem platzierten Schuss in den Winkel in Führung. Nur 86 Sekunden später wird diese erhöht: Adam Tambellini schiesst das 2:0, weil er im Slot nach dem abgeprallten Schuss von Matej Stransky schneller reagiert, als sein Gegenspieler Gregory Hofmann. Erst in der 14. Minute kommt der EV Zug zur ersten guten Chance, Sandro Aeschlimann im Davoser Tor pariert mit der Stockhand. Davos hat das Spiel in den ersten 20 Minuten im Griff und geht mit der verdienten Führung in die Pause.

Im zweiten Drittel muss von den Gästen mehr kommen. Und es kommt mehr von ihnen. Beim Schuss von Ludvig Johnson hält Aeschlimannn seinen Kasten noch dicht (22.), nur Sekunden später ist aber auch er bezwungen. Beim erfolgreichen Schuss von Verteidiger Lukas Bengtsson in die nahe Ecke sorgt Sven Senteler dafür, dass Aeschlimann keine freie Sicht hat. In der 26. Minute macht der HCD-Goalie dann einen Fehler, wie man ihn von ihm nur selten sieht. Er kommt aus seinem Tor, schätzt die Distanz zum Puck aber falsch ein. Der auf ihn zustürmende Andreas Wingerli spitzelt die Scheibe an ihm vorbei und hinein ins leere Tor. Der EV Zug nun im Hoch? Nein! Er nimmt sich den Wind mit einem Wechselfehler selbst aus den Segeln. Davos nützt die Strafe, die von Robin Antenen abgesessen wird, mit seiner zweiten Powerplay-Formation. Tino Kessler bringt das Heimteam in der 29. Minute erneut in Führung. Der HCD kann im Verlauf des Mitteldrittels noch weitere mehr als fünf Minuten in Überzahl spielen, schlägt daraus aber kein Kapital.

Im dritten Abschnitt übersteht der EVZ zunächst eine weitere knappe Minute in Unterzahl. Die Davoser setzen aber bei numerischem Gleichstand nach. Besonders gilt dies für Yannick Frehner, der den Spielaufbau der Zuger unterbindet und einen Fehlpass erzwingt. Der dankbare Abnehmer ist Tambellini. Er stürmt alleine auf Genoni zu und lässt dem Nationalgoalie keine Abwehrchance (43.). Wieder führt der HCD also mit zwei Toren. Und er baut den Vorsprung beinahe aus. Stranksy trifft in der 51. Minute aber nur den Pfosten. Vom den Gästen, welche diverse Ausfälle zu beklagen haben, kommt im dritten Drittel wenig. Daran ändert auch nichts, dass sie neun Minuten vor Schluss erstmals überhaupt in diesem Spiel ein Powerplay haben. Es sieht ganz danach aus, als steuere der HCD dem Sieg entgegen, doch Wingerli gibt noch nicht auf. Nach einem Bully in der Davoser Offensivzone gibt es den Gegenstoss, den der Schwede souverän zum 3:4 abschliesst (58.). Genoni hat sein Tor bereits verlassen, als in der 59. Minute HCD-Verteidiger Davyd Barandun auf die Strafbank muss. Kurz darauf bekommt er Gesellschaft von Calle Andersson. Die doppelte Überzahl ist knapp 20 Sekunden alt, als Zugs Daniel Vozenilek den Schuss von Topskorer Lino Martschini zum Ausgleich ablenkt. In einfacher Unterzahl rettet sich der HCD danach in die Verlängerung. 

Weil es nach Anderssons Rückkehr aufs Eis in der gesamten Verlängerung keinen Unterbruch mehr gibt, wird diese mit vier gegen vier Feldspielern zu Ende gespielt. Dies hat zur Folge dass es auf beiden Seiten keine wirklich gute Möglichkeit mehr gibt und die Partie im Penaltyschiessen entschieden werden muss. In diesem trifft für den HCD als erster Schütze Matej Stransky. Er tut dies aber als einziger seiner Mannschaft. Für Zug sind Martschini, Gregory Hofmannn und Sven Senteler erfolgreich. Damit holen sich die Gäste den Zusatzpunkt. Die neu auf Kosten des SC Bern drittplatzierten Zuger liegen nun drei Punkte vor dem HCD, der weiterhin Fünter ist, haben aber ein Spiel mehr bestritten.

Die Top 3

Adam Tambellini: Der HCD-Topskorer zeigt, dass er in der neuntägigen Nationalmannschaftspause nichts von seiner Kaltblütigkeit eingebüsst hat. Sein Doppelschlag zum 2:0 und 4:2 sind bereits seine Saisontore 18 und 19.

Yannick Frehner: Der Davoser Stürmer steht beim 3:2 im Powerplay auf dem Eis und forciert den vierten Davoser Treffer, indem er energisch nachsetzt.

Andreas Wingerli: Auch der EV Zug hat in diesem Spiel einen Doppeltorschützen. Der Schwede hält sein Team mit seinen Toren im Spiel und hat massgeblichen Anteil am Sieg seiner Mannschaft.

So geht’s weiter

Für ihr zweites Spiel dieser Woche setzen sich die HCD-Spieler in den Mannschaftscar. Dieser bringt sie am Freitag in den Kanton Jura nach Pruntrut, wo es zum Duell gegen das Tabellenschlusslicht Ajoie kommt.

Davos – Zug 4:5 (2:0, 1:2, 1:2, 0:0) n.P.
6547 Zuschauer. – SR Lemelin (USA)/Ruprecht, Cattaneo/Fuchs.
Tore: 12. (11:12) Egli (Zadina) 1:0. 13. (12:38) Tambellini (Stransky, Ryfors) 2:0. 22. Simion (Johnson, Bengtsson) 2:1. 26. Wingerli (Vozenilek, Martschini) 2:2. 29. Kessler (Honka, Nussbaumer/Ausschluss Antenen) 3:2. 43. Tambellini 4:2. 58. (57:13) Wingerli (Hansson, Vozenilek) 4:3. 59. (58:55) Vozenilek (Martschini (Bengtsson, Olofsson/Ausschlüsse Barandun, Andersson) 4:4. – Penaltyschiessen: Martschini 0:1, Stransky 1:1; Wingerli -, Zadina -; Simion -, Kessler -; Hofmann 1:2, Tambellini -; Senteler 1:3.
Strafen: 4-mal 2 Minuten gegen Davos, 5-mal 2 Minuten gegen Zug.
Davos: Aeschlimann; Andersson, Dahlbeck; Honka, Gross; Barandun, Jung; Guebey; Stransky, Ryfors, Tambellini; Nussbaumer, Egli, Zadina; Kessler, Ambühl, Knak; Frehner, Gredig, Parrée; Wieser.
Zug: Genoni; Bengtsson, Johnson; Muggli, Carlsson; Hansson, Riva; Balestra; Martschini, Wingerli, Vozenilek; Künzle, Olofsson, Hofmann; Simion, Senteler, Antenen; Wey, Leuenberger, Biasca.
Bemerkungen: Davos ohne Corvi, Nordström (beide verletzt), Fora (gesperrt), Lemieux und McShane (überzählige Ausländer), Zug ohne Eggenberger, Tobias Geisser, Herzog, Schlumpf, Stadler (alle verletzt) und Kovar (gesperrt). – 51. Pfostenschuss Stransky. – Zug von 58:13 bis 58:18 und 58:22 bis 58:36 ohne Torhüter.

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