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Schweizer Berghilfe hat unter anderem den Dorfladen in Fideris gerettet

30 Dorfläden hat die Schweizer Berghilfe in den vergangenen drei Jahren gerettet und 54 Dorfladen-Projekte seit 2012 unterstützt. Unter anderem auch eines in Fideris.

Südostschweiz
21.06.22 - 08:52 Uhr
Politik

Der Dorfladen in Bergdörfern ist mehr als nur ein Ort zum Einkaufen, er hat einen hohen sozialen Stellenwert, ist die Stiftung überzeugt. Viele Dorfläden müssten notwendige Modernisierungsmassnahmen vornehmen, damit sie in Zukunft überleben könnten. Das stelle die Trägerschaften vor grosse Herausforderungen, heisst es in einer Mitteilung der Schweizer Berghilfe vom Dienstag.

Für die einheimische Bevölkerung sei der Dorfladen oft die letzte Verkaufsstelle von Gütern des täglichen Bedarfs. Gasthäuser würden schliessen, Bankfilialen wanderten ab, und Poststellen gingen zu oder würden aus Spargründen in den Dorfladen integriert.

Die Schweizer Berghilfe unterstützt Dorfladenprojekte, unabhängig von der Rechtsform oder des Betreibermodells, wenn der Laden von der lokalen Bevölkerung mitgetragen wird. Ein Dorf ohne Dorfladen könnten sich viele Einheimische im Berggebiet nicht vorstellen und würden sich deshalb für eine Lösung zusammentun, schreibt die Stiftung.

Einkaufen in Fideris gerettet

Ein Projekt, das von der Schweizer Berghilfe unterstützt wurde, ist in Fideris. Im Jahr 2017 zeigten die Umsatzzahlen des Dorfladens kein gutes Bild. «Die finanzielle Lage hatte sich von Jahr zu Jahr verschlechtert, wir mussten handeln», erinnert sich Madeleine Caprez, Präsidentin der Landwirtschaftlichen Konsumgenossenschaft Fideris, in der Mitteilung. Die Genossenschaft sei Trägerin des Dorfladens und besteht aus rund 200 Mitgliedern. Mit personellen Anpassungen und notwendigen Renovationsarbeiten ist es der Trägerschaft laut Mitteilung gelungen, den Dorfladen vorerst zu retten.

Unterstützung für den Dorfladen

2019 entspannte sich die finanzielle Lage und mit Corona kamen zwei starke Jahre dazu. «In den Jahren 2020 und 2021 lagen wir umsatzmässig deutlich über dem Durchschnitt. Das hat uns sehr geholfen», wird Madeleine Caprez zitiert. Doch über dem Berg war der Dorfladen damit noch nicht. Dorfläden müssten in regelmässigen Abständen modernisiert werden. Für die Genossenschaft eine grosse Herausforderung. Trotz stabiler Finanzlage und drei guten Geschäftsjahren konnten sie die Investitionen nicht selbst stemmen. Für den Erhalt des Dorfladens war die Genossenschaft auf finanzielle Hilfe angewiesen. Mit Unterstützung der Schweizer Berghilfe konnte die Trägerschaft die nötigen finanziellen Mittel aufbringen.

Die Schweizer Berghilfe ist nach eigenen Angaben eine ausschliesslich durch Spenden finanzierte Stiftung mit dem Ziel, die Existenzgrundlagen und Lebensbedingungen der Schweizer Bergbevölkerung zu verbessern.
Die Unterstützung trage dazu bei, der Abwanderung aus dem Berggebiet entgegenzuwirken, heisst es in der Mitteilung. Sie löse ein Mehrfaches an Investitionen aus, die in erster Linie beim lokalen Gewerbe Wertschöpfung und Arbeitsplätze schaffen würden.

(sda/red)

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