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Kandidierende für den Grossen Landrat

Im Gespräch mit den Kandidierenden für den Grossen Landrat.

Davoser
Zeitung
03.09.24 - 17:00 Uhr
Politik
Heinz Adank – FDP, Bisher
Heinz Adank – FDP, Bisher
zVg

«Miteinander und nicht gegeneinander»

Was ist für Sie das zentralste Thema der kommenden Legislaturperiode?

Der Tourismus in Davos darf gegenüber dem einheimischen Gewerbe und dem Davoser Bürger nicht immer im Vordergrund stehen. Bei den raumplanerischen Massnahmen für vorhandene oder neu geschaffene Infrastrukturen gilt es deshalb, das einheimische Gewerbe und die einheimische Bevölkerung zu berücksichtigen.

Wie möchten Sie dieses Thema einbringen und umsetzen?

Ich möchte mich für optimale Rahmenbedingungen für die Wirtschaft, die KMU und das einheimische Gewerbe einsetzen. Dabei ist es wichtig, dass die Verantwortlichen in Davos politisch, touristisch und wirtschaftlich besser zusammenarbeiten. Das heisst miteinander und nicht gegeneinander!

Was muss in Davos getan werden, um die Stadt attraktiver zu machen?

Die bestehenden Infrastrukturen müssen erhalten und gezielt verbessert werden. Zudem ist für mich die Erhaltung der geschaffenen Gemeindefinanzen, inklusive möglichst tiefem und attraktivem Steuerfuss, um weitere Investitionen tätigen zu können, unabdingbar.

Wie stehen Sie zur Verschiebung des Bahnhofs Dorf?

Sehr kritisch aufgrund des Preis-Nutzen-Verhältnisses. Finanzielle Ressourcen der Gemeinde sind begrenzt, da ja noch weitere grosse Projekte anstehen.

Sollen die Parkplätze an der Promenade aufgehoben werden?

Nein. Die Bevölkerung wächst, und der Verkehr nimmt stetig zu. Deshalb müssen sie erhalten bleiben. Zumal die vorhandenen Parkplätze auch für das einheimische Gewerbe wichtig sind.

Alter: 60

Zivilstand: Verheiratet

Kinder: 3 Erwachsene, 2 Enkel

Beruf: CEO und Inhaber der Heinz Adank Gmbh, Gipsergeschäft

Seraina Mani – Mitte, bisher
Seraina Mani – Mitte, bisher

«Damit Davos ein lebenswerter Wohn- und Arbeitort bleibt»

Was ist für Sie das zentralste Thema der kommenden Legislaturperiode?

Die Umsetzung der grossen raum- und stadtplanerischen Ziele hier in Davos, wie zum Beispiel die Wohnraum-Strategie oder das Generationenprojekt Davos Dorf.

Wie möchten Sie dieses Thema einbringen und umsetzen?

Ich arbeite bereits jetzt in den Vorberatungskommissionen mit und möchte mich auch weiterhin dafür einsetzen, dass Davos ein lebenswerter und attraktiver Wohn-, Lebens- und Arbeitsort bleibt.

Was muss in Davos getan werden, um die Stadt attraktiver zu machen?

Wir müssen einen vertretbaren Mix aus Traditionellem und Modernem schaffen, denn genau das ist es, was Davos schon jetzt attraktiv macht. Die pulsierende Stadt auf der einen Seite und unsere Wurzeln und traditionellen Werte auf der anderen. Diese müssen unbedingt erhalten bleiben.

Wie stehen Sie zur Verschiebung des Bahnhofs Dorf?

Als Teil der Begleitgruppe bin ich bei der Erarbeitung des Projekts dabei und sehe die grosse Chance, die wir in Davos mit der Umlegung des Bahnhofs Dorf sowie der Schaffung eines sehr attraktiven neuen Zentrums im Dorf erhalten. Viele aktuell grossen Probleme, wie der Verkehr, die Bahnübergänge, die Parkmöglichkeiten und so weiter, können mit diesem Projekt angegangen und verbessert werden. Als Dörflerin werde ich mich für eine Aufwertung des Dorfes bestimmt einsetzen.

Sollen die Parkplätze an der Promenade aufgehoben werden?

Eine komplette Aufhebung der Parkplätze an der Promenade sehe ich nicht als sinnvoll an. Gerade ältere oder eingeschränkt mobile Menschen sollten nach wie vor die Möglichkeit haben, beispielsweise einen Arzt- oder Bankbesuch tätigen zu können, ohne vorher lange Wege vom Parkhaus in Kauf nehmen zu müssen.

Alter: 45

Zivilstand: ledig

Kinder: -

Beruf: Dipl. Physio- und Sportphysiotherapeutin und med. Masseurin

Thomas Gerster – SP, neu
Thomas Gerster – SP, neu
zVg

«Gemeinsam schnellere, zielführende Lösungen finden»

Was ist für Sie das zentralste Thema der kommenden Legislaturperiode?

Günstiger Wohnraum und Erstwohnungen für Einheimische und Menschen, die hier leben und arbeiten, sicherstellen und fördern.

Wie möchten Sie dieses Thema einbringen und umsetzen?

Ich werde mich den bestehenden Problemen annehmen und versuchen, gewisse Beteiligte einander näherzubringen, um gemeinsam schnellere, zielführende Lösungen zu finden.

Was muss in Davos getan werden, um die Stadt attraktiver zu machen?

Mehr Grünflächen und Begegnungszonen in Davos wären eine gute Sache. Die Biodiversität ist da ein grosses Thema. Ein oder zwei Touristenattraktionen schaffen, ich hätte da schon einige Ideen im Kopf. Zum Beispiel einen durchgängigen Veloweg durch das Landwassertal zu realisieren, dies wäre sehr motivierend und attraktiv für den Nahverkehr und gleichzeitig eine Entlastung für die Hauptverkehrsachsen an der Promenade und Talstrasse.

Wie stehen Sie zur Verschiebung des Bahnhofs Dorf

Erst einmal die Abstimmung dieses Projektes abwarten, dann sehen wir weiter. Hier füge ich mich gerne dem Mehrheitsentscheid.

Sollen die Parkplätze an der Promenade aufgehoben werden?

Nein!

Alter: 48

Zivilstand: Verheiratet

Kinder: zwei

Beruf: Gastronom

Esther Marmet – EVP, neu
Esther Marmet – EVP, neu
zVg

«Man darf keine halben Sachen machen»

Was ist für Sie das zentralste Thema der kommenden Legislaturperiode?

Die Gesamtrevision der Ortsplanung inklusive den damit verbundenen Weichenstellungen im Bereich Verkehr und Wohnraum wird die Entwicklung von Davos für die nächsten 15 bis 20 Jahre massgeblich lenken. In diesem Zusammenhang wird es enorm wichtig sein, die Finanzen im Lot zu halten und eine gute Balance zwischen notwendigen nachhaltigen Investitionen und sparsamem Umgang mit Ressourcen und Steuergeldern zu finden.

Wie möchten Sie dieses Thema einbringen und umsetzen?

Das Thema Gesamtrevision Ortsplanung ist von Bund und Kanton vorgegeben. Es geht darum, die übergeordneten Zielsetzungen spezifisch umzusetzen. Mir sind dazu zwei Punkte besonders wichtig: Erstens die Stärkung von Langsamverkehr und ÖV – anders sind die Verkehrsprobleme innerhalb der engen Grenzen des Landwassertals nicht zu lösen. Zweitens die Massnahmen, die den Erhalt von Erstwohnraum und die nachhaltige Balance zwischen Erst- und Zweitwohnraum sicherstellen.

Was muss in Davos getan werden, um die Stadt attraktiver zu machen?

Abgesehen von den bereits zuvor erwähnten Punkten, gilt es insgesamt das Angebot für alle hier lebenden Menschen ausgeglichen zu gestalten. Gäste und Einheimische, Jung und Alt, Arbeit und Freizeit, Tradition und Innovation, privat und öffentlich. Die Interessen sind jeweils gut abzuwägen, und wir müssen dafür sorgen, dass nicht nur Einzelne auf Kosten von vielen anderen Personen profitieren. Es braucht sinnvolle Anreize und Eigeninitiative. Ebenfalls soll gemeinschaftliches Engagement unterstützt werden.

Wie stehen Sie zur Verschiebung des Bahnhofs Dorf?

Ich sehe das Projekt insgesamt als Chance, aber es gibt noch ganz viele offene, kritische Punkte. Gerade hier sind die Finanzen sorgfältig zu prüfen und abzuwägen, denn das eingesetzte Geld könnte später an anderem Ort im Haushalt fehlen. Alle Partner müssen mittragen, und am Projekt muss so lange geschliffen werden, bis es eine wirklich gute, nachhaltige Lösung bietet. Ich denke da speziell an Parkplätze, Bahnübergänge und den Langsamverkehr. Bei solch hohen erwarteten Kosten darf man keine halben Sachen machen, trotz Zeitdruck.

Sollen die Parkplätze an der Promenade aufgehoben werden?

Nicht überall und nicht einfach aus Prinzip. Aber ja, ich denke, es gibt effizientere Lösungen, und wenn man es richtig macht, gewinnen alle. Ich bin aufgrund der Erfahrung von anderen Städten überzeugt, dass die erhöhte Attraktivität durch eine Verkehrsberuhigung den etwas weiteren Gang zum Parkplatz mehr als wett macht und auch das Gewerbe davon profitiert. Zudem gibt es bereits zentrumsnahe Parkhäuser, wie beispielsweise bei den Arkaden, die oft noch nicht voll ausgelastet sind.

Alter: 38

Zivilstand: Verheiratet

Kinder: Drei

Beruf: Controllerin

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