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Bündner Unfallstatistik: Das Gefühl trügt

Im Kanton Graubünden gibt es im Jahr 2018 deutlich mehr Verkehrsunfälle. Dies könnte man zumindest aufgrund der doch relativ vielen Unfallmeldungen der Kantonspolizei alleine in den vergangenen Wochen annehmen. Ein Blick in die Statistik liefert nun Antworten.

Südostschweiz
16.08.18 - 04:30 Uhr
Blaulicht
Strassenverkehr
Im Jahr 2018 kam es zu ähnlich vielen Unfällen wie im Vorjahr.
SYMBOLBILD/ TANJA EGLI

Am vergangenen Wochenende kam es im Kanton Graubünden gleich zu mehreren Töffunfällen. Wohl auch, weil aufgrund der optimalen Wetterverhältnisse sehr viele Töfffahrer unterwegs waren. Doch auch am Montag gingen von der Kantonspolizei Graubünden gleich zwei Meldungen ein, die Verkehrsunfälle betrafen. Zum einen kam es in Andeer zu einem Verkehrsunfall mit vier beteiligten Fahrzeugen und zum anderen hat sich in Davos ein Selbstunfall ohne Führerausweis ereignet. Gefühlt ereigneten sich im Jahr 2018 in Graubünden deutlich mehr Unfälle als noch im Vorjahr. 

Doch das Gefühl trügt glücklicherweise - zumindest teilweise - wie der Vergleich der Verkehrsunfälle von Januar bis und mit Juli 2017 mit der gleichen Zeitspanne 2018 zeigt. Gemäss Markus Walser, Mediensprecher der Kantonspolizei Graubünden, kam es im Jahr 2018 bis Ende Juli im Kanton gesamthaft zu 1235 Verkehrsunfällen, im Jahr 2017 waren es im selben Zeitraum 1231 Unfälle.

Eine signifikante Zunahme ist somit zumindest bis Ende Juli nicht feststellbar. Für den August gibt es gemäss Walser noch keine Zahlen, da noch nicht alle Unfälle vollständig rapportiert wurden. (kup)

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Diese Zahlen sagen nichts aus, sind sie doch fast identisch. Das Gefühl, dass es zuviele Unfälle gibt trügt aber nicht. Eine aussagekräftige Statistik, die Auskunft gäbe über Verletzte Verkehrsteilnehmer, Totalschäden an Fahrzeugen, Motorradunfälle, Fahrradunfälle und vielleicht Gründen der Unfälle wäre wesentlich wünschenswerter als nur eine interpretierungsbedürftige Zahl. Als Neuzuzüger im Kanton, kommend aus dem Berneroberland stelle ich persönlich fest, dass auf bündner Strassen viel aggressiver gefahren wird als auf Bernerbergstrassen. Nach vielen Kilometern kreuz und quer durch die Bündnerberge muss ich feststellen, dass ich laufend bedrängt werde von Lieferwagen auf den engsten Strassen, dass ich schon zweimal einen Frontalunfall nur verhindern konnte, weil ich das Glück hatte, nach rechts in das freie Feld auszuweichen, beidemale kam das entgegenkommende Fahrzeug mit überhöhter Geschwindigkeit um eine Kurve notabene bei einer nur einer Fahrbahn breiten ungeteerten Bergstrasse. Das hatte ich so in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt. Ich habe den Eindruck, das prinzipiell zu schnell gefahren wird nach dem Motto, wenn 80 steht muss man mindestens 85 fahren. Eine angepasste Geschwindigkeit in diesem Kanton sucht man oft vergebens. Ich denke wir tun noch viel zu wenig, um die Auto und Töfffahrer darauf zu schulen, dass 80 im Prinzip die Höchstgeschwindigkeit angibt, nicht aber, dass man unbedingt so schnell fahren muss. Liege ich falsch in meinem Gefühl?

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