×

Kandidierende für den Grossen Landrat

Im Gespräch mit den Kandidierenden für den Davoser Grossen Landrat.

Davoser
Zeitung
07.09.24 - 17:00 Uhr
Politik
Cyril Graf – FDP, neu
Cyril Graf – FDP, neu
zVg

«Die Bedürfnisse der Bevölkerung aktiv aufnehmen und einbringen»

Was ist für Sie das zentralste Thema der kommenden Legislaturperiode?

Die anstehende Gesamtrevision der Ortsplanung. Unsere Region braucht durchdachte Lösungen, welche die wirtschaftliche Entwicklung fördern und die Lebensqualität verbessern.

Wie möchten Sie dieses Thema einbringen und umsetzen?

Mein Ansatz ist es, die Bedürfnisse und Wünsche der Bevölkerung und den Unternehmen aktiv aufzunehmen und einzubringen. Durch meine vielseitigen Tätigkeiten, insbesondere als Präsident des Bauern- und Waldwirtschaftsverbandes Davos, habe ich einen direkten Einblick in die Herausforderungen und bin nah an den Anliegen. Deshalb möchte ich, dass wir gemeinsam Projekte vorantreiben.

Was muss in Davos getan werden, um die Stadt attraktiver zu machen?

Davos muss weiterhin als lebendige und attraktive Stadt wahrgenommen werden. Das erreichen wir durch wirtschaftlich wirksame und nachhaltige Investitionen in die Infrastruktur, bezahlbaren Wohnraum, insbesondere für Familien und Fachkräfte schaffen sowie, wenn wir die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft optimieren und innovative Unternehmen fördern. Zudem muss der nachhaltige Tourismus gestärkt werden, der sowohl die Natur respektiert, als auch attraktive Erlebnisse für Besucher bietet.

Wie stehen sie zur Verschiebung des Bahnhofs Dorf?

Die Verschiebung des Bahnhofs Dorf ist eine wichtige Entscheidung, die überlegt getroffen werden muss. Schlussendlich muss man die Kosten, den Nutzen und die Auswirkungen sorgfältig abwägen.

Sollen die Parkplätze an der Promenade aufgehoben werden?

Nein, die Parkplätze an der Promenade sind notwendig für die Erreichbarkeit der Geschäfte, was entscheidend ist, um den lokalen Handel zu unterstützen.

Alter: 40

Zivilstand: liiert

Kinder: zwei

Beruf: Landwirt und Unternehmer MSc ETH Agr.

Reto Keller – SVP, neu
Reto Keller – SVP, neu
zVg

«Müssen dafür sorgen, dass die Arbeitsplätze attraktiv bleiben»

Was ist für Sie das zentralste Thema der kommenden Legislaturperiode?

Die Mobilitätsvision 2040.

Wie möchten Sie dieses Thema einbringen und umsetzen?

Ich werde mich dafür einsetzen, dass der stationäre Handel aufgrund der Aufhebung von Parkplätzen nicht noch mehr Nachteile erleidet. Wichtig ist auch, dass wir nicht noch mehr Begegnungszonen einrichten, die dann zumeist ungenutzt bleiben. Wenn wäre eine hybride Nutzung angebracht. Unsere schöne Landschaft bietet genug Begegnungsmöglichkeiten.

Was muss in Davos getan werden, um die Stadt attraktiver zu machen?

Wir müssen dafür sorgen, dass die Arbeitsplätze attraktiv bleiben. Dazu gehört es, das Wohnraumangebot zu erweitern. Und wir müssen dafür sorgen, dass unser Gewerbe weiter bestehen kann. Davos an sich ist mit seiner Stadt-Land-Symbiose sehr attraktiv. Es braucht deshalb nicht noch künstliche Massnahmen um das Zentrum zu «verschönern».

Wie stehen sie zur Verschiebung des Bahnhofs Dorf?

Wenn dann einmal alle Fakten auf dem Tisch sind und das Preisschild angebracht ist, kann ich mir eine Meinung bilden. Aktuell fehlt aber ganz klar das Preisschild und beim Verkehr, beispielsweise der Erschliessung der Dischmastrasse, frage ich mich, wie praktikabel das ist. Was mir auch missfällt, ist die Vermischung der Wohnraumdiskussion mit der Thematik Bahnhofverschiebung. Aus meiner Sicht wäre es dringender Wohnraum zu ermöglichen, als den Bahnhof zu verschieben. Ein Erschliessungskonzept für diesen möglichen Wohnraum muss auch ohne Bahnhofsverschiebung möglich sein.

Sollen die Parkplätze an der Promenade aufgehoben werden?

Nein, die Parkplätze entlang der Promenade sind für die Handelsbetriebe entlang der Promenade ein Lebensnerv. Die wenigen Parkplätze, welche noch zur Verfügung stehen, sind notwendig.

Alter: 47

Zivilstand: verheiratet

Kinder: Gioia (2009) und Nando (2010)

Beruf: Dipl. Treuhandexperte, Inhaber Navis Treuhand AG

Roberto M. Borsotti – FDP, neu
Roberto M. Borsotti – FDP, neu
zVg

«Echte Nachhaltigkeit trägt nicht nur Sorge zur Umwelt»

Was ist für Sie das zentralste Thema der kommenden Legislaturperiode?

Davos muss eine zukunftsorientierte Infrastruktur schaffen. Sei dies im Wohnungsbau, der Energieversorgung oder als Arbeitsstandort. Zukunftsorientiert heisst für mich, dass effiziente Rahmenbedingungen geschaffen werden. Zudem sollen die kommenden Generationen von der Infrastruktur profitieren, ohne auf hohen Schulden zu sitzen.

Wie möchten Sie dieses Thema einbringen und umsetzen?

Indem wir Verordnungen vereinfachen, schaffen wir mehr Raum für Lösungen. Die wahren Expertinnen und Experten sitzen nicht im Rathaus, sondern in den Betrieben. Was aber im Aufgabenbereich der Gemeinde steht, soll nachhaltig realisiert werden. Mit meiner Erfahrung kann ich Fakten aufzeigen, was wirtschaftlich und technisch sinnvoll ist. Denn echte Nachhaltigkeit trägt nicht nur Sorge zur Umwelt, sondern auch zu Finanzen und Gesellschaft.

Was muss in Davos getan werden, um die Stadt attraktiver zu machen?

Attraktiv heiss für mich, dass man Menschen empfiehlt her zu kommen. So gesehen ist Davos bereits attraktiv. Für einen attraktiven Arbeitsort müssen wir Unternehmen und Forschung weiter gezielt entlasten. Damit bleiben und kommen Unternehmen zu uns, was Arbeitskräfte anzieht und ein attraktives Netzwerk schafft. Für den Freizeitort ist entscheidend, dass wir der Landschaft und Infrastruktur Sorge tragen. Gemeinsam müssen Lösungen gefunden werden, welche die Balance in der Landschaft sichern.

Wie stehen sie zur Verschiebung des Bahnhofs Dorf?

Es geht nicht darum, ob wir den Bahnhof Dorf verschieben, sondern wie wir für unsere Bevölkerung und Gäste die Ankunft «zu Hause» vereinfachen. Die Aufgabe der Gemeinde ist es, im Rahmen der Raumplanungsrevision an gezielt gewählten Knotenpunkten ein verdichtetes und vielseitiges Bauen zu ermöglichen.

Sollen die Parkplätze an der Promenade aufgehoben werden?

Nein. Für unsere Geschäfte sind die Parkplätze wichtig, weil diese Kundschaft generieren. Dies ist entscheidend, damit wir das attraktive Angebot halten können.

Alter: 41

Zivilstand: verheiratet

Kinder: drei

Beruf: Projekt- und Geschäftsentwicklung erneuerbare energien/Maschineningenieur ETH

Damian Markutt – FDP, neu
Damian Markutt – FDP, neu
zVg

«Für weniger Verbote und mehr Eigenverantwortung»

Was ist für Sie das zentralste Thema der kommenden Legislaturperiode?

In der kommenden Legislatur steht Davos vor Herausforderungen im Bereich Raumplanung und Wohnraum, bei welchen ich mich prioritär einbringen möchte.

Wie möchten Sie dieses Thema einbringen und umsetzen?

Mit der Wohnraumstrategie hat die Politik bereits ein dringliches Massnahmenpaket aufgegleist. Mit innovativen Ansätzen, einem bedarfsgerechten Zonenplan und einem liberalen Baugesetz lassen sich Lösungsansätze entwickeln und umsetzen. In diesen Bereichen möchte ich meine Erfahrung und mein Fachwissen einsetzen, um neuen Wohnraum zu schaffen und Eigentumsrechte zu sichern.

Was muss in Davos getan werden, um die Stadt attraktiver zu machen?

Wir müssen weiterhin um attraktive Rahmenbedingungen für die Bevölkerung und die einheimische Wirtschaft besorgt sein. Dies ist die zentrale Aufgabe der lokalen Politik. Ich setze mich deshalb für eine ausgewogene Steuerpolitik, weniger Verbote und mehr Eigenverantwortung ein.

Wie stehen Sie zur Verschiebung des Bahnhofs Dorf?

Mit der aktuellen Situation um den Bahnhof Dorf und das Dorfseeli ist wohl niemand wirklich zufrieden. Der bisherige Planungs- und Entwicklungsprozess des Generationenprojektes sehe ich jedoch kritisch. Auf Basis der verfügbaren Informationen stellen sich mir einige komplexe Fragen im Bereich Bedarf, Problemlösung und Finanzierung. Für die grösste Investition, welche die Gemeinde Davos jemals getätigt hat, müssen sämtliche Fakten transparent auf dem Tisch liegen.

Sollen die Parkplätze an der Promenade aufgehoben werden?

In den letzten Jahren wurden aus verschiedenen Gründen kontinuierlich Parkmöglichkeiten reduziert. Dies stellt ältere Personen und das einheimische Gewerbe vor Herausforderungen. Ein weiterer Abbau von Parkmöglichkeiten an der Promenade erachte ich nicht als sinnvoll oder notwendig.

Alter: 37

Zivilstand: liiert

Kinder: -

Beruf: Geschäftsführer Markutt Immobilien GmbH

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Könnte euch auch interessieren
Mehr zu Politik MEHR