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83-jährigem Bankräuber von Meggen LU bleibt Gefängnis erspart

Ein 83-jähriger Mann, der 2012 und 2017 in Meggen LU eine Bank überfallen hat, muss nicht hinter Gitter. Das Luzerner Kriminalgericht hat den Senior zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 24 Monaten verurteilt, der Staatsanwalt hatte ihn ins Gefängnis stecken wollen.

Agentur
sda
21.01.21 - 23:59 Uhr
Blaulicht
Mit einem Zettel in der einen und einem verpackten Messer in der anderen Hand ergatterte ein Senior in einer Bank in Meggen fast 14'000 Franken - ins Gefängnis muss er dafür nicht.
Mit einem Zettel in der einen und einem verpackten Messer in der anderen Hand ergatterte ein Senior in einer Bank in Meggen fast 14'000 Franken - ins Gefängnis muss er dafür nicht.
Luzerner Polizei

Mit den beiden Banküberfällen habe sich der Mann der mehrfachen räuberischen Erpressung schuldig gemacht, heisst es im Urteil, das am Donnerstag veröffentlicht wurde. Es liegt erst im Dispositiv vor und ist somit noch nicht rechtskräftig. Die Probezeit beträgt zwei Jahre.

Das Kriminalgericht kam mit dem Strafmass dem Wunsch des Beschuldigten und seines Verteidigers nach. Sie hatten eine bedingte Freiheitsstrafe angestrebt. Der Bankräuber selber sagte vor Gericht, wenn er ins Gefängnis müsse, wäre das sein «Untergang».

Auch der Verteidiger sagte, eine unbedingte Haftstrafe sei seinem Mandanten aufgrund des Alters und der gesundheitlichen Situation nicht zuzumuten. Ein Gefängnis wäre mit ihm «krass überfordert». Der Verteidiger forderte eine bedingte Freiheitsstrafe von 18 Monaten bei zwei Jahren Probezeit, zumal sein Mandant «amateurhaft» gehandelt habe.

«Ganz normale Raubüberfälle»

Der Staatsanwalt erwiderte, es seien ganz normale Raubüberfälle gewesen, der Mann habe trotz seines Alters erhebliche kriminelle Energie an den Tag gelegt und mit den Überfällen seine finanzielle Situation aufbessern wollen. Er forderte eine Freiheitsstrafe von 36 Monaten, davon ein Jahr unbedingt.

Der Senior war 2012 mit einer Plastikpistole in einer Bankfiliale aufgetaucht. Er legte einen Zettel hin, auf dem die Forderung nach 10'000 Franken in italienischer Sprache geschrieben stand - er erhielt das Geld und spazierte davon.

Fünf Jahr blieb er unbehelligt, bevor er die Nachbarsbank im gleichen Dorf nach gleicher Manier überfiel. Dabei ergatterte er gar fast 14'000 Franken, lief beim Verlassen der Bank gegen eine Schiebetür, fuhr mit dem Bus nach Hause und wurde später geschnappt.

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