×

Besonders Einbrecher und Vandalinnen beschäftigen die Kantonspolizei Glarus 2022

Im Kanton Glarus sind im letzten Jahr 1697 Straftaten registriert worden. Das sind 36 weniger als im Vorjahr. Zugenommen haben beispielsweise Delikte im Bereich Einbruchdiebstahl.

Sara
Good
28.03.23 - 18:09 Uhr
Blaulicht
«Stabile Kriminalitätsrate»: Wie Rolf Gubser ausführt, liegen die 1697 Straftaten im Zehn-Jahres-Schnitt.
«Stabile Kriminalitätsrate»: Wie Rolf Gubser ausführt, liegen die 1697 Straftaten im Zehn-Jahres-Schnitt.
Bild Sasi Subramaniam

Zerstochene Pneus, verkratzter Lack oder abgebrochene Antennen: Auffallend viele Autos wurden laut Rolf Gubser, Chef der Kriminalpolizei Glarus, im letzten Jahr durch Vandalinnen und Vandalen beschädigt. Aber auch einzelne Sprayereien habe es gegeben. Die Kriminalstatistik 2022 des Kantons Glarus weist insgesamt 112 Fälle von Vandalismus aus, dazu kommen 113 weitere, die in Kombination mit Diebstahl passiert sind.

Dahinter stecke nicht einmal primär jugendlicher Leichtsinn: «Das waren nicht unbedingt Jugendliche. Dabei kann es sich auch um Beziehungsdelikte handeln, bei denen jemand gekränkt ist. Oder wenn sich jemand von einem parkierten Auto gestört fühlt und in der Nacht dann etwas macht», vermutet Rolf Gubser. Für die Polizei sei es aber schwierig, diese Fälle aufzuklären. Einerseits passiere eine Beschädigung schnell, andererseits hinterlasse eine Täterschaft in der Regel keine oder nur wenige Spuren.

101 Einbruchdiebstähle

Insgesamt stellt Gubser in der Kriminalstatistik keine grossen Ausreisser fest. 1697 Straftaten wurden im Glarnerland registriert, was 36 weniger als im Vorjahr sind. Einzig die Einbrüche stellen eine Ausnahme dar: Diese stiegen im vergangenen Jahr markant an. 101 Einbruchdiebstähle hat es gegeben, was 43 mehr als im Vorjahr sind. Die Polizistinnen und Polizisten konnten aber mehrere Täter ermitteln. Die Einschleichdiebstähle bewegen sich mit 22 Delikten im durchschnittlichen Rahmen. Im Unterschied zum Einbruch wendet die Täterschaft beim Einschleichdiebstahl keine Gewalt an, weil beispielsweise ein Fenster offen steht.

Leicht zugenommen haben die Delikte gegen die sexuelle Integrität. 46 Delikte wurden gemeldet, 2021 waren es 32. Dabei macht die Pornografie mit drei Viertel der Fälle den grössten Anteil aus. Dazu kommen drei Fälle von sexueller Belästigung, zwei Vergewaltigungen und drei sexuelle Handlungen mit Kindern.

Markant abgenommen haben hingegen die Betäubungsmitteldelikte, die von 180 auf 128 Straftaten gesunken sind. Im Kanton wird vor allem mit Marihuana, Haschisch, Heroin, Kokain und Ecstasy gedealt. Crystal Meth sei weniger ein Thema.

Süchtiger Dealer

Im letzten Jahr konnten Beamtinnen und Beamte einen 35-Jährigen in Bilten verhaften. Rund 70 Gramm Heroin und 21 Gramm Streckmittel wurden bei der Hausdurchsuchung sichergestellt. Der 35-Jährige gab zu, Heroin verkauft zu haben.

In Niederurnen ist zudem ein 27-Jähriger an einer Opiat-Überdosis gestorben. Der Mann ist kurz davor in die Schweiz eingereist, um als Drogendealer zu arbeiten, wie im Handout der Kriminalstatistik ausgeführt wird. «Das war ein Novum für uns. Die meisten Händler sind in der Regel nicht süchtig», so Rolf Gubser.

Sara Good verantwortet die Glarner Inhalte auf «suedostschweiz.ch». Zudem kreiert sie multimediale Inhalte und schreibt Artikel für die «Glarner Nachrichten». Sie hat den Diplomlehrgang am MAZ absolviert und Multimedia Production in Chur studiert. Mehr Infos

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Blaulicht MEHR
prolitteris