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Schwarze Schafe unter Tunern sind erwacht

Ohrenbetäubender Lärm und überhöhte Geschwindigkeit: Die schwarzen Schafe unter den Autotunern machen wieder die Churer Strassen unsicher. Die Stadtpolizei Chur ist auch in diesem Jahr präsent. Und kennt kein Erbarmen, wenn es um die Sicherheit geht.

02.05.18 - 04:30 Uhr
Blaulicht
Was hier rauskommt, ist mehr als nur heisse Luft.
Was hier rauskommt, ist mehr als nur heisse Luft.
SYMBOLBILD/PIXABAY

Sobald sich der Winter verabschiedet hat, die Temperaturen milder werden und sich die Gartenterrassen füllen, ist ihre Zeit gekommen. Viele Auto-Lenker zeigen ihre getunten Autos – und lassen aufhorchen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Damit sie sich voll entfalten können, braucht es zweierlei: Publikum und Aufmerksamkeit. Beides finden sie in Chur, wo sich die lokale Szene gerne trifft.

Dass die Saison der aufheulenden Motoren dieses Jahr bereits begonnen hat, ist auch der Stadtpolizei Chur nicht entgangen. Entsprechend markiert sie wieder Präsenz. «Wir erhöhen bis Herbst unsere Kontrolltätigkeit bezüglich der Lärm verursachenden Autos und damit oft verbundenen Geschwindigkeitsexzesse», sagte Emil Gartmann von der Stadtpolizei Chur auf Anfrage von «suedostschweiz.ch». Spezielles Augenmerk werde auf die Wochenenden und die Innenstadt gelegt, wo zum Beispiel die Grabenstrasse ein Hotspot bilde.

Damit geht die Polizei den eingeschlagenen Weg weiter. Seit 2015 setzt sie einen Schwerpunkt der Kontrollen auf Fahrer, welche die Motoren aufheulen lassen. Eine Gangart, die schweizweit Beachtung gefunden hat.

Lärm ist das eine, Sicherheit das andere

Das Hochdrehen des Motors ist störend. Oft ist es aber auch verbunden mit erhöhter Geschwindigkeit im Innerortsbereich. «Das ist das Gefährliche», so Gartmann, «hier kennen wir kein Pardon.» Schliesslich stehe die Sicherheit auf dem Spiel. Entsprechende Verstösse würden konsequent geahndet. Und das kann ins Geld gehen. Die Höhe der Kosten (Busse und Gebühren) für das unnötige Verursachen von Lärm liegt in einem einfachen Fall ohne Gefährdung und ohne weitere Gefahrenmomente bei etwa 500 bis 800 Franken. Ungleich teurer wird es, wenn zudem die erlaubte Geschwindigkeit überschritten wird.

Tuning ist nicht das Problem

Bei der Stadtpolizei betont man, nichts gegen sportliche Fahrzeuge und das Tuning an sich zu haben. Schliesslich sehe man sich gerne schöne Autos an. «Das Tuning ist nicht das Problem», sagte Gartmann. Es bewege sich meist auch im legalen Rahmen. Einzig, wie damit letztlich auf den Strassen umgegangen werde. 

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SO schreibt treffend:
"Damit sie sich voll entfalten können, braucht es zweierlei: Publikum und Aufmerksamkeit."
Passanten und Anwohner als unfreiwillige Emissionstargets?
Wenn die Randgruppe der Dezibelexhibitionisten nicht positiv auffällig werden kann, dann halt negativ? Wenn man nicht nur dieses quasi vorpubertäre Verhalten ("Kinder in Erwachsenenkörpern") betrachtet, sondern auch deren finanziellen und "unternehmerischen" Aufwand, könnte man sich ja schon grundsätzlich Gedanken machen, wer da so unter uns lebt.
Dass die Churer Polizei seit Jahren gegen dieses Problem etwas tut - was sicher im Sinne unseres "obersten Churer Polizisten", Vorsteher Departement 1, Stadtpräsident Urs Marti, sein dürfte, der ja gerne Einwohner wirbt für die Stadt - ist natürlich wertvoll. Bloss warum wird das Problem nicht deutlich weniger? Falsche Therapie? Bräuchte es mehr Polizei, schärfere Strafen?
Tja nun, die Polizei kann wohl nicht überall sein, aber dass ich praktisch nie Polizei sehe, beispielsweise in der Quaderstrasse, würde ich bitte gerne verbessert wissen.

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