«Vorsicht, ein Geisterfahrer kommt entgegen»
Diese Woche kam es zu einem Geisterfahrer-Fall in Chur. Eine solche Situation ist gefährlich und kann tragisch enden. Ist ein Geisterfahrer unterwegs, muss die Polizei schnell reagieren bevor es zu einem Unfall kommt.
Diese Woche kam es zu einem Geisterfahrer-Fall in Chur. Eine solche Situation ist gefährlich und kann tragisch enden. Ist ein Geisterfahrer unterwegs, muss die Polizei schnell reagieren bevor es zu einem Unfall kommt.

Wie immer fahrt Ihr auf der Autobahn. Euch ist klar, wohin ihr wollt. Vor euch befindet sich ein langsames Auto. Ihr entscheidet, auf die linke Spur zu wechseln, um zu überholen. Und dann geschieht es. Innert Sekunden verändert sich die Situation, auf der Überholspur kommt Euch ein Geisterfahrer entgegen ...
Eine Horrorvorstellung, die man so niemandem wünscht. Solche Vorfälle sind aber keine Seltenheit. Erst am Dienstag verirrte sich ein Geisterfahrer auf der A13 bei Chur. Passiert ist dabei nichts. Dieses Mal auf jeden Fall nicht.
Augen auf
Ein Geisterfahrer bringt sich und andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr. Eine Begegnung mit einem Geisterfahrer ist unerwartet und spielt sich in Bruchteilen einer Sekunde ab. Roman Rüegg, Mediensprecher Kantonspolizei Graubünden, erklärt: «Zu einem Geisterfahrer kann jede Person werden. Egal ob jung oder alt.»
Falls man im Auto hockt und im Radio eine Meldung über einen Geisterfahrer hört, sollte man Ruhe bewahren. Rüegg meint: «Wer mitbekommt, dass ein Geisterfahrer unterwegs ist, soll das Tempo verringern, sehr aufmerksam sein, Anweisungen der Polizei beachten und tendenziell auf der Normalspur fahren. Denn Geisterfahrer kommen meist auf der Überholspur entgegen.»

Sobald eine Meldung bei der Einsatzleitzentrale eingegangen ist, handelt die Polizei. «Die Patrouillen gehen an den Ort. Das spielt sich immer mit Blaulicht und Sirene ab. Die Polizeiautos fahren dann dem Geisterfahrer entgegen. Sie versuchen so nahe wie möglich zum falsch fahrenden Auto hinzukommen.»
Ab einem gewissen Punkt stoppe die Polizei. Sie versuche, einen künstlichen Stau zu erzeugen, indem sie sich vor andere Verkehrsteilnehmer begebe. Der Verkehr verlangsame sich und im Extremfall bringe man so den ganzen Verkehr zum Stillstand, erklärt Rüegg.
Wieso nicht richtig fahren?
Warum jemand falsch fährt, ist schwierig zu beantworten. Es gibt Einflüsse, die das Risiko erhöhen. Steht ein Autofahrer unter Drogen-, Alkohol,- oder Medikamenteneinfluss, verliert er seine Fahrtauglichkeit. Wie «TCS» erklärt, nimmt das Sehvermögen ab, die Reaktionszeiten steigen, Orientierungsschwierigkeiten können auftreten, das Bewusstsein verändert sich und man verliert seine motorischen Fähigkeiten.
Ein weiterer Grund kann auch die Tageszeit sein. Laut «ADAC» kommt es in der Nacht öfter zu Geisterfahrten. Auch am Wochenende ist das Risiko, einem Geisterfahrer zu begegnen grösser. Viele Leute vertreten auch die Meinung, dass fehlende oder schlechte Beschilderungen und Strassenmarkierungen oft der Grund für fehlerhaftes Fahren sind.
Klar ist aber, wer falsch fährt, muss mit Konsequenzen rechnen. «Ein Geisterfahrer muss den Ausweis abgeben und sich auf Bussen und weitere Kosten gefasst machen», so Rüegg.
Anna Panier arbeitet als redaktionelle Mitarbeiterin bei Online/Zeitung und Social Media. Sie absolvierte ein Praktikum in der Medienfamilie Südostschweiz und studiert aktuell Multimedia Production im Bachelor an der Fachhochschule Graubünden in Chur. Mehr Infos